2001-08 Zelten in Frankreich
Die Mitte der Welt — vom 16. bis zum 23. August 2001
Das Jahr 2001 war leider nicht so stark von Urlauben geprägt, wie das vergangene, jedoch enthielt es ein um so freudigeres Ergebnis: Ich hab meine Maus kennen gelernt!!! Und deswegen sind wir dann auch prompt 3 Wochen später in den Urlaub gefahren. Etwas unüblich, aber wunderschön! Es ging in die Champagne (und auch nach Paris).
Ja, zelten in Frankreich, oder das Gesprächs-Thema Nummer 1 auf dem Zeltplatz! Hier nun ein paar Bilder und ein paar Worte dazu… Wer es in aller Ausführlichkeit mag, dem sei der vollständige Bericht nahe gelegt:
Die Bilder sehen irgendwie nicht so ganz farb-brilliant aus, wie sie eigentlich sollten… Keine Ahnung, woran das liegt, ich bitte es aber zu entschuldigen!
Der erste gemeinsame Urlaub! Und wo geht es hin? Naja, nach Paris! Ist für frisch verliebte doch selbstverständlich! Aber sooo einfach war das alles gar nicht. Denn wir sind ja eigentlich in die Champagne gefahren… Zum Zelten übrigens. Dafür haben wir uns extra das Mallorca-Erprobte Hilleberg von Marius ausgeliehen. Und es hat uns seeehr gute Dienste geleistet. Übrigens haben wir es sauberer zurück gegeben, als wir es bekommen hatten… Allerdings ließen wir es gemütlich angehen. Klar, wir hatten ja auch Urlaub. Deswegen fuhren wir auch in Frankreich nicht auf der Autobahn, sondern schön gemütlich auf der Landstraße. Das bescherte uns dann auch die erste Nacht in einem Formel-1-Hotel. Wer es nicht kennt, dem sei die Umschreibung „McDonalds zum wohnen“ nahegelegt.
Wir waren ja eigentlich noch gar nicht richtig los gefahren, als es schon wieder das erste zu gucken gab. Es muss wohl kurz hinter der fanzösischen Grenze gewesen sein: Eine Kirche, malerisch auf einem Berg gelegen…
Also Bremse getreten und raus aus dem Auto, um dieses Idyll aus der Nähe zu betrachten! Das hätten wir allerdings mal besser bleiben lassen sollen, denn hinter dieser netten Hecke entpuppte sich die Treppe als alles andere als zum Gesamt-Bild passend!
Mit anderen Worten: Vorne hui und hinten pfui!
Es hat am ersten Tag in Frankreich fürchterlich geregnet. Eigentlich wollten wir ja einen Zelt-Urlaub machen. Aber gleich den ersten Tag mit Regen beginnen zu müssen war auch nicht so unser Ding. Außerdem waren wir bei weitem nicht so weit gekommen, wie wir eigentlich gehofft hatten. Daher folgte am ersten Tag die einzige Ausnahm-Regelung: Wir gönnten uns ein Hotel. Naja, nichts aufregendes: Ein Formel-1-Hotel. Die treffenste Beschreibung dafür wäre übrigens: McDonalds zum Wohnen! Dieses Hotel funktioniert fast ohne Personal. Selbst an der Rezeption kann man mit Kredit-Karte einchecken und bekommt eine PIN, mit der man die Zimmertür etc. öffnen kann. Auch Duschen und Toiletten werden nach der Benutzung automatisch heiß-desinfiziert – man sollte sich deshalb in dieser Phase nicht dort drinnrn befinden.
Und des Abends machten wir dann natürlich die Innenstadt unsicher! Diese beiden Bilder entstanden übrigens an der Moese! Die französische Version von Mosel. Dort haben wir dann am Ufer auch sehr nett gegessen… Kann man nur empfehlen!!!
Gleich am zweiten Tag gab es schon Geschichte pur! Der Erste Weltkrieg von 1914-1918. Oder einfach nur kurz: 14/18. Schon eine ganze Weile vorher hat es sich angekündigt: Auf jedem Kilometerstein ist nämlich ein Stahl-Helm geschraubt.
Und schließlich landeten wir dann im Zentrum des Krieges: Verdun. Das ehemalige Schlachtfeld. Eigentlich ist es nur noch ein Wald, wenn auch ein ziemlich unebener. Genau diese Unebenheiten rühren aber von 14/18 her. Es sind nämlich die Bombentrichter. Aber wenn nicht dieses Kriegs-Denkmal dort gestanden hätte, dann hätte man das ganze auch als Naherholungs-Gebiet deklarieren können!
Wenn man sich der ganzen Geschichte dann nähert, fühlt man sich unweigerlich in die USA versetzt. Dieser riesige Soldatenfriedhof mit den vielen weißen Grabsteinen erinnert doch sehr stark daran! Und über allem weht natürlich die Ticolore…
Aber zu ihrer Verteidigung muss man sagen, dass dort nicht nur französische Soldaten begraben sind, sondern auch deutsche. Und es gibt auch keinerlei Ordnung, sondern alle sind friedlich zusammen.
Allerdings sind die „paar“ Grabsteine noch lange nicht alles. Ein weit aus größerer Teil der Leichen ist nämlich in den Kellern des Denkmals deponiert. Das kann man prima durch die Kellerfenster sehen! Der angebliche Grund für diese Makabere Aufbewahrung ist übrigens, dass diese Leichen nicht identifiziert werden konnten… Meiner Meinung nach aber noch lange kein Grund, denen den Grabstein zu verwehren!
Endlich auf unserem Zeltplatz angekommen! Camping les Gravières in Lesmont. Dies soll also für die nächste knappe Woche unser trautes Heim sein! Nachdem wir endlich den Platz-Wart vom Boule spielen losgeeist hatten, und er uns einen Platz raus gesucht hat, konnte endlich das Zelt aufgestellt werden und die Wäscheleine gespannt werden. Und so fängt eine harmonische Partnerschaft an: Marco, der Egoist, gibt natürlich nicht eine Wäscheklammer ab!!!
Der Zeltplatz, sehr klein und provinziell, aber auch sehr sauber und angenehm, ist sehr empfehlenswert. Allerdings muss man sich damit abfinden, dass wir als Päärchen immer im Mittelpunkt standen, wann immer wir dort erschienen sind. Wir genossen immer die ungeteilte Aufmerksamkeit unserer Nachbarn – besonders die von gegenüber, die ihre Stühle in unsere Richtung drehten, sobald wir morgens den Reißverschluss des Zeltes öffneten…
Um mal einen Eindruck von unserem Camping-Platz zu geben, ist das hier die Zufahrt dazu: Eine ehemalige Markthalle. Ganz aus Fachwerk, aber nicht vermauert, sondern nur das reine Gefach steht. Das Ding ist übrigens nicht abgebrannt oder so, und beim Wieder-Aufbau war das Geld alle, sondern früher brauchte der Markt lediglich ein Dach über dem Kopf, und dafür war das ausreichend. Eine typische Einrichtung in dieser Gegend…
Toryes
Das erste Sight-Seeing führte uns nach Troyes. Warum? Eigentlich nur, weil es die nächste größere Stadt von unserem Campingplatz aus war! Die touristischen Sehenswürdigkeiten der Umgebung bekamen wir vom Platzwart leider erst bei der Abreise. Das hat aber wohl daran gelegen, dass er bei unserer Anreise in ein Boule-Spiel vertieft war!
Troyes zeichnet sich einerseits durch eine Vielzahl an Kirchen und netten Gassen aus. Andererseits fiel uns dort aber auch der so ganz andere Fachwerk-Stil auf! Die Fächer sind nicht quadratisch, wie bei uns, sondern etwa doppelt so hoch, und dafür nur halb so breit. Abwechslung muss sein.
Neben ein paar Kirchen haben wir aber auch uns selbst in der Sonne genossen. Ein Kleines Mittags-Schläfchen im Park. Dabei konnten wir ein etwas älteres Päärchen beobachten, die das Picknick zur Perfektion gebracht hatten, indem sie einen von diesen Köfferchen, wo alles drin ist, verwendet haben. Ob das so der Sinn und Zweck eines Picknicks ist???
Provins
Nun, es gibt viele Wege, in diese Stadt hinein zu gelangen. Wir haben verschiedene ausgetestet. Mit Sicherheit waren es aber nicht die einfachsten… Egal, einfach ist schließlich langweilig!
Was hat diese Stadt noch zu bieten, außer der schon gesehenen Stadtmauer (teilweise wirklich sehr hoch!) und einer alten Burg, mit großen Kaminen? Nun, der Haupt-Augenmerk liegt ohne Zweifel an den Kilometer langen Tunnel unter der Stadt! Nein, keine Verteidigungs-Tunnel oder Fluchtwege. Wirtschaft ist der Grund! Provins ist bekannt für seine hoch erlesenen Stoffe. Und diese müssen irgendwie besonders behandelt werden. Und dieses Krams zur Behandlung holt man aus der Erde. Man fängt im Keller an, und buddelt sich dann immer weiter unter der Stadt durch. Mittlerweile ist es so viel, dass man so ziemlich jedes Haus trockenen Fußes erreichen kann…
Natürlich ließen wir uns diese Führung durch die Tunnel nicht nehmen. Allerdings war das Deutsch der Fremdenführerin so schlecht, dass wir sie dann doch gebeten haben, auf französisch weiter zu reden. Wir haben entschieden mehr verstanden, als auf deutsch!
Paris
Stadt der Liebe! Die durfte natürlich nicht fehlen, wenn man schon mal nach Frankreich fährt. Am (vermeintlich) letzten Tag ging es in das Herz von Frankreich. Erstaunlicherweise sind wir sehr schnell, sehr exakt und sehr zielsicher direkt in der Innenstadt gelandet. Nur 5 Geh-Minuten von der Seine entfernt.
Viel gab es zu sehen, viel zu staunen. Leider haben wir bei weitem nicht alles geschafft, was wir sehen wollte. Aber das ist nur ein Grund mehr, noch mal wieder dort hin zu fahren.
Aber eins durfte auf jeden Fall nicht fehlen, wenn man aus Hannover kommt: Das Centre Pompidu. Das ist nämlich, genau wie die Nanas an der Leine, von Nicki de Saint Phalle geschaffen worden. Den Eifelturm haben wir natürlich auch gesehen. Muss man ja. Außerdem gab es noch Sacre Coeur und Notre Dame. die Dame haben wir allerdings nur von außen gesehen, weil es dort tierisch voll war!!!