2009-06 Ein Wochenende im Pott
Ein Mal Industrie-Kultur bitte. — Vom 26. Juni 2009 bis zum 28. Juni 2009
Warum in die Ferne schweifen, wenn man sich doch noch nicht einmal vor seiner eigenen Haustür auskennt? Genau aus dem Grunde geht es mal für ein Wochenende in den Ruhrpott, genauer gesagt nach Düsseldorf „und umzu“. Und als besonderen Höhepunkt ist bereits an dieser Stelle der Landschaftspark Duisburg erwähnt, denn man einfach mal gesehen haben muss!
Das gelbe Haus — Elche in Düsseldorf
Der gelbe Bau ist eine Schau, die Fassade eine Augenweide. Nur „Eingeweihte“ (im doppelten Sinne des Wortes!) wissen, was sich hinter den 52 Elchgeweihen verbirgt, mit denen die Vorderfront eines früheren Fabrikgebäudes an der Rather Straße 49e verziert wurde. Die monumentale „Elch-Fassade“ könnte glatt eine Attraktion bei einer Stadtrundfahrt werden. Architekt Karl-Heinz Petzinka Foto: Voltea Neueste Meldungen › Mehr aus Düsseldorf › tipp Informiert, wenn’s passiert: News aus Düsseldorf und Umland per RSS-Feed direkt auf den Rechner! Hier gratis abonnieren ›
Wer ist der Mann, der sich diesen kuriosen „Hingucker“ ausgedacht hat? Dieser Frage ging der EXPRESS nach und stieß dabei auf Karl-Heinz Petzinka (53). Der ist ein international renommierte Architekt und sogar Gast-Professor der Düsseldorfer Kunstakademie. Zu seinem „gehörnten Fassaden-Entwurf“ erzählt er: „Ich wollte mal was ganz Verrücktes machen, weg vom Einerlei und von glatten Fassaden. Ich wollte etwas Kreatives schaffen!“
Bei diesen Überlegungen stieß Petzinka irgendwann im Nachlass des schwedischen Großwildjägers Carlsson auf das Geweih eines Alaska-Elchs. Die Idee für das „Geweih-Haus“ war geboren. Der Architekt berichtet: „Eine Tierpräparatorin hat das Geweih in Plastik modelliert, und ich habe dann 52 Abgüsse davon an der Fassade anbringen lassen.“
Das „gelbe Haus“ (so heißt es offiziell) mit den güldenen sieben Meter hohen Sprossenfenstern, hinter denen sich bekannte Modefirmen eingemietet haben, wirkt wie eine gewaltige Theaterkulisse. Nachts werden die Geweihe angestrahlt. Besucher stehen staunend davor, schütteln den Kopf und meinen: „Das ist ja schräg hier, einfach total verrückt, leider etwas versteckt.“
Übrigens: Der aus Bocholt stammende Petzinka hat in Düsseldorf schon andere spektakuläre Entwürfe realisiert. So baute er etwa das Stadttor (in dem sich auch die Staatskanzlei von Ministerpräsident Jürgen Rüttgers befindet), das P&C-Modehaus an der Schadowstraße und das VDI-Haus am Flughafen. Petzinka gilt international als Architektur-Vordenker und gewann viele Preise.
Landschaftspark Duisburg Nord
Wenn man mal in der Gegend ist, dann sollte man unbedingt mal einen Spaziergang durch den Landschaftspark Duisburg Nord machen! Okay, zugegebenermaßen sollte man eine gewisse Affinität zum Ruhrgebiet haben, denn der LaPaDu ist das Überbleibsel eines alten Stahl-Werks, welches man als Industrie-Denkmal umfunktioniert hat.
Aber ich möchte mal behaupten, dass man auch ohne eine Affinität zu dieser Region durch den Park mit vor Staunen weit geöffneten Mund hindurch schlendert. Es ist, gelinde gesagt, einfach beeindruckend, was der Mensch nicht so alles gebaut hat. Die ehemalige Funktionalität hinter diesem Bau erschließt sich aber leider noch lange nicht.
Zu erwähnen ist allerdings noch, dass genau an diesem Abend hier eine Veranstaltung stattfindet. So kommt es, dass die bunte Beleuchtung der Anlage teilweise noch etwas ausgeprägter ist, als das normalerweise der Fall ist.
Übrigens ist der LaPaDu auch was für aktivere: Dort kann man natürlich Klettern, wen wundert es. Und zwar an einem der Hochöfen hinauf. Außerdem gibt es noch einen Seilgarten. Und, man glaubt es kaum, Tauchen kann man dort auch! Und zwar in einem Gasometer bis ca. 15m Tiefe. Ob es da drin aber etwas spannendes zu sehen gibt, wage ich zu bezweifeln…
Rheinturm Düsseldorf
Der Rheinturm in Düsseldorf. Von unten imposant. Von oben ebenfalls. Von dort aus hat man einen herrlichen Blich auf den (Binnen-)Hafen von Düsseldorf. Und noch schöner ist es, wenn man jemanden dabei hat, der einem erklärt, was man sieht. Dann lohnt sich die Investition für den Fahrstuhl nämlich so richtig.
Wer hat schon mal den WDR-Fernsehgarten gesehen? Naja, so viele werden es bestimmt nicht sein. Aber den Namen haben bestimmt viele schon mal gehört! Und hier ist er! Zwischen Rheinturm und Medienhafen ist auch das Gebäude des WDR mit eben diesem Garten zu finden! Na dann hoffen wir mal auf den grünen Daumen…
Medienhafen Düsseldorf
Was Medien mit einem Hafen zu tun haben, erschließt sich einem Hamburger nicht ganz. Container findet man dort. Oder Schüttgut. Aber Zir Zeitungsverlage sucht man in Hamburg etwas Abseits der Waterkant. Egal, in Düsseldorf ist das anders. Da sind die Medien am Hafen und der Herr Geri hat sich dort auch ausgetobt, wie man unschwer erkennen kann. Ein weiterer Blickfang sind natürlich die bunten Fassadenkletterer.
Als bekennender Autobahnpolizeigucker fällt einem dieses „Hinweisschild“ von den Produzenten von Cobra 11 natürlich gleich ins Auge! Leider sind wir zu spät da. Die Dreharbeiten schon vor gut einer Woche gelaufen. Aber in der Innenstadt von Düsseldorf soll es DIE Tiefgarage geben, die in jeder dritten Folge zu sehen ist. Nun, man muss ja auch noch Ziele fürs nächste Mal haben…
Der Rhein
Und hier ist er, der längste Fluss Deutschlands: Der Rhein! Manchmal nicht ganz so gut zu erkennen, von den Rheinbrücken, manchmal ist er aber auch definitiv nicht zu übersehen! Und manchmal kommt er ganz schön hoch!!!
Düsseldorfer Arcaden
Den Abschluss meines verlängerten Wochenendes in Düsseldorf und umzu bildet ein Bummel durch die Düsseldorfer Arkaden. Eine Einkaufspassage, die sich besonders bei schlechterem Wetter durchaus lohnt! Besonderes Augenmerk galt dabei übrigens einer Eisdiele mit Eis-Karussell! Mjam, lecker :o)