2002-07 Torre del Mar – Ausführlicher Bericht
Der Torro bewacht die Stadt — vom 28. Juli bis zum 07. August 2002
Der ausführliche Bericht.
Zu den Fotos:
In den Fünf-Jahres-Plan war der Urlaub nach Torre del Mar ja nun schon seit längerem aufgenommen, zumal ja auch die Unterkunft besonders kostengünstig für uns war. Allerdings war von einem genauen Termin nie die Rede gewesen.
Marco war sich auch nie so ganz sicher, ob das wirkliche etwas für ihn ist, denn im Gegensatz zum Urlaub im letzten Jahr, wo wir mit dem Auto jeder Zeit der gegenwärtigen Situation hätten entfliehen können (was wir aber nie getan haben, da es keinen Grund zur Veranlassung gab) war das in Spanien schlecht möglich, da man den Flug ja nun buchen muss und eine Verschiebung alles andere als preisgünstig werden würde.
Apropos buchen! Da sitzt man ganz seelenruhig (böse Zungen behaupten ja, dass ich immer seelenruhig im Büro sitze und nicht arbeite) und plötzlich klingelt das Telefon. Kannst Du mal ebend in die Mensa kommen? Naja, da war ich zwar gerade zum Essen, aber nun gut, was tut man nicht alles für seinen Spatz…
Dort angekommen, gingen wir dann nach STA-Travel. Marco hatte einen super-günstigen Flug aufgetan. Nach Spanien! Na da war ja wohl jemand mehr als überrascht. Allerdings nur eine Woche. Dafür aber auch für super-günstige 180 ! Zuzüglich Flughafen-Gebühren uns Steuern, versteht sich. Allerdings ist eine Woche für meine Begriffe etwas arg wenig, zumal man diese Woche wohl mindestens zum akklimatisieren braucht.
Nach zähen Verhandlungen konnte ich Marco auf knapp zwei Wochen rauf-handeln. Termin? In 2 Wochen! Ups, ganz schön kurzfristig. Meinen Urlaub würde ich da schon angemeldet kriegen, aber ob die Wohnung da frei ist? Ein Anruf bei meinen Eltern brachte Klarheit. Und Ernüchterung! Die Wohnung war besetzt. Von Fina, meiner Paten-Tante. Aber eine Woche später war sie dann wieder frei.
Also noch mal die ganze Geschichte mit der Abfrage der diversen Flug-Gesellschaften… Allerdings muss man auch sagen, dass unsere Beraterin sehr zuvorkommend und kompetent war. Der zweite Anlauf brachte dann die Überraschung: Nur noch 169 inclusive Steuern und Flughafen-Gebühren! Was für ein Volltreffer! Übrigens fliegt Hapag-Lloyd (neuerdings TUI – die mit den wirklich tollen Logo!) zwei mal die Woche, was unsere Abflug-Zeiten sehr flexibel gestaltete. Hin sollte es also am Sonntag Morgen und zurück am Mittwoch abend gehen. Also noch zwei volle Tage dazu!
Die Tickets wurden also gebucht und angezahlt. Etwas später stellte sich heraus, dass meine Eltern noch einen Gutschein von Hapag-Lloyd hatten, weil ihr Flieger mal Verspätung gehabt hatte. Naja, den kann man ja noch beim Bezahlen verbuchen… Denkste! Der muss komischerweise beim Buchen mit eingelöst werden, wir man u ns beim Bezahlen drei Tage später mitteilte. Aber unser Engel hinter dem Tresen zog noch mal alle Register und machte das scheinbar unmögliche möglich! Dafür bekamen wir unsere Tickets auch erst zwei Tage vor dem Abflug-Tag. Aber nun denn, es hat ja alles geklappt und es konnte endlich in den lang ersehnten Urlaub gehen, der wohl der einzige in diesem Jahr sein würde…
Sonntag, 28. Juli
Der planmäßige Abflug war um 4 Uhr in der Frühe. Das hatte den Vorteil, dass wir schätzungsweise gegen 10 Uhr un der Wohnung sein würden, allerdings den Nachteil, dass man nicht richtig schlafen kann, das folgende einfache Rechnung verdeutlicht: 4 Uhr Abflug, 1,5 Stunden vorher erscheinen zum Einchecken, 0,5 Stunden Anfahrt. Das macht etwa Aufstehen gegen 1 Uhr oder etwas früher, je nach Gemüts-Verfassung. Da lohnt sich das ins Bett gehen gar nicht ehrst!
Daher auch die logische Konsequenz, dass wir durchgemacht haben. Die Zeit vertrieben wir uns mit einem leckeren Abendessen unter den berühmtesten Kurven der Welt und diversen Spaziergängen in der näheren Natur.
Irgend wann war es dann endlich so weit, und wir konnten unser Gepäck aufgeben. Das sollte eigentlich ziemlich problemlos verlaufen, zumal wir beide Untergewicht hatten. So war es dann auch, die ganze Sache hat etwa 20 Minuten gedauert, und wir konnten unseren Taxi-Dienst Kurt und Horst nach einem kurzen und mehr oder weniger schmerzlosen Abschied in ihren wohl verdienten Schlaf schicken.
Und was haben wir nun gemacht??? Naja, wir waren, wie gefordert, über eineinhalb Stunden zu früh da, und langweilten uns nun entsetzlich. Also haben wir noch einmal das Flughafen-Gebäude durchschlendert, was auch zu dieser unchristlich frühen Uhrzeit immer noch gut gefüllt war. Schließlich war es uns aber doch zu langweilig, und wir machten uns ans Boarding, um wenigstens etwas Abwechselung zu haben.
Also, alle metallernen Gegenstände ablegen, in eine kleine Kiste rein schmeißen und auch den Rucksack aufs Band. Dass man dann doch nicht alles aufs Band gelegt hat, merkt man immer erst, wenn es beim Metall-Detektor piepst! Naja, und so war es auch, ich durfte zwei mal durch die Schleuse. Dahinter sprach mich dann die nette Dame vom Sicherheits-Dienst an, weil sie DIESEN Gegenstand mal sehen wollte, wobei sie auf ihren Bildschirm zeigte. Tja, und da viel es mir wie Schuppen von den Flossen: Das Leather-Men-Tool!
Das ist ja eigentlich immer so mit dem Handgepäck: Man geht noch ein mal durch die Wohnung, und schmeißt alles in den Rucksack, was man noch so gebrauchen könnte (und im Endeffekt dann doch nicht gebraucht hat!). Und so auch mit diesem Taschenmesser.
Ich klärte die nette Dame auf, dass es sich dabei um ein Messer mit feststehender Klinge handele, und ich mir bewusst bin, dass ich es nicht hätte mitnehmen dürfen. Trotzdem wollte sie es sehen, und schnitt sich damit auch fast in die Finger…
Dann klärte sich mich über meine Rechte auf, und welche Möglichkeiten ich nun hatte:
Hat Sie jemand zum Flughafen gebracht? Kann der das vielleicht mitnehmen?
Ja, aber der ist jetzt wieder auf dem Weg nach Hause. Ein demonstrativer Blick von mir auf die Uhr, da man dem Taxi-Dienst ja wohl nicht zumuten kann, so lange zu dieser Uhrzeit auf uns zu warten.
Sind Sie vielleicht mit dem Auto da?
Nein, ich wurde doch gebracht!
Tja, dann können sie höchstens noch den Rucksack als zusätzliches Gepäck-Stück aufgeben.
Gesagt, getan. Also wieder zurück mit dem Rucksack an der langen Schlange zum Sicherheits-Check vorbei! Ein wahrer Spieß-Ruten-Lauf!
Unterdessen hatte Marco seine eigenen Sorgen. Auch bei ihm piepste es laut, als er durch den Metall-Detektor ging. Ein kurzer Hinweis meinerseits bezüglich seiner stählernen Halskette sollte dieses Problem auch lösen.
Denkste! Denn er hatte noch seine Sicherheits-Schuhe an! Aber darauf kommt man ja nun nicht so schnell…
Immerhin war er jetzt schon im Duty-Free-Bereich, der ja schon lange keiner mehr ist, und ich stand wieder in der Schlange. Diesmal nur mit einem garantiert ungefährlichen Note-Book in der Hand! Der Rucksack wurde problemlos hinterher geschickt. Wenigstens etwas, was hier reibungslos klappt!!!
Sicherheits-Check war diesmal kein Problem! Man wird beim zweiten Mal ja etwas routinierter! Allerdings kam ich trotzdem nicht sehr viel weiter, da nun der Barcode-Leser nicht mehr wollte. Für jedes Gepäck-Stück, das man abgibt, erhält man einen Aufkleber mit Barcode drauf. Und der wird beim Sicherheits-Check überprüft! Und wenn der Koffer noch nicht geröntgt wurde, will der Scanner einem halt noch nicht passieren lassen. Also noch mal warten. Wenigstens war diese kleine Verzögerung alles. Und nach dem 11. September 2001 ist man ja nun auch froh, wenn es solche Kontrollen gibt – besonders, wenn man in einem Hochhaus arbeitet!
Endlich saßen wir nun beide in der Warte-Zone und konnten die anderen beim Sicherheits-Check beobachten. Und prompt wurde auch einer beim Barcode-Scanner ausgewunken und verschwand mit zwei Beamten in Uniform im kleinen Kabuff an der Seite. Aber sooo schlimm schien es dann wohl doch nicht gewesen zu sein, denn etwa 15 Minuten später war er wieder draußen und flog mit uns mit.
Das Flugzeug war kein Flugzeug, wie man es sich so denkt viel mehr ein Luft-Bus quasi! Eine Boing 737. Marco bekam den Fenster-Platz. Zur Beruhigung. Es ist ja erstaunlich, wie viel Zeit manche Leute damit verbringen können, Licht, Sitz, Gurt und Lüftung gemäß ihren Wünschen einzustellen, und es trotz der Mithilfe Fremder dann doch nicht schaffen. Außerdem fragt man sich doch, welchen Sinn die aufgedruckten Sitz-Nummern auf den Bord-Karten haben, wenn sich die Leute doch nicht daran halten!
Endlich saßen alle, die Schwimmwesten-Arie flackerte über die Bildschirme, die aus der Decke mit einem Scheppern herausklappten und die Stewardessen und der Steward (Herr Pinkepank – wirklich JEDES Mal, als der Name aufgerufen wurde, gab es ein Gelächter unter den Passagieren – also etwa vier Mal!)überprüften die Gurte. Einem etwas sehr beleibten Herrn wurde auch ein Verlängerungs-Gurt angeboten, den er aber dankend ablehnte.
Ich beobachtete so gedankenverloren die anderen Passagiere, da fragte mich die Stewardess doch glatt, ob es mir gut gehe! Na klar geht es mir gut, ich fahre doch schließlich in Urlaub!!!
Dann ging es los. Trennung der externen Strom-Versorgung, Niveau-Ausgleich, Aufbocken auf das Follow-Me-Auto, rückwärts raus aus der Park-Bucht, mit eigener Kraft drehen, Vollgas-Check, Licht aus (in case of emergency) und dann zur Startbahn rollen. Nach knapp 10 Minuten des Rollens machte sich der Verdacht breit, dass wir nach Malaga fahren werden. Dann drehte der Captain aber doch noch und es ging los. Sehr grazil, wie sich das für ein so kleines Flugzeug gehört.
Kaum in der Luft, ging es beim Personal wieder hektisch zu, denn das Frühstück wollte vorbereitet und verteilt werden. Die komische Frau, die noch neben uns in der Reihe saß (zwei mal drei Reihen gab es in diesem fliegenden Winzling) wollte nur ein Brötchen und beschwerte sich dann auch noch, dass es nicht warm war! Ja ist das ein Flugzeug oder eine Bäckerei??? Es war wenigstens ganz frisch – das sollte doch wohl reichen, oder?
Das Frühstück (Vorsicht mit dem Joghurt! Aber leider gab es keinen…) war ein normales Plastik-Flugzeug-Frühstück, wie allgemein üblich. Natürlich durfte für mich der übliche Tomaten-Saft nicht fehlen, was von Marco mit einem IHHH!!! kommentiert wurde.
Auf dem Hinflug gab es Mr. Bean im Fernsehen. Leider ohne Ton, da man die Kopfhörer ja immer vergisst, und sich nicht jedes Mal neue kaufen will. In der Business-Class gibt es die ja gratis… Auf dem Rückflug gab es dann Donald Duck. Beim Hinflug hab ich ja an einen Zufall geglaubt, aber als die Filme auf dem Rückflug auch die selben wie in den anderen Jahren waren, konnte sich dieses Argument nicht länger halten…
Was die technischen Daten des eigentlichen Fluges angeht, so sei auf die entsprechende Grafik verwiesen…
Der Lande-Anflug. Eigentlich auch nicht weiter dramatisch. Die Sonne war schon aufgegangen und ließ freien Blick auf Malaga und die Costa del Sol. Dem Bretter-Klassen-Syndrom folgend, wurde bei der Landung mal wieder heftig geklatscht! Klatscht man auch, wenn der Busfahrer einen ans Ziel bringt?
Das Koffer-Band! Dort herrschte mal wieder das übliche Chaos. Jeder wollte in der ersten Reihe stehen. Und jeder wollte natürlich auch am Anfang des Bandes stehen. So kam es, dass das Ende fast menschenleer war. Die Koffer kamen übrigens erstaunlich schnell. Überraschend für südliche Länder!
Dann ging es raus aus dem Flughafen-Gebäude. Und hinein in die unglaubliche Wärme! Und das morgens um 8 Uhr! Wie sollte das denn erst Mittags werden? Dank ausführlichster Wegbeschreibungen, die wir von zu Hause mit auf den Weg bekommen hatten, fanden wir auch sofort den Abfahrts-Punkt des Shuttle-Busses, der einen vom Flughafen zum Busbahnhof in der Innenstadt von Malaga bringen sollte. Wartezeit: 15 Minuten, Fahrzeit 30 Minuten, Preis 1 pro Person.
Dann ging das Warten auf dem Busbahnhof weiter. Für jede einzelne Linie von Malaga weg gab es einen eigenen Schalter. Und trotzdem ist dort die Arbeitslosigkeit höher, als bei uns… Die 30 Minuten Warte-Zeit nutzten wir, um uns mit einem Spanier zu unterhalten, der auch nach Torre fuhr. Marco war der Meinung, dass es der selbe war, der bei der Waffen-Kontrolle seinen Koffer öffnen musste. Da ich aber nicht so explizit nachfragen wollte, erzählte ich einfach, was uns wiederfahren war. Und siehe da, er wartete natürlich auch mit seiner Geschichte auf.
Es war nämlich so, dass er eine Akku-Bohrmaschine und eine Stichsäge von Deutschland mit nach Torre nehmen wollte. Nur die netten Leute von der Sicherheits-Kontrolle wussten mit dem Akku-Pack wohl nicht so recht was anzufangen, und vermuteten wohl eine Bombe dahinter. Und so kam es zu dem, was wir schon richtig beobachtet hatten.
Torre del Mar. Da der nette Herr schon etwas älter war, und sein Gepäck alleine nicht tragen konnte (warum verreisen Leute eigentlich immer mit mehr Gepäck, als sie alleine tragen können???) half ich ihm kurzerhand beim tragen. Sein Appartement lag nämlich schräg gegenüber von unserem.
Nur hatte ich irgendwie vergessen, Marco Bescheid zu sagen, was nun geschah, und der war ganz verstört, als ich mit den Koffern von dem Herrn plötzlich los zog. Er konnte ja nicht ahnen, dass es kein Umweg war.
Hinzu kam dann auch noch, dass sein Koffer von der Marke Hund war, also so einer, den man an einem Band hinter sich her zieht. Leider waren die Räder extrem klein. zu klein für die tief gemusterten Fliesen, die in Spanien für die Bürgersteige üblich sind. Mit anderen Worten: Marco musste seinen Koffer im Arm tragen.
Endlich waren wir in der Wohnung angekommen, und konnten alle Last von uns werfen. Kurz unter die Dusche gesprungen, und schon ging es wieder runter. Frühstück! War ja auch schon 10 Uhr, denn der Bus hatte gut eine Stunde gebraucht, bis er endlich an unserem Ziel angekommen ist. Das kommt davon, wenn man an jeder Milchkanne hält.
Gegessen hatten wir in einer Bar, die schräg gegenüber von uns lag. Dort gab es nämlich das von Marco favorisierte Ekel-Frühstück! Andere nennen es ein Englisches Frühstück. Auf jeden Fall mit Spiegeleier, Bacon, Würstchen und Pommes. Ich dagegen begnügte mich mit einem Thunfisch-Salat. War ja auch viel zu warm für solch ein schweres Frühstück! Zu trinken gab es übrigens Bitter-Kas. Gibt es in Deutschland nicht, deswegen ein Muss, wenn man in Spanien ist.
Danach wurde die nähere Umgebung erkundet und Marco gezeigt. Mit mäßigem Erfolg, wie sich später herausstellte, denn sein Orts-Sinn ließ ihn wie üblich im Stich. Aber das ist ja nichts neues. Ich musste allerdings feststellen, dass sich im Prinzip gar nichts verändert hatte.
Naja gut, der Rancho hatte zu gemacht. Oder er war umgezogen, je nachdem, wie man das sehen mag, aber das waren ehr Kleinigkeiten. Im großen und Ganzen war immer noch alles beim Alten geblieben. Auf dem Rückweg ging es an einem der zahllosen Tante-Emma-Läden vorbei, um einzukaufen. Es war ja Sonntag, und wir mussten was zu beißen haben. Und in Spanien kann man halt auch Sonntags einkaufen, wenn man weiß, wo!
L9,3cm
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Nachdem wir die Einkäufe verstaut hatten – es muss ja alles weg geräumt werden, denn sonst hat man Millionen und Abermillionen von Ameisen herumlaufen – ging es wieder raus. Zum Strand. Allerdings musste vorher noch eine extrem wichtige Sache erledigt werden: Es musste geflaggt werden. vom Balkon aus. Und zwar möglichst weithin sichtbar. Und das ist im 8. Stock auch gar kein Problem!
Wir hatten beschlossen, bis Abends durch zu machen, und mussten uns deswegen eine Beschäftigung suchen. Erst wurde die Strandpromenade (von Marco beharrlich Esplanade genannt) und der Strand mit seinem wunderschönen dunkel grauen Sand besichtigt. Dieser hat, aufgrund der Farbe, eine enorme Temperatur, wie Marco feststellen musste. Weiter vorne, zum Wasser hin, weicht der dunkel graue Sand dann Kies und Schotter. Der ist zwar nicht ganz so heiß, tut aber wegen der spitzen Ecken und Kanten genau so weh!
Am Strand ging es weiter am Eucaliptus (einer Bar unmittelbar an der Brandung) vorbei zur Klähr-Anlage, die hier zu Lande nur eine Pumpstation beinhaltet. Weiter am Rio Seco vorbei, woran sich dann endlich der ersehnte FKK-Strand anschloss! Und da trauten wir unseren Augen nicht. Ein Schwulen-Pärchen neben dem anderen! Und als wenn das noch nicht genug wäre, nein, Crousing-Area war das auch noch! Und nicht versteckt und quasi unsichtbar, nein, ganz öffentlich mitten auf dem Strand! Das war ja wohl echt unglaublich!!!
Verdutzt bis entsetzt oder erstaunt zogen wir nach kurzer Zeit wieder ab. Allerdings nicht ohne das letzte Pärchen zu fragen, ob und wo es denn hier in Torre del Mar Szene-Bars oder ähnliches gab. Leider wurden wir enttäuscht. Höchstens in Torremolinos oder in Nerja gäbe es so etwas. Nun denn, das hatten wir ja auch schon fast erwartet.
Wir zogen uns zum Abend-Essen wieder in die Wohnung zurück. Trocken Brot mit Wurst sollte für den ersten Abend reichen. Dann ging es nämlich nach kurzer Restauration wieder auf die Piste, bzw. an die Esplanade. Denn dort erwartete ich zig kleiner Buden und Verkaufs-Stände, die alles verkaufen, was man braucht und nicht braucht. Von Schmuck über Elektro-Kram bis hin zu Musik war wohl so ziemlich alles dabei gewesen.
Doch alt wurden wir nicht, denn die über 36 Stunden Wachzeit machte sich langsam bemerkbar, so dass wir alsbald den Rückzug antraten um in die vorher zusammen geschobenen Betten zu fallen…
Montag, 29. Juli
Der erste Morgen… Obwohl es doch recht laut unten auf der Straße ist (um 3 Uhr kommt die Müll-Abfuhr, um 4 Uhr werden die Glas-Container geleert und um 5 Uhr kommt die Straßen-Reinigung!) haben wir doch echt gut geschlafen. Frühstück. Wie ich das in Spanien so gewohnt bin, gibt es zumindest in der ersten Zeit immer Churros zum Frühstück. Das ist eigentlich nur Teig, der am laufenden Meter in Fett gebacken wird, und dann in etwa 20 cm große Stücke zerschnitten wird. Essen kann man das mit Kakao-Pulver, Zucker oder in Kaffee oder Kakao stippen. Alles sehr Kalorien-bewusst. Daher nimmt auch die Anzahl der Churros, die man so pro Morgen isst, kontinuierlich ab. Angefangen bei 5 bis 7 pro Person, bis hinunter zu 0 bis 1. Naja, wir haben auf jeden Fall mal mit 10 Stück für 2 angefangen. Der Laden, Bar Rafael, war immer noch genau so, wie vor 7 Jahren und auch genau so, wie vor 15 Jahren. Eigentlich hatte sich da überhaupt nichts verändert. Sogar die Holz-Stöcker, mit denen man im Fett rumrührt, waren noch sie selben gewesen. Marco war gebeistert! Am liebsten hat er sie in Kakao-Pulver eingetunkt. Der Vorteil solch eines mächtigen Frühstücks ist, dass man das Mittag-Essen recht weit nach hinten schieben kann. Wir haben übrigens Tags zuvor noch Weißbrot und Nutella (spanisches natürlich) gekauft. Allerdings ist das Weißbrot trocken geworden, da wir nie etwas anderes Als Churros gefrühstückt haben – und zwar immer 10 Stück! Wobei die Aufteilung nicht immer 50:50 war… Als nächstes stand dann erst mal der Einkauf auf den Programm. Man lebt ja schließlich nicht von Luft und Liebe. Der Supermarkt, ehemals Alba, heute Consum, war dann doch etwas moderner, aufgeräumter und sauberer, als damals. Ein Pluspunkt in jedem Fall! Und hier kommt dann wieder ein Satz zu tragen, den wir gerade im Flugzeug gelesen hatten in Bezug auf deutsche Touristen: Sie mögen keine Plastik-Tüten! Man kann sich damit wirklich tot schmeißen!!! Aber es hatte ja auch einen Vorteil: Um der Ameisen-Plage Herr zu werden, ist es sinnvoll, nicht besonders viel Müll im Hause zu haben. Leere Joghurt-Becher zum Beispiel sind ein Magnet. Da hilft entweder nur auswaschen, was wiederum kostbares Wasser kostet, und auch nicht immer 100 %ig ist, da man ja nicht immer sooo sorgfältig arbeitet. Und das finden die Ameisen natürlich. Die andere Alternative ist dann, solchen Müll einfach im Kühlschrank aufzubewahren – schließlich hat man den Becher eh vorher dort heraus genommen! Und wenn man dann noch jedes Mal, wenn man runter geht, den Müll mit in den Container nimmt, ist man auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Und genau dafür braucht man die vielen Tüten!!! So schließt sich der Kreis…
Dienstag, 30. Juli
Mittwoch, 31. Juli
El Ingenio?
Donnerstag, 01. August
Tickets Granada? Markt
Freitag, 02. August
Der Miet-Vertrag war unterschrieben, jetzt musste nur noch bezahlt werden. Da wir früh starten wollten, haben wir auf das Frühstück verzichtet, und wollten das dann irgendwann unterwegs einnehmen.
Wir warteten also mit knurrenden Mägen vor Schlosser-Reisen. Die sollten um 9 Uhr auf machen. Wir waren etwas früher da. Und dann kam die gute Dame auch. Mit unserem Wagen um die Kurve geschossen. Ein kleiner weißer Fiat Punto. Den durfte ich erst mal übernehmen, da sie dafür keinen Parkplatz gefunden hatte. Naja, eine Straße weiter war dann auch einer – gut, dass die Knutsch-Kugel nicht so groß war.
Dank Kredit-Karte sollte das Bezahlen auch kein Problem sein. Denkste! Denn wenn der Magnet-Streifen schon etwas älter ist, dann sieht man alt aus. Nachdem mit Tesa-Film (oder besser, das gute unsichtbare von Scotch!) nachgeholfen wurde, hat es dann schließlich doch geklappt.
Und dann ging es rein ins Auto und los. Richtung Granada! Weit sind wir im ersten Anlauf nicht gekommen, da wir nach 300 Metern erst mal aussteigen mussten, um die Antenne anzuschrauben. Denn bei den schwachen Sendern hat man sonst nach jeder Kurve wieder einen neuen drin.
Dann ging es endlich richtig los. Doch schon bald machte sich ein knurren breit, und wir stoppten in Nerja, um endlich zu frühstücken. Rein in die City, runter ins Parkhaus, wieder zu Fuß rauf kommen und mitten auf dem Balkon von Europa stehen! Genau so muss das sein.
Nach eingehender Begutachtung der Sicht und deren Bannung auf Zelluloid frühstückten wir dann wieder so ein schreckliches Frühstück direkt am Platze. Die Bar war zweigeteilt. Wir saßen an einer Straßenkreuzung neben einem Eck-Kaffee. Unsere Bar umschloss selbiges Kaffee! Mit anderen Worten, man konnte von zwei Straße aus hinein gehen. Beide Teile waren über einen kleinen schmalen Gang miteinander verbunden, der hinter dem Eck-Kaffee lang führte…
Während wir da so mümmelten kamen natürlich wieder deutsche Touristen vorbei, und setzten sich in besagtes Eck-Kaffee. Einer stand wieder auf, holte sich die Speise-Karte unserer Bar und versuchte, bei unserer Bedienung zu bestellen. Diese konnte den Herrschaften natürlich nur anbieten, sich einen Tisch weiter in das Einzugsgebiet unserer Bar zu begeben. Dazu waren sie aber dann doch nicht bereit und zogen laut lamentierend von dannen…
Gut gestärkt ging es dann weiter. Marco war nun dran mit fahren. 2 für das Parkhaus bezahlt und zur Schranke gefahren. Dort sahen wir, wie ein Auto wieder rückwärts die Schräge hinunter rollte, die Schranke wieder geöffnet wurde, unten kurz verharrte und dann los fuhr und verschwand.
Dann konnten wir endlich raus. Ran an den Automaten, Karte rein, Schranke hoch und losfahren. Etwa einen Meter vor Ende der Schräge wollte der Wagen nicht mehr, und blieb einfach stehen. Und dann waren wir dran. Rückwärts runter rollen, Schranke auf, GANZ zurück fahren (es ging etwa nur einen Meter weiter, als wir ohnehin schon gestanden hatten) und dann mit quietschenden Reifen hinaus. Und das hat unsere kleine Mühle mal so eben geschafft. Irgendwie muss das wohl verdammt steil gewesen sein, aber mehr, als im ersten Gang fahren, geht ja wohl kaum…
Weiter ging es dann auf der Auto-Via die Küste rauf und kurz vor Motril bogen wir dann in Richtung Landes-Innere ab. Erst ein Stückchen auf der Bahn, dann wieder auf der alten Straße. Vorbei an den Quellen von Lanjaron, wo das in Spanien recht verbreitete Wasser her kommt. Kurz vor Granada begann dann wieder die Auto-Via, die einen dann auch quasi direkt auf den Parkplatz der Alhambra ablieferte. Einfacher geht es dann wirklich nicht.
Es war voll! Und wir fanden dann doch noch tatsächlich einen der begehrten Parkplätze im Schatten! Weniger schön war allerdings, dass man für den Parkplatz nicht unerhebliche Gebühren bezahlen musste. Hinterher stellte sich dann beim Bezahlen heraus, dass es mehr war, als eine Eintrittskarte!
Wir waren gegen 12 Uhr da. Unsere Reservierung hat uns eine Karte ermöglicht, die ab 13 Uhr Einlass gewährte. Mit anderen Worten, wir waren eine Stunde zu früh da. Aber die schien man auch zu brauchen, denn es gab eine Schlange von über mehreren hundert Metern Länge! Aber es stellte sich heraus, dass das die Schlange für die Leute war, die keine Reservierung hatten. Unsere Schlange war dann erheblich kürzer: Einer stand vor uns.
Und was macht man nun mit dem Rest der Zeit? Marco war sauer. Auf der Küsten-Straße an einem Ort vorbei gefahren, wo gerade Wochen-Markt war und habe mich geweigert, dort anzuhalten, mit der Begründung, dass wir die Zeit dazu nicht hätte. Wer weiß, wie lange die Fahrt dauern würde. Naja, und jetzt musste ich mir halt das Genöle anhören…
Aber wenigstens bot uns diese kleine Zwangs-Pause die Möglichkeit, endlich Mittag zu essen, und die gestern fabrizierte Tortilla zu verspeisen. Verpackt war sie übrigens in einer Tupper-Dose. mit kleinen Dreh-Knöpfen dran, an denen man einstellen kann, wann man das Lebensmittel darin versenkt hat. Marco allerdings schien die Funktionsweise dieser Dose missverstanden zu haben und dachte, dass es sich dabei um einen Safe handelt. Nachdem er etwa drei Minuten lang die richtige Kombination eingestellt hatte, gelang es ihm schließlich, die Dose mit einem lauten Zischen zu öffnen. All das geschah allerdings unter der Beobachtung eines Engländers, der am anderen Ende unserer Bank saß, und Marcos Erfolg mit einem lauten Lachen quittierte!
Samstag, 03. August
Auto, Ronda
Sonntag, 04. August
Auto zurück
Montag, 05. August
Nerja Markt
Dienstag, 06. August
Anfangs diesig, Spaziergang an der Esplanade
Mittwoch, 07. August
Rückflug