2000-03 Mit dem Motorrad durch Italien
Die spinnen, die Italiener – vom 07. bis zum 31. März 2000
Im Jahre 2000 geht es erst mal gen Süden. Nach Italien. Mit dem Motorrad. Naja, eigentlich mit dem Auto und den Motorrädern auf dem Anhänger. Aber es war schon ein Motorrad-Urlaub!!! Wir haben auch so den einen oder anderen Kilometer hinter uns gelassen…
Revival-Tour
Tja, hier nun also ein paar Impressionen aus meinem Urlaub nach Italien. Es war ja eine Art Revival-Tour… Wer sich durch den ganzen Bericht quälen möchte, der sei auf folgende Seite verwiesen (aber Achtung, es ist viiieeel Text!):
2000-03 Mit dem Motorrad durch Italien – Ausführlicher Bericht
An sonsten bliebe noch zu sagen, dass wir uns volle 4 (in Worten: VIER) Wochen gegönnt haben. Daher ist auch die Masse der Bilder zu entschuldigen. Aber ich hab mich schon auf das Wesentliche beschränkt…
Ja, mitten auf der Fahrt das erste Bild. Wir wollten ja nicht mit den Motorrädern runter fahren. Prinzipiell spricht da ja nichts gegen, allerdings war in den Alpen gerade Ski-Saison!
Daher also der Anhänger. Für volle vier Wochen gemietet, nur vier Tage genutzt. Aber er hat uns sehr gute Dienste geleistet. Allerdings sollte man darauf achten, dass die Motorräder dort auch sicher und fest verzurrt sind, denn sonst entwickeln sie eine gewisse Eigen-Dynamik!
Übrigens: Dieser Rote Punkt zwischen den Krads, das bin ich. Ich hab mir für diesen Urlaub nämlich mal rote Haare gegönnt…
Die erste Nacht haben wir hinter uns gebracht. Vorne konnte man weniger gut schlafen, so dass Dirk dann doch mehr oder weniger durch gefahren ist. Das bescherte und dann auch das Glück, in Verona zu frühstücken…
Kaum hatten wir unser Mahl aufgebaut, kam uns auch schon der erste Italiener entgegen. Schon etwas betagter. Nur so im vorbei Gehen begrüßte er uns mit den Worten: „Ahhh, Deutsche, Heil Hitler!“ Na, da haben wir ja gleich mächtigen Eindruck hinterlassen. Wir sahen daher zu, dass wir die Stadt so schnell wie möglich verließen. Gar nicht so einfach, wenn die Gassen eng sind, und der Wagen lang!
Florenz
Naja, nicht ganz. Dort checkten wir nur kurz in der JH ein. Dann ging es nämlich weiter. Wir mussten ja irgendwie das Auto los werden (das ist in Italien für gewöhnlich kein Problem), und es nach vier Wochen wieder bekommen (das war der Pferdefuß der Geschichte!). Daher hat Dirk einen Ar beitskollegen aufgetan, der wiederum mit einer Kroatin zur Schule gegangen ist. Und die wiederum hat einen Italiener geheiratet. Und der wohnt in Pelago. 20 km von Florenz entfernt. Eigentlich ideal für unser Vorhaben!
Gesagt, getan. Wir waren dort. Sie sprechen weder Englisch noch Deutsch und wir nur sehr eingerostetes Italienisch. Doch trotzdem, wir haben uns prächtig verstanden und wurden auch gleich zum Abendessen eingeladen, was wir nicht ausschlugen. Allerdings, als wir dann nicht über Nacht bleiben wollten, wurden sie sehr böse mit uns. So ist halt die mediterrane Gastfreundschaft!
Hier sind wir gestartet. Florenz! Seit unser Studienfahrt im Jahre 1993 nach Florenz haben Dirk und ich immer wieder gesagt, dass wir irgend wann einmal mit dem Motorrad wieder hier her kommen würden. Nun denn, Im Jahre 2000 haben wir es schließlich geschafft!
Was man auf dem Bildchen sieht, ist der Dom. Wir stehen mitten in den Bobboli-Gärten zwischen diversen Skulpturen. Wenn das Wetter mal etwas besser ist, hat man von hier aus einen echt guten Blick über die Stadt!
Einen ähnlich guten Ausblick hat man übrigens auch von den Stadtgärten aus auf die Stadt. Übrigens auch ein sehr zu empfehlendes Ausflugs-Ziel!
Und hier sieht man mal die Kräder halbwegs in Aktion sehen. Oder besser kurz davor. Das ist schon praktisch, denn mit zwei Rädern kann man problemlos einen Parkplatz einnehmen, ohne dass man ein schlechtes Gewissen bekommen muss.
Etwaige Tages-Touren haben wir immer nur mit dem kleinen Hand-Gepäck absolviert. Sprich Rucksack und / oder Tankrucksack. Wenn wir mal wieder die Jugend-Herberge gewechselt haben, dann sah das alles schon ganz anders aus, weil dann der gesamte Hausstand für vier Wochen bewegt werden musste.
Und so sieht mal ein professionelles Gruppenfoto aus!!! Als wir seinerzeit mit der Schule dort waren, waren wir nicht so erfinderisch!
Wir stehen gerade auf einem Parkplatz oberhalb von Florenz. Wenn es hier nicht so nebelig wäre, dann hätte man hier einen prima Blick auf die Stadt und den Dom.
Dieser Parkplatz zeichnet sich übrigens noch dadurch aus, dass hier noch eine Figur von Michelangelos David steht. Natürlich nur eine Kopie, denn das Original befindet sich in den Uffizien… Allerdings haben wir sie weder seinerzeit noch in diesem Urlaub gesehen. Obwohl wir damals die Uffizien von innen begutachtet hatten.
Die Bobboli-Gärten. Sehr grün, und zum spazieren gehen nur zu empfehlen. Sie liegen auch etwas oberhalb von Florenz, so dass man auch von hier aus wunderbar auf die Stadt herab blicken kann. Wer übrigens meint, dass unsere teilweise recht schlechte Sicht auf das Frühjahr zu schieben ist, der irrt, denn im Hochsommer hat Florenz mit Smog zu kämpfen, so dass die Sicht da auch nicht besser ist!
Tja, für etwas moderne Kunst sind auch die Bobboli-Gärten zu haben. Dort gibt es übrigens auch eine Tropfsein-Höhle. Allerdings war die, wie zu erwarten war, wegen Renovierungsarbeiten geschlossen!
Das ist übrigens das Rathaus in Florenz. Eigentlich ist es nur eine Imitation. Denn das „Original“ steht in Volterra. Das dort ist schon wesentlich älter und sieht dem in Florenz zum verwechseln ähnlich! Allerdings ist es etwas kleiner, als die Kopie. Aber durch irgend etwas muss sich Florenz ja nun von dem kleinen Volterra abheben!
Im Vordergrund rechts und links sieht man übrigens die Uffizien! Früher die Gebäude der florentinischen Verwaltung, heute ein Museum für Kunst und historische Skulpturen wie dem David. Und im Rücken (logischerweise nicht auf dem Bild) ist dann der große Arno mit dem Ponte Veccio.
Von Florenz aus aus gong es dann nach Ravenna. Also ein mal quer durch die „italienischen“ Alpen. Diese Strecke ist übrigens motorrad-technisch seeehr zu empfehlen!!! Total viele wunderbare Kurven! Genau das, was das Motorrad-Herz begehrt! Schööön viel Schräg-Lage!
In Ravenna angekommen, mussten wir, wie so oft, feststellen, dass die Jugend-Herberge erst am späten Nachmittag aufmacht, und wir viel zu früh dort waren. Was liegt also näher, als das angenehme mit dem nützlichen zo verbinden und erst ein Mal Mittagspause zu machen. Zu Essen gab es übrigens Mohrüben. Wie schon Tags zuvor und davor und… Daher kommen sie einem jetzt zu den Ohren wieder heraus!
Danach ging es dann zum Strand. Klar, wenn man schon mal an der Ost-Küste war, dann muss man natürlich auch mal an der Adria am Strand gesessen haben. Also hingefahren und hingesetzt. Kaum dass wir saßen, und unseren Nachtisch vertilgen wollten, zug dichtester Nebel auf! Wir flüchteten zurück zur JH, die mittlerweile auf hatte, nahmen jedoch den Nebel mit.
Venedig
Die Stadt im Meer. Also, wenn man das ingenieurs-mäßig betrachtet, dann ist es eine Stadt, wie fast jede andere auch. Denn wenn man abseits vom Canale Grande durch kleine und kleinste Gassen flaniert, dann vergisst man ganz schnell, dass rund herum eigentlich alles Wasser ist. Man sieht nämlich keines!
Außerdem, sobald die Sonne unter geht, ist Venedig tot. Mausetot. Kein Mensch mehr auf der Straße. Nicht einmal mehr Touristen. Alle Kneipen und Bars sind dicht. Und was das Schlimmste ist: Die machen dann doch auch noch tatsächlich das Licht aus!!! Und das, obwohl man alle Nase lang ins Wasser fallen kann! Nun, zugegeben, am Tag, bevor wir angekommen sind, endete die Karnevals-Woche in Venedig. Vielleicht waren deswegen alle des Feierns etwas überdrüssig…
Wenn man in Venedig war, und nicht mit einem Gondoliere gefahren ist, dann war man nicht in Venedig! Oder: Wenn wir es jetzt nicht machen, dann werden wir es nie machen! Also sind wir mit einer Gondel gefahren. Italien = Mafia. Deswegen haben sich auch alle Gondolieri abgesprochen und Kartellisiert. Es kostete überall gleich viel und es wurde nicht verhabdelt: 100.000 Lire!!!
Nein, wir haben nicht die Stadt gewechselt. Es gibt nicht nur Häuser in Venedig. Auch Gärten! Ganz hübsche sogar. Die laden zum Mittag-Schlaf ein! Wir haben nur etwas gedöst. Aber um diesen Park zu erreichen muss man doch etwas laufen. Er liegt nämlich hinter der Piazza San Marco. Vielleicht sind deswegen dort weniger Touristen, sondern mehr Einheimische! Für uns nur von Vorteil!
Mittag Essen mussten wir in Venedig auch. Neben den alt bekannten Möhren gab es in Italien auch Gorgonzola! Wenn man den den ganzen Tag im Rucksack in der Sonne rum geschleppt hat, dann hat er genau die richtige Konsistens: Fast flüssig. Gut, dass wir den immer in eingeschweißten Packungen gekauft haben! Dann etwas mit Weißbrit hinein stippen – was will man mehr???
Venedigs größte und wohl auch bekannteste Wasserstraße ist der Canale Grande. Übrigens gibt es auch auf den Wasserstraßen Verkehrsregeln, die die Polizei kontrolliert. Die Geschwindigkeitsbegrenzungen sollten übrigens auch eingehalten werden. Allerings ist das ehr zum Schutze der Gebäude, die durch die zu starken Wellen zu sehr in Mitleidenschaft gezogen werden.
Es führen übrigens nur vier Brücken über den Canale Grande! Einige von ihnen sind Laden-Brücken wie der Ponte Veccio in Florenz. Von anderen aus kann man prima aufs Wasser schauen. Wie hier auf der letzten Brücke…
Padova
Die Jugend-Herberge liegt praktischerweise direkt neben der Stütze für die Arbeits- und Obdachlosen. Deswegen hat man eigentlich keine andere Wahl, als mit einigen von denen in Gespräch zu kommen. Wir haben übrigens festgestellt, dass Obdachlose häufig auch um die halbe Welt gereist sind…
In dieser Jugend-Herberge hatten wir übrigens ein 10-Bett-Zimmer. Was für ein Graus, dachten wir uns. Aber man muss sagen, dass es dort wesentlich ruhiger war, als in dem 6-Bett-Zimmer in Florenz!!!
Durch Padova sind wir dann noch etwas gelustwandelt, und trafen, nachdem wir an der Bibliothek vorbei gingen, auf die Reste einer riesigen Fete direkt auf dem Marktplatz. Schade. Das hätte man vorher wissen müssen…
Mailand
Die Stadt der Mode: Mailand. Und die Stadt, mit der wohl imposantesten Kirche, die ich je gesehen habe!!! Vielleicht lag das aber auch zufällig daran, dass gerade dann, als wir abends dort waren, die Kirche nach Bauarbeiten neu geweiht wurde. Mit einer riesigen Messe und einer unbeschreiblichen Stimmung!
An sonsten haben wir von Mailand leider nicht viel gesehen. Wir sind lediglich mit den Motorrädern bei der Ankunft quer durch die Stadt geirrt. Über die Stadt-Autobahn wäre das alles sehr viel einfacher gewesen. Man hätte es nur wissen müssen…
Die Jugend-Herberge gleicht übrigens einer Festung oder einem Gefängnis. Doppelte Zäune, jeweils mindestens 3 Meter hoch. Kontrollen am Eingang. Aber dafür haben wir jeder auch einen abschließbaren Spind bekommen – inclusive Vorhängeschloss!
Genua
Es ging in Nord-Italien weiter nach Westen. Mittag essen am Garda-See und dann weiter nach Genua. Genua haben wir erst nicht gefunden, da wir über einen Vorort hinein gefahren sind. Plötzlich gab es irgendwie keine Schilder mehr in Richtung Genua. Naja, wenn man schon im Ort ist, sind halt keine Schilder mehr da!
Die Jugend-Herberge machte auch wieder Mal erst am Nachmittag auf. Also vertrieben wir uns etwas die Zeit mit essen und gucken. Und auch mit der Unterhaltung mit Obdachlosen, die auch wieder in Deutschland waren.
Dann konnten wir noch einen Buschbrand beobachten. Wir waren übrigens nicht die einzigen, die den beobachteten. Die Feuerwehr beobachtete auch fleißig. Vom Hubschrauber aus. Nur gelöscht hat sie nicht…
Tags darauf war dann Sightseeing angesagt. Die Altstadt ist laut Reiseführer sehr empfehlenswert, allerdings war sie uns nicht so ganz geheuer. Zu mindest was die Menschen dort angeht! Und dann waren wir noch am alten und am neuen Hafen. Und dort wurden in der Sonne erst mal fleißig Postkarten geschrieben. Auf einem Schiff…
Rastlos ging es weiter wieder nach Süden. An der West-Küste entlang. Seeehr empfehlenswert! Sowohl mit dem Motorrad, als auch mit dem Auto. Allerdings nur, wenn man wie wir, etwas abseits der Hauptsraße fährt. Dann kommt man auch durch kleine uns sehr schöne Dörfer hindurch. Und auch die Kurvenstrecken sind dort nicht zu verachten. Allerdings gab es uns schon zu bedenken, als uns ein Auto auf einer Kurvenstrecke überholte, obwohl wir doch sehr zügig unterwegs waren. Der musste sich wohl etwas besser auskennen, als wir!
Lucca
Lucca, die Geburts-Stadt von Pinocchio. Eigentlich wollten wir ja nach Pisa. Nur hat Pisa keine Jugend-Herberge. Also fuhren wir nach Lucca, ca. 20 km weiter ins Landesinnere. Es stellte sich allerdings heraus, dass Pisa doch eine hat. Nur eine inoffizielle, die nicht im Verzeichnis enthalten ist. Aber das war unser Glück, denn Lucca ist wesentlich schöner und malerischer, als Pisa, das man problemlos in einem Tag abgeklappert hat.
Ein Wahrzeichen von Lucca ist ohne Zweifel die Stadtmauer. Extrem breit. Mit Straßen, Wegen, Wiesen, Bänken und Bäumen oben drauf. Daher ein von uns favorisierter Ort, an dem wir oft gegessen und die Aussicht genossen haben…
Und dann gibt es noch in Lucca einen Turm. Wozu der da war, ist mir momentan leider nicht present. Aber nichts desto trotz zeichnet er sich durch einen Baum aus, der oben drauf gepflanzt wurde, und mittlerweile eine beachtliche Größe erreicht hat. Wenn man sich mal vorstellt, dass alleine die ganze Erde hinauf getragen werden musste…
Auch sehr empfehlenswert ist, wenn man schon mal da ist, die Piazza oder das Forum. Heute ein großer Platz, wo man von einem Kaffee zum nächsten gehen kann, ohne sich großartig fort zu bewegen.
Pisa
In Pisa waren wir dann aber doch noch. Übrigens liegt Pisa, was wenige wissen, genau wie Florenz am Arno! Dort kann man auch von einem Kaffee zum nächsten kommen oder von einer Eisdiele zur anderen! Sehr empfehlenswert, wenn die Sonne scheint…
Die Botanischen Gärten stehen selten auf dem Programm. Leider. Sie sind auf jeden Fall auch einen Besuch wert! Neben vielen Pflanzen, die man zu hause mühsam päppelt und umsorgt und die hier wie Unkraut wachsen kann man dort auch ein Haus bestaunen, dessen Fasade komplett mit Muscheln besetzt ist. Woher haben die die blos gehabt? Pisa liegt immerhin nicht am Meer!
Wir lösten eine Kombi-Karte für die bekanteste Attraktion von Pisa. Freundlicherweise braucht man auch für die Kirche eine Eintrittskarte. Und eine einzelne Karte bekommt man nicht, sondern nur Kombi-Karten. Wir wählten die Version mit dem Museum. Und dort gab es halt auch diverse Geschmacklosigkeiten wie die konservierte Hand einer Heiligen… In Siena ist das übrigens noch eine Nummer härter: Dort gibt es den konservierten Kopf!!! Die spinnen, die Italiener!
Einen Vorteil hat man aber doch, wenn man in dem Museum ist: Man hat mal einen ganz anderen Blick auf den Campanile. Jaha, der Schiefe Turm ist nämlich mal ein Glockenturm gewesen! Von hier aus hat man recht wenige Bilder. Die meisten Fotografieren immer von der Kirche aus. Wie langweilig!
Guckt man mal hinter den Turm, so ist es alles andere als romantisch. Dort sind nämlich die zahlreichen Rettungs-Maßnahmen am laufen. Die Blei-Gewichte auf der Rückseite lagen seinerzeit schon da, als wir mit der Schule dort waren. Nun ist es aber etwas aufwändiger geworden. Boden unterfüttern, Sicherungs-Seile, falls er mal doch kippen sollte…
Ja, und dann noch dies hier. Ein Motiv, wie es schon oft geschossen wurde. Aber man beachte den kleinen Unterschied! aber den erkennen nur Eingeweihte!
Rom
Es ist wohl das unbekannteste Wahrzeichen von Rom. Das Forum Romanum. Das Colosseum kennt ja nun jeder, aber das Forum sieht irgendwie aus, wie fast jede andere griechische Ruine (die Experten mögen mir dafür verzeihen!)
Diese Aussicht auf das Forum Romanum hat man übrigens von einem der sieben Hügel aus! Genauer gesagt, vom Hügel Palantino aus. Wie stehen so zu sagen gerade unter der Wolfs-Mutter, die die Gründer von Rom, Romulus und Remus, säugt. Naja, genauer gesagt, ist es nur eine kleine Bronze-Statue davon…
Wer jetzt doch lieber (das meiner Meinung nach sehr enttäuschende) Colosseum sehen möchte, der muss von dieser Stelle aus nur ein Mal quer durch das Forum Romanum hindurch spazieren und ist schon an seinem Ziel!
Wo es schon mal um Wahrzeichen geht: La Fontana di Trevi! Oder zu deutsch: Der Trevi-Brunnen. Diese Stelle haben wir diverse Male angelaufen. Lag gleich auch Platz 2. Der erste Platz geht übrigens an das sog. Wohnzimmer von Rom: Die Piazza Navona. Aber dazu später mehr…
Naja, wie gesagt, wir genießen also die Frühlings-Sonne in den vielen Nieschen rechts neben dem Brunnen. Wir genießen dort auch die eine oder andere Weintraube und beobachten viele Touristen, die verkrampft versuchen, rückwärts über die linke Schulter eine Münze in den Brunnen zu werfen, und diesen auch zu treffen! (Unnötig zu erwähnen, dass sie vorher Minuten lang in in ihrem Portemonaie nach der kleinsten Lire-Münze suchen. Dabei sind alle Münzen schon mal per se weniger als eine Mark wert!)
Der Trevi-Brunnen. Zur Abwechslung mal bei Tag. Und dann konnten wir gleich noch die Hochzeits-Foto-Session eines frisch gebackenen Ehepaars beobachten. Aber nur an der Fontana di Trevi ist ja langweilig. Deswegen mussten für die Braut dann noch die Motorräder der Carabigneri herhalten! Die willigten auch tatsächlich ein!
Es ist strengstens verboten, Geld aus dem Brunnen zu fischen. Das hinein werfen dagegen wird gerne gesehen. Immerhin dient es der Erhaltung des Brunnens. Und soll Glück bringen! Aber nur, wenn man mit der rechten Hand rückwärts über die linke Schulter wirft. Das hört sich kompliziert an, ist es aber nicht. Ne ganz natürliche Handbewegung… Viel schwieriger ist es dagegen, zu fotografieren, wenn mal keiner vorbei läuft!!!
Antikes Rom. Zumindest im vorbei gehen. Ich weiß gar nicht mehr, wo wir hin wollten, aber zu mindest gings über den Ponte Rotto und an der Cloaca Maxima vorbei. Und wenn Löcher da sind, dann kann Daniel natürlich nicht widerstehen! Da muss er rein! Gesagt getan! Hinein in das Abwasser-System des antikes Rom…
Wenn man nur lange genug weg ist, dann kommt auch jemand nach einem suchen. Weit kommt man aber leider nicht. Wie immer, wenn etwas interessant ist, ist der Zugang versperrt. Oder umgekehrt? Wenn der Zugang versperrt ist, dann wird es interessant… Jedenfalls war hier sogar der Zugang zugemauert! Also keine Chance.
Noch ein Wahrzeichen. Wir haben uns alle Mühe gegeben, alle zu erwischen. Nun ist also das Kolosseum dran. Wir haben uns übrigens von einem kleinen Park genähert. Sehr empfehlenswert. Denn dann bleibt einem der hässliche Blick auf die mehrspurige Straße um das Kolosseum herum erspart. Zumindest beim ersten Eindruck.
Drinnen wird es leider nicht viel besser. Das hoch gelobte Wunder ist innen leider sehr baufällig. Das wundert einen ja erst mal nicht bei dem hohen alter, aber leider haben die Restaurateure aus irgend welchen Gründen alles, wo sie gerade nicht dran arbeiten, mit Teer oder so überzogen. Also alles andere als hübsch!!! wir vermuten mal, dass das aus Not am Mann oder Geld getan wurde, um der Erosion wenigstens etwas Einhalt zu gebieten. Aber schön ist das nicht…
Nicht unweit vom Forum Romanum entfernt liegt die Kirche von Aracoeli. Auf einem der sieben Hügel. Diese Kirche zeichnet sich durch Zweierlei aus: Zum einen sind in der Kirche zahllose Kronleuchter zur Beleuchtung aufgehängt. Das ist schon mal etwas ganz anderes und erhöhte unsere Verweilzeit in der Kirche merklich – und das nicht, weil wir dir Kronleuchter gezählt haben!
Das zweite bemerkenswerte ist, dass dort eine Jesus-Kind-Statue in einer kleinen Kapelle steht, an das viele Kinder aus aller Welt Briefe mit Wünsche, Bitten und Bildern schicken. Diese werden dann dort ausgelegt und aufgehängt.
Nun wird es christlich. Außerdem verlassen wir Italien. Wir sind im Vatikan! Übrigens gibt es keine Grenz-Kontrollen oder etwas in der Art. Man sieht den Peters-Platz. Und den Obelisken darauf. Scheinbar ein ganz normaler Obelisk, doch der hat es in sich. Oder auch nicht. Denn oben hat er ein Loch! Und zwei mal im Jahr, zur Frühlings- und Herbst-Anfang scheint die Sonne durch das Loch und leuchtet direkt auf eine markierte Stelle im Boden. Und das tolle ist, wir waren tatsächlich am 21. März an Ort und Stelle! Leider wussten wir nichts davon. Wir wurden erst einen Tag später darüber von einem Einheimischen informiert, als wir zufällig an einem anderen Obelik mit der selben Funktion standen. Nächstes Mal weiß man Bescheid!
Ferner sieht man im Hintergrund noch die Engelsburg und den Tieber. Am linken Bildrand ist noch die Piazza Navona mit ihren beiden Obelisken.
Eine Attraktion ist auch noch die Schweizer Garde. die ist zum Bewachen da. Sehr auffällig, diese Leute. Sprechen übrigens auch deutsch! Man darf beim Fotografieren übrigens nicht zu nah dran gehen…
In den Dom kommt man übrigens durch fünf Türen. Naja, eine Tür ist nur für den Ausgang reserviert: Die Tür des Todes – wie praktisch! Wir waren ja nun im Jarre 2000 dort. Das heilige Jahr. Und deswegen durften wir den Dom auch durch die heilige Tür betreten. Denn sonst ist diese Zugemauert!!! Die spinnen, die Italiener.
Schließlich gibt es dann noch etwas sehr interessantes und weitesgehend unbekanntes: Das berühmteste Schlüssel-Loch von Rom!!! Allerdings liegt es etwas Abseits von herkömmlichen Touristen-Pfaden. Aber was macht das Schlüssel-Loch so berühmt, und warum ist dieses Bild beim Vatikan, obwohl es doch alles andere als um die Ecke ist? Ganz einfach: Schaut man hindurch, so sieht man einen grünen Gang ganz aus Büschen und Bäumen. Und am Ende dieses Ganges ist… der Vatikan!
Die Spanische Treppe. Gar nicht so einfach zu finden. Das liegt aber hauptsächlich daran, dass die Spanische Treppe gar nicht Spanische Treppe heißt, sondern so, wie die Kirche, an der sie endet: Scalinata di Trinita dei Monti. Das soll mal einer wissen.
Hier ist eigentlich immer etwas los. Sowohl bei Tag, als auch bei Nacht. Und aus irgend welchen Gründen, die wir nicht nachvollziehen konnten, ist das Essen und Trinken auf der Treppe verboten! Das wäre ja nicht weiter schlimm, leider wird es aber von unerbittlichen Politessen kontrolliert…
Nichts desto trotz eignet sich die Spanische Treppe aber sehr gut zum Karten schreiben und auch als Ausgangspunkt für einen Schaufenster-Bummel vorbei an teuren Läden…
Es ist ja nicht so, dass die alten Römer total unbedarft und extrem langweilig gewohnt haben. Ganz im Gegenteil: Auch vor Beginn der Zeitrechnung gab es schon Spaß-Bäder!!! Die Therme von Caracalla gehören zum Beispiel auch dazu. Ein riesiger Gebäude-Komplex, der der Körper-Reinigung diente. Aber das war damals auch ein Haupt-Kommunikations-Plattform… Mit Fußboden-Heizung und allem, was man sich sonst noch so denken kann.
Wie man auf dem Such-Bild problemlos erkennen kann, waren die Gebäude gigantisch. Und das für damalige Bau-Künste! So manche Kirche hätte dort problemlos hinein gepasst. Aber auch hier gilt: Alles, was interessant ist, ist verschlossen, bzw. alles was verschlossen ist, ist interessant…
Den Rom-Aufenthalt beenden wir mit einem der zahlreichen Besuche im Wohnzimmer Roms: Der Piazza Navona. Wer schon einmal dort war, der weiß, warum!
San G.
Von Rom aus ging es wieder zurück nach Florenz, dem Ausgangs-Punkt unserer Reise und damit auch ihrem Ende. Doch zuvor gabs noch ein paar Ausflüge in die nähere Umgebung. In kleine Städte, die leider im Laufe der Zeit auch an Bekanntheitsgrad dazugewonnen und an Flair zwangsläufigerweise verloren haben: San Gimignano oder kurz: San G.
San G. zeichnet sich durch seine vielen Geschlechter-Türme aus. Früher waren es übrigens noch viiieeele mehr. Leider nagte der Zahn der Zeit zu sehr an ihnen… Aber auch sonst kann San G. durch viele kleine malerische Gassen bezaubern.
Und dann gibt es noch, direkt am Marktplatz in der Nähe vom Brunnen, ein Folter-Museum, das Folter-Methoden im Laufe der Zeit vom Mittelalter bis heute darstellt. Sehr empfehlenswert.
Als Ingenieure darf man natürlich nicht die Geburts-Stadt eines genialen Erfinders, Techniker und Künstlers verpassen. Als Motorrad-Fahrer muss man auch mal die Auffahrt nach Vinci befahren haben. Denn sie war der eigentliche Grund, dass wir damals gesagt haben, dass wir unbedingt wieder kommen müssen.
Das technische Museum von Vinci ist natürlich ein Muss! Und, wie damals auch schon, habe ich auch wieder technisches Spielzeug aus Glas gekauft (und sogar heile nach Hause transportiert!)
An sonsten hat man von Vinci auch einen wunderbaren Ausblick quer über die Toscana! Aber das gilt wahrscheinlich für alle Städte dort, die etwas erhöht liegen…
Siena
Meine Haare lassen schon zu wünschen übrig. Ein eindeutiges Zeichen, dass vier wunderschöne Wochen Urlaub fast zu Ende gehen… Die mittlerweile schreckliche Farbe könnte aber auch an der Sonne und dem chlorigen Wasser liegen.
Anyway. Ich stehe gerade auf dem Rathaus-Turm in Siena. Eine echt schöne Stadt aus rotem Backstein. Ein Mal im Jahr werden auf dem Marktplatz unten am Rathaus Pferde-Rennen veranstaltet. Ein echtes Spektakel!
Oben ist es Windig! Stürmisch, um genau zu sein!! Deswegen halte ich mich ja auch fest!!! Naja, der Aufstieg ist sehr beschwerlich, weil hoch, und dazu noch teuer! 10.000 Lire bzw. 10 DM bzw. 5 EUR! Das ist alles andere als ein Freundschafts-Preis. Und wer weiß, wie viel das Heutzutage kostet… Nach der Währung! Trotzdem wird man auch hier wieder sehr gut belohnt mit einer wunderbaren Aussicht auf die Toscana!!! Alles sehr empfehlenswert!
Und das sieht man, wenn man oben steht. Eine typische italienische Stadt, mit den terra-cotta-farbenen Dächern und der welligen Landschaft… Man gerät irgendwie schnell ins Schwärmen!
Das mehr oder weniger letzte Bild von Italien. Wir sind wieder in Pelago bei unserem Auto. Ja, es war tatsächlich da! Wir haben es ja nicht fassen können, aber unsere Gast-Eltern haben es nicht auseinander genommen!!!
Wir luden wieder auf, und es folgte ein Abschieds-Essen mit Pasta al Pesto!!! Und viel Wein ;o) Man merkt doch, dass das Italienisch in vier Wochen doch schon sehr viel flüssiger geworden ist. Und dabei kam dann auch heraus, was wir alles nicht gesehen haben. Naja, das ist auf jeden Fall ein Grund, noch mal wieder zu kommen!!!
Fin