2011-05 Kopenhagen

Buntes kleines Koebenhavn – vom 20. bis zum 22. Mai 2011

Nehmt Geld mit! Das war der Tipp von Freunden, als wir gesagt haben, dass wir ein verlängertes Wochenende in Kopenhagen verbringen wollten. Mit der Bahn geht es quasi non-stopp von Hamburg in die kleine bunte dänische Hauptstadt, wo wir das ruhige südskandinavische Treiben — oder besser Gleiten — erleben.

Bahn & Boot

Bahn


Der große Vorteil an Hamburg ist, dass man vom Hauptbahnhof aus ohne Umsteigen bis in die Hauptstadt des kleinen Königreichs Dänemark fahren kann. Lediglich auf halber Strecke muss man ein Mal kurz raus aus dem ICE (jawohl, es ist ein ICE, wenn auch einer mit Diesel) um an Deck der Fähre zu gehen.

Kein Umsteigen bedeutet immer entspanntes Fahren mit der Deutschen Bahn, egal ob sie Bauarbeiten angesagt haben, oder nicht. Es sei an dieser Stelle schon mal verraten, dass die Rückfahrt nicht mit der deutschen Bahn sein wird…


Als Dänemark-Erfahrener ist Jan der Koordinator und er hat wohl weißlich einen Tisch im ICE reserviert, so dass wir standesgemäß reisen können: Tischdecken, Servietten, Belegte Brötchen, heißer Kaffee aus gescheiten Bechern sowie Prosecco!

Unnötig zu erwähnen, dass die am Nachbartisch ausgepackten Stullen neidisch mit Seitenblicken auf unsere Tafel verspiesen wurden…


Prosecco in Dosen. Seit unserem Auswanderer-Jahr auf Mallorca schätzen wir Dosen ja wieder. Und die goldene RICH Dose soll das Zeichen für die kommenden Tage in Kopenhagen werden.

Dank des Hinweises auf der Dose hat Frank diese auch nicht auf 30°C erhitzt, sondern sie angenehm gekühlt serviert.

Kleine Regel fürs nächste Mal: Mehr Prosecco Smile.gif


Und so geht es frisch gestärkt zur Deutschen Grenze auf Fehmarn. Wenn, ja wenn da nicht der deutsche Zoll wäre, der in komischer Montur (haben die keine sauberen und heilen Jeans-Jacken?) auf deutscher Seite durch den Zug schlawenzelt und komische Fragen stellt…

Boot


In Puttgarden auf Fehmarn fährt der Zug dann auf ein Mal ganz langsam und ehe man es sich versieht ist man im Bauch der Fähre und muss aussteigen.

Rauf geht es also an die frische Luft aufs Deck um Deutschland Tschüss zu sagen und dem entgegenkommenden Schiff der Vogelfluglinie zuzuwinken.

Dänemark, wir kommen!


Die Überfahrt dauert etwa eine Stunde und so erkunden wir das Schiff getreu nach dem Motto: nur gucken, nicht anfassen! Denn wenn der Espresso schon 3,21 EUR kostet, dann können wir uns den Rest garantiert nicht leisten. Wo sind eigentlich die Schecks???

Immerhin scheint Sicherheit auf dem Fährschiff groß geschrieben zu werden. Die Rettungswege sind bestens ausgeschildert, selbst im Falle von Rauch, wenn man auf allen Vieren krabbelt, findet man noch den Weg nach Draußen und von dort aus in das Rettungsfloß!

In Rødby angekommen geht’s wieder unter Deck, einsteigen bitte und auf zum letzten Drittel der Bahnfahrt. Alles reibungslos. Alles total entspannt. Sehr empfehlenswert, diese Art zu reisen! So verbringt man gerne knapp 5 Stunden Reisezeit.

Hotel

Zimmer

Das Hotel WakeUp Kopenhagen zeichnet sich durch mehrerlei aus:

Es ist günstig gelegen: Fußläufig vom Bahnhof und der Innenstadt entfernt
Es hat freies WLAN
Es hat winzige aber saubere und neue Zimmer
Es ist teuer und dennoch eines der billigsten in Kopenhagen

Und es gehört zu den neumodernen und stylisch eingerichteten Hotels mit Dusche halb im Zimmer und so — spart ja auch Platz! Egal, es ist sauber, hat ein Dach über dem Kopf und Frühstück gibt es obendrein. Und wir bekommen sogar Zimmer mit Verbindungstür! Nur einen Schrank sucht man vergebens…

Frühstück

Es gibt im Frühstückssaal 2 große Buffets mit allem, was man zum Start in den Tag braucht: Brötchen, Wurst, Käse, Marmelade, Kaffee, Obst, … und vielleicht auch ein paar Dingen, die man nicht unbedingt braucht, wie zum Beispiel frische, warme Leberpastete — ein Gedicht, auch zum Frühstück!!!

Umzu

Genauso stylish wie die Zimmer ist natürlich auch die Lobby eingerichtet: Mit Faden-Vorhängen über 2 Etagen und großen Sesseln aus den 70ern. Da lässt es sich gerne aushalten und man kann das sehr internationale, überwiegend junge Publikum beobachten…

Vom Frühstücksraum aus kann man rüber schauen zum Kanal und auch direkt nach unten auf die modern angelegten Dachgärten, worunter sich Garagen und die Küche befindet.

Ob diese Blumenanlagen nun wirklich zu unserem Hotel oder zu dem (geringfügig teureren) Hotel nebenan gehören, ließ sich nicht herausfinden.

Wir wurden jedenfalls nicht verjagt, während wir durch die Anlage spaziert sind und uns die moderne Kunst nebst Tulpen aus Amsterdam angeschaut haben. Oh, falscher Film.

Panorama – 2011-05 WakeUp Kopenhagen

Der Blick vom Hotel WakeUp Kopenhagen ein Mal auf den Bahnhof und ein mal auf den Kanal. Leider kann man im Hotel nicht auf das Dach rauf; daher sind die Fotos aus den Treppenhäusern und Gängen entstanden.

Strøget — Der Strich

Fast schon wie der Knast in Hamburg an den Wallanlagen ist nur einen Steinwurf vom Tivoli auch in Kopenhagen ein Gefängnis! Auf dem Weg in die Innenstadt kommen wir jeden Morgen dran vorbei…

Und da ist er: Der Tivoli, der Vergnügungspark mitten in der Innenstadt. Direkt am Bahnhof gelegen können Vergnügungssüchtige aus der Bahn rausfallen und in die Achterbahn einsteigen. Jedoch steht der Tivoli für uns die nächsten Tage nicht auf dem Programm — wir wollen ja noch einmal wieder kommen!

Vom Hotel bis zum Anfang der Fußgängerzone (die Dänen nennen sie Strøget, was der Strich bedeutet, weil sie mehr oder weniger geradeaus bis zum neuen Hafen Nyhavn geht) ist es nur 1km. Dennoch macht die Strecke derart hungrig, dass wir den ersten Hotdog-Laden überfallen. Daher gibt es auf dem Rathausplatz gleich die erste Stärkung!

Frisch gestärkt geht es also auf in die Fußgängerzone. Wir müssen den Freitag zum Extreme-Shopping nutzen, da es einen kleinen Planungsfehler gegeben hat: Der ursprünglich zum Einkaufen gedachte morgige Tag ist nationaler Feiertag und daher haben alle Geschäfte geschlossen!

Am Rande der Altstadt und am Ende des Strichs liegt der „neue Hafen“ Nyhavn mit der wohl am meisten fotografierten bunten typisch dänischen Häuserfassade. Schon am späten Freitag Abend tummeln sich hier hunderte junger Menschen um den morgigen Feiertag mit einer Kiste Bier gemeinsam einzuläuten — ja, sie sitzen wirklich in kleinen Gruppen um einer Bierkiste herum und unterhalten sich…

Weiter geht es am Hafen über ein paar Brücken, vorbei an diversen Elektro-Bussen bis zum Königlichen Dänischen Schauspielhaus mit einem herrlichen Blick über den inneren Hafen von Kopenhagen.

Panorama – 2011-05 Schauspielhaus Kopenhagen

Ein Rundumblick vom Schauspielhaus in Kopenhagen über den Hafen. Am anderen Ufer erkennt man deutlich den Neubau der kopenhagener Oper. Am diesseitigen Ufer Führung mit Segways.

Das Copenhagen Admiral Hotel liegt direkt neben dem Schauspielhaus in einem alten Speicher ebenfalls am Wasser. Man sieht es auch schon auf dem Panorama Bild.

Unmittelbar daneben dann der Amalienhaven mit dem Amalien-Park…

… und hinter der Straße die Amalienburg (Amalienborg), dem Sitz des dänischen Königshauses. Anlässlich des morgigen Feiertages ist die Königsfamilie sogar im Hause, wie man an der Beflaggung sehen kann.

Eine kleine Stärkung und Abkühlung ist nie verkehrt! Am Nyhavn ist der Bär los und das Wetter spielt perfekt mit! Herrlicher Sonnenschein begleitet uns auf unserem Rundweg und so schmecken Bier und Hotdog gleich doppelt so gut.

Gleich um die Ecke gibt es auch ein paar Oldtimer zu bewundern. Deren Zuverlässigkeit scheint jedoch fraglich zu sein, oder warum entleert sich sonst der Feuerlöscher per Schlauch direkt im Motorraum?

Dem aufmerksamen Beobachter stellt sich die Frage, ob die Mode aus Dänemark kommt, oder die neueste Welle dort noch nicht angelandet ist. In jedem Falle drängen sich die Ringelsocken an den Füßen der Herren auffallend oft auf!

Und dann sind wir auch wirklich noch shoppen gewesen. Allerdings bewahrheitet sich ein Rat von einem Freund, den wir zuvor bekommen hatten: Nehmt Geld mit! Dänemark ist teuer! Nicht zuletzt wegen der deutlich höheren Mehrwertsteuer. Daher bleiben die Einkaufstüten auch leer und wir stöbern einfach nur so etwas herum…

Kopenhagen gilt als die Fahrrad-Vorzeigestadt von Europa! Fast alle Straßen sind mit Radwegen ausgestattet. Auch die Ampeln und das drum herum sind auf Radfahrer optimiert. Und das genialste ist: An fast jeder Ecke kann man sich ein öffentliches Fahrrad ausleihen — und zwar genau so, wie man sich hierzulande einen Einkaufswagen im Supermarkt holt: Mit einer Münze als Pfand!

Bemerkenswert ist ferner auch noch die Licht-Anlage, die anscheinend ausschließlich auf Induktion und ohne separatem Dynamo funktioniert. Leider sind wir nicht in den Genuss gekommen, sie in Aktion zu sehen.

Aber auch bei den Elektro-Bussen (siehe oben) und -Autos sind uns die Dänen voraus. Hier gibt es an jeder Stelle eine Tankstelle, wo man seinen kleinen elektrischen Flitzer wieder aufladen kann!

Und dann ist da noch die Uni-Bibliothek, wo wir einen kleinen Blick rein geworfen haben — zumindest einige von uns Smile.gif Was man sieht ist übrigens eine Bibliothek, wie man sie vom Fernsehen her kennt. Allen voran die genialen kleinen goldenen Bankers-Lamps mit dem grünen Glas-Schirm!

Bootstour

Genau wie für Hamburg gehört es sich auch für Kopenhagen, dass man eine Hafenrundfahrt macht. Sie wird in 4 Sprachen angeboten und ist absolut empfehlenswert! Ferner gibt es noch, analog zu den Hafenfähren in Hamburg, mehrere Bootsverbindungen durch den Hafen, die man bei geschickter Wahl des Tickets ebenfalls mit nutzen kann.

Daher starten wir unsere Tour direkt hinter dem Hotel und lassen uns erst mal in den Nyhavn fahren. Das spart die diversen Fußkilometer den Strich entlang…

 
Offene Laterne am Nyhavn An der Christinsburg Staatstheater
     
Auto- und Bootsgarage Ruderclub in ehemaligen Dänische Marineausbildung
     
Die kleine Meerjungfrau Den lille Havfrue Grüße aus Hamburg
     
Dampfschiff Der David von Michelangelo Die Marmorne Kirche
   
Christianshavn Erlöserkirche (Vor Frelsers Kirke)
   
Christianshavn Der schwarze Diamant (Staatsbücherei)
     
Christiansborg Christiansborg Palast Kunsthalle Nikolai
     
Kopenhangerner Börse Neuer Hafen Nyhavn

Panorama – 2011-05 Nyhavn Kopenhagen

Essen & Trinken

Neben den schon fast allgegenwärtigen Hotdog-Buden gibt es aber auch so Exoten wir vollwertige mobile Espresso-Bars! Mir war bis dato gar nicht so bewusst, dass die Dänen eine solch hohe Kaffee-Kultur haben, dass es sich lohnt original italienische Espressomaschinen auf Rädern zu bauen!

Dennoch ist es einfach angenehmer, wenn man den Kaffee im sitzen zu sich nehmen kann. So geschehen hier in einem Regenbogen-Kaffee am Rathausplatz gleich um die Ecke.

Tagsüber empfiehlt es sich dann lieber, einen kleinen Snack zu sich zu nehmen um dann am Abend die Vollwertige Mahlzeit zu verspeisen. Daher an dieser Stelle eine kleine Rast in einer kleinen Bar am Strøget.

Wenn man übrigens so gar nicht weiter weiß, kann man einfach mal auf die Schilder der vielen Buch-Leser in der Fußgängerzone in Kopenhagen werfen. Da ist mit Sicherheit etwas leckeres dabei unter den unzähligen Restaurant-Hinweisen!

Auch in Punkto Transparenz sind die Dänen mindestens einen Schritt weiter als wir! So gibt es an jedem Restaurant die in Deutschland heiß diskutierten Smileys, die Aufschluss über die Sauberkeit der Restauration geben. Und nicht nur der aktuelle Status wird gezeigt, sondern auch die vergangenen 2 Bewertungen. So kann man nämlich auch feststellen, dass sich etwas verbessert hat!

Und so landen wir schließlich in einem kleinen Laden in der Seitenstraße, der zumindest durch eine breite Auswahl an Bier Aufmerksamkeit erregt. Wir probieren eine trübe mittelbraune Biersuppe, die am Nachbartisch serviert wird und finden sie lecker! Aber auch das Essen kann sich durchaus sehen lassen. Der Preis hingegen nicht. Aber das ist ja normal in Dänemark und besonders in Kopenhagen.

Ein Mal Touristen-Nepp muss dann aber doch noch sein. Ein gut besuchter Italiener am Straßenrand muss dafür her halten. Aber die Sonne lädt auch ideal zum Verweilen auf der Terrasse ein. Daher gibt es fix eine leckere frische Pizza a la Dänemark.

Nachtleben

Aber auch das Nachtleben darf nicht zu kurz kommen. Empfehlenswert ist da das Studentenviertel mit seinen unzähligen Kneipen. Vorzugsweise im Untergeschoss…

Irgendwann hat man dann auch genug Bier getrunken und irgendwie ist auf ein Mal alles ganz verschwommen Smile.gif

Die Gärten

Im Norden der Stadt kommt man schnell per Pedes zum königlichen Rosengarten und dem Schloss Rosenborg (Rosenborg Slot). Einst war es die Sommerresidenz von König Christian IV, jetzt ist es ein Museum und beherbergt die dänischen Kronjuwelen.

Panorama – 2011-05 Schloss Rosenborg, Kopenhagen

Die Fassade des Schloss Rosenborg ist eine Mischung aus roten Backsteinen mit Verzierungen aus hellem Sandtstein. Der Fachmann erkennt sofort holländische Einflüsse…

Gegenüber dem Schloss liegt der Botanische Garten mit einem riesigen Gewächshaus. Ein Blick hinein lohnt sich definitiv. Auch im Winter ist es dort schön warm! Jetzt im Mai hat man allerdings schon Hitzeanwandlungen, wenn man hinein kommt…

Daher entspannen wir vor dem Haus in der Sonne noch etwas, bevor es wieder gemütlich in die Innenstadt zurück geht. Leider müssen wir nämlich schon die Heimreise antreten.

Boot & Bahn

Und noch viel fröhlicher sind wir, als wir endlich im Schuhkarton zurück nach Hamburg sitzen!

Aber so klein ist dieser dänische ICE (der Dänenrüssel) gar nicht. Er pendelt mit dem deutschen ICE abwechselnd zwischen Hamburg und Kopenhagen. Und die dänische Variante ist wesentlich komfortabler. Die Sitze sind breiter und definitiv gemütlicher. Die Reisegeschwindigkeit ist die selbe, obwohl die dänische Staatsbahn anscheinend noch nie etwas von Windkanal und Stromlinienform gehört hat…

Und für unsere Kleinen gibt es eine tolle Spiel-Ecke!

Dann geht es wieder fix auf die Fähre, die interessanterweise sowohl eine deutsche, als auch eine Dänische Flagge gehisst hat!

Drüben angekommen ein letzter Absacker auf den letzten Metern mit deutschem Underberg — leider ohne Cola, sondern nur mit Bums; in der Form leider nur sehr schwer genießbar — und dänischem Tuborg!

Prost, auf den nächsten Städteurlaub!

Reisekosten

2011-05 Kopenhagen – Reisekosten

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