2009-08 Mallorca spontan
Zurück, wo wir herkamen! — Vom 26. August 2009 bis zum 31. August 2009
Wir sind erst im April wieder von Cala Ratjada nach Deutschland gezogen und nur 4 Monate später zieht es uns schon wieder nach Rattata. Ganz spontan fahren wir für ein paar Tage auf die Insel, die für ein Jahr unsere Heimat war. Wie sich das wohl anfühlen mag, wenn wir wiederkommen und alle unsere Freunde besuchen?
Wer hätte das gedacht: Noch vor 4 Monaten waren wir Residenten auf der wunderschönen Insel Mallorca und jetzt, Ende August, sind wir schon wieder dahin unterwegs — aber jetzt wieder als Touristen! Wir wird es sich anfühlen? Wie ist das wohl, wenn wir nach so kurzer Zeit wieder dort hin kommen, wo wir ein wunderschönes Jahr verbracht haben? Wir sind jedenfalls gespannt, wie ein Flitzebogen! Grund für diese wirklich sehr spontane Reise ist die Tatsache, dass wir beide nun endlich wieder fest in Lohn und Brot stehen und wir uns etwas gönnen wollen…
Und keine zwei Stunden später sehen wir schon unsere alte Heimat…
… und wie es sich für Touristen gehört fahren wir ohne Mietwagen und mit Transferbus nach Rattata zu Vicente!
Apropos Vicente: Dem haben wir natürlich nicht gesagt, dass wir kommen, sondern Chris hat sich angemeldet und für sich ein Zimmer reserviert. Der Arme Vicente war natürlich auch vollkommen überfordert, als wir in der Tür stehen, denn er ist ja komplett ausgebucht! Es dauert 2 Bier und 2 Kaffee, bis wir ihn davon überzeugt haben, dass Chris nicht kommt und er für uns das Zimmer reserviert hat.
Knapp einen Sommer waren wir nicht da und es hat sich so viel getan. Die ganze Strandpromenade ist umgekrempelt, neue Restaurants haben auf gemacht und auch die moderne Kunst hat in unserem Rattata Einzug erhalten. Nun ja, etwas gewöhnungsbedürftig…
Erster Anlaufpunkt nach Vicente: Eva von HiperCar. Der arme Kunde, den sie gerade bedient, denn als sie uns sieht gibts erst mal einen riesigen Schrei und ein lautes „HOOOLAAA“. Es ist doch schön, wenn man wirklich vermisst wird und mit offenen Armen empfangen wird. Wir sind echt positiv überrascht, denn so oft haben wir uns echt nicht gesehen.
Was ist eigentlich aus dem Bärenhaus geworden, was Christian Rach so mühevoll gerettet hat und was die Besitzerin mit unendlicher Leidenschaft wieder in den Abgrund geritten hat? Na was wohl. Der Laden ist natürlich zu. Wen wundert’s!
Panorama – Cala Agulla 2009
Ein Blick von der nördlichen Strandpromenade von Cala Ratjada in die Bucht der Cala Agulla und den Telegrafo mit der Turm-Ruine oben drauf.
Und jetzt haben wir von Vicente unser Lieblingszimmer bekommen. Einfach herrlich. Ganz oben. Schön ruhig und wenig Radau, weil kein Durchgangsverkehr. Und man hat einen herrlichen Ausblick auf die Casa March und wenn man etwas größer ist, dann kann man sogar das Meer sehen! Und als Sahnehäubchen: Selbst beim Duschen hat man das Meer fest im Blick. Besser geht’s doch kaum, oder?
Ab diesem Tage soll das unser Stammzimmer bei Vicente werden!
Erster kurzer Check: Als wir noch auf Mallorca gewohnt haben, waren wir ja nicht besonders oft am Strand. Aber dennoch müssen wir kurz kontrollieren, ob auch unsere Cala Gat noch in Ordnung ist und ob man dort noch schön verträumt baden kann. Und was soll ich sagen? Geht!!!
In unseren 9 Jahren habe ich ja essentechnisch einiges bei Marco bewegt. Und heute ist so ein Tag, wo wieder ein großes Kapitel erfolgreich abgeschlossen wird: Fisch am Stück, nicht viereckig. Um es mit den Worten von Juan zu sagen: „Und warum? Weil es ihm schmeckt!“
Nächster Check: Gaspar vom Pool Garmi und natürlich Spaß haben mit Basti. Der ist ja ein halbes Jahr nach uns nach Rattata eingewandert und auch noch bis heute auf der schönsten Insel! Wir planschen schön und essen natürlich die obligatorische Currywurst, die uns in unserem Jahr so manches mal vom Deutschlandweh (Heimweh geht ja schlecht) hinweg getröstet hat.
Kaum weg und schon vermisst? Torben und Stefan, die uns mehrfach auf der Insel besucht haben, schicken uns Urlaubsgrüße. Per Fax. An Vicente. Es grenzt an ein Wunder, dass das überhaupt bei uns angekommen ist. Aber es hat funktioniert! Von daher: Vicente, Technik ist gar nicht so schwierig Smile.gif
Ein Wermutstropfen: Die Bar Nou Dos gibt es leider nicht mehr. Zumindest nicht so, wie wir sie kennen und vermissen: Als kleine autentische muggelige Kneipe in einer Seitenstraße. Statt dessen haben sie sich flächenmäßig bestimmt verdreifacht und sind an die Hauptstraße gezogen. Aber das Essen ist nach wie vor gleich lecker geblieben. Und auch Thomas freut sich wie ein Schneekönig, dass wir endlich wieder im Lande sind; daher wird’s auch sehr spät an diesem Abend…
Ich habe ja immer gedacht, diese tollen bunten Paprika und Peperoni, die so schön aufgefädelt an den Straßen hängen kommen aus China und dort von Kinderhand gemacht werden. Denkste! Das ist alte mallorquinische Handarbeit, wie sich bei einem netten Plausch mit dem Spar-Besitzer herausstellt. Wieder was dazugelernt!
Wir haben eine Idee: Wir wollen unsere alte und neue Heimat ein kleines Stückchen näher zusammenbringen. Deswegen haben wir etwas Elbwasser aus Hamburg mitgenommen, was wir nun in den Hafen von Cala Ratjada gießen. Und natürlich nehmen wir ebenfalls etwas Wasser aus Cala Ratjada mit, um es in Hamburg wieder auszugießen! Dann ist etwas von Rattata immer in Hamburg und etwas von Hamburg immer auf Mallorca!
Und dann gibt’s auch noch das Cafe del Sol an der Promenade mit dem herrlichen Ausblick auf die Son Moll. Und den immer noch nicht so prickelnden Ausblick auf das eingestürzte Hotel Son Moll. Aber so, wie wir die Mallorquiner kennen gelernt haben, wird es mit dem Hotel und was auch immer damit passieren wird, noch eine Weile so weiter gehen — sprich Stillstand!
Die Tapas (und diesmal sind es wirklich Tapas und keine Raciones, wie in der Bar Nou Dos) bei der Heuschrecke kann man übrigens auch empfehlen. Und eine Tapa ist genau die richtige Größe, wenn man mal was ausprobieren möchte, wie frito mallorquin oder butifarron war mit Sicherheit nicht jedermann Sache ist Smile.gif
Bevor es wieder nach Hause geht, noch ein abschließendes Wort zum Thema Wasser: Sicherlich kommt nur etwa 50% von dem Wasser im Hahn an, was von den Wasserwerken in die Leitungen rein gepumpt wird. Aber dennoch ist es kein Grund, selbiges zu verschwenden, auch wenn man im Urlaub ist! In unserem Jahr in Cala Ratjada haben wir gemerkt, wie Chlor- und Salzgehalt des Wassers mit der Saison schwanken und deswegen sollte jeder etwas zum Erhalt der schönen Insel beitragen…
So, und nach ganz wenigen Tagen, die sich ganz bekannt und doch ganz anders angefühlt haben, heißt es Sachen komprimieren und wieder in unsere neue Heimat zurück. Wir verlassen die Insel mit einem sehr guten Gefühl und es ist das allererste Mal, dass wir beim Abreisen keine Tränen vergießen, denn wir wissen: Wir kommen wieder. Immer wieder. Egal, was kommt!