2002-11 Medica in Düsseldorf

The Rosty Tower — vom 19. bis zum 23. November 2002

Dienstreisen sind ja bekanntlicherweise zweischneidige Schwerter. Zum einen sollen sie produktiv sein, sind also anstrengend, zum anderen will man aber auch etwas die Gegend kennen lernen. Das gelingt auf jeden Fall, wenn man zu einer Messe in einer Stadt ist. In diesem Falle die Medica in Düsseldorf. Besonders prickelnd war, dass ich das Hotel erst 4 Wochen vorher reserviert habe…


Ja, so ist das, wenn man die Zusage zu einer Messe erst sehr kurzfristig bekommt: Die Suche nach einem Hotel gestaltet sich als sehr schwierig. Man könnte auch sagen, dass man bei jedem Telefonanruf ausgelacht wird… Wie dem auch sei, nach einer intensiven Internet-Recherche ist es mir dann doch gelungen, ein Hotel zu finden, welches mich auch aufnimmt!

Das Telefongespräch verlief dann ungefähr wir folgt: „Tankstelle sowieso“ – „Detsch, hallo, ich dachte, ich rufe im Hotel an.“ – „Ach, dann haben die Mädels mal wieder den falschen Knopf gedrückt, Augenblick, ich verbinde!“

Was genau es damit auf sich hat, sollte ich erst vor Ort erfahren…

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen: Hier die super-modernen Aufsteller mit den Postern. Unten aus Glas und Stahl. So muss das sein. Im corporate Design vom BMBF. Man schickt Text und Bilder hin und bekommt das ganze wieder zurück – seeehr praktisch!

Und dann der eigentliche Stand. Da muss man allerdings um jeden Quadratzentimeter feilschen! Die Organisatoren hätten das gerne so klein wie möglich, aber man selber möchte natürlich auch etwas Bewegungsfreiheit auf dem Tisch haben!!!

Zumal das ganze ja wirklich sehr voll ist, bei der Menge an Exponaten, die ich zu bieten habe. Alleine der Programmer für den Defi ist schon mehr, als ein Laptop!

Und dann steht man da an seinem Stand und steht sich die Beine in den Bauch und versucht, Interessenten zu werben, denen man seinen Text vorbeten kann, in der Hoffnung, dass die Zeit etwas schneller vorbei geht. Den Rest der Zeit verbringt man damit, Häppchen in sich hinein zu stopfen und mit den Mädels vom Catering zu scherzen…

Genug der Arbeit, nun kommt die Afterwork-Beschäftigung: Ein Bummel durch die Altstadt… Immerhin war es trotz der fortgeschrittenen Jahreszeit immer noch relativ grün an den Fassaden, wenn auch der Himmel grau in grau war.

Irgend ein großer Platz am Fähranleger – Die Düsseldorfer mögen mir meine Unkenntnis verzeihen!

Besagter Anleger. Es war irgendwie Hochwasser… Zumindest sah alles relativ uneinladend aus…

Ich habe wirklich keine Ahnung, wo denn das alles nun war… Das einzige, woran ich mich noch gut erinnere, ist „mein“ Lieblings-Italiener relativ dichte beim Hotel. Da bin ich dann jeden Abend zum Essen hin gegangen. Der Chef dort hat auch kein Problem damit, einzelne Gäste einfach mal mitten in eine italienische Geburtstagsfeier hinein zu setzen. So hatte ich zumindest einen sehr amüsanten Abend…

Ja, und dann war da noch der Rosty Tower. Keine Ahnung, was das denn nun wirklich war… Aber es war rostig. Und zwar von oben bis unten! Unglaublich! Ob das nun Absicht war, kann ich nicht sagen. Vermutlich war es ein öffentliches Gebäude und die Stadt hat mal wieder kein Geld für eine Sanierung. Allerdings könnte es auch genau so gut moderne Kunst gewesen sein. Wäre es schwarz gewesen, dann hätte es auch gut nach Gotham City gepasst…

Jedenfalls bin ich immer auf dem morgentlichen Weg zur Bushaltestelle daran vorbei gekommen. Die lag genau auf der anderen Seite dieses Rosthaufens.

Mein Zimmer. Hübsch, nicht wahr? Ja, ich weiß, ich hätte vorher aufräumen müssen, aber dazu hat man nach einem Messe-Tag nun wirklich keine Lust mehr!

Der Zugang zum Hotel war übrigens über die Tankstelle, die ich ja schon mal angerufen hatte. Also erst an den Zapfsäulen vorbei und dann um das Kassenhäuschen herum und dann ist man da.

Man erkennt, dass ich ein Waschbecken auf dem Zimmer habe. Das ist immer ein eindeutiges Zeichen dafür, dass der Rest der Porzellan-Abteilung fehlt. Dem war auch so. Dusche und WC auf dem Gang. Mit Ampel davor. Aber sauber war es, das muss man schon sagen. Und auch das Frühstück war sehr gut!

Und, das darf man glaube ich am wenigsten vernachlässigen: Die Fahrt zum Messe-Gelände dauerte nur 20 Minuten. Meine Stand-Nachbarn brauchten schlappe 80 Minuten und deren Hotel war auch nur infinitesimal besser, als meines.

Was will man also mehr? Und es ist ja auch nur für 5 Tage gewesen.

Aber lustig war’s trotzdem, und den Herrn Kratz von der Stand-Technik besuche ich jedes Jahr immer wieder auf der CeBit…

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