2006-09 Drei Dienstreisen nach Barcelona
Die Purzelmaus auf Reisen… — vom 30. August bis zum 15. September 2006
Drei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen ist schon eine Meisterleistung. Okay, zugegeben hat das tapfere Schneiderlein mehr als das Doppelte geschafft, aber man übt ja noch… Die Belohnung fiel dann als Gegenleistung auch etwas üppiger aus, als nur ein Gürtel: Eine Fahrt nach Barcelona, die stolze drei Dienstreisen abdeckt!
Der Hinflug
Drei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen ist schon eine Meisterleistung. Okay, zugegeben hat das tapfere Schneiderlein mehr als das Doppelte geschafft, aber man übt ja noch… Die Belohnung fiel dann als Gegenleistung auch etwas üppiger aus, als nur ein Gürtel: Eine Fahrt nach BARCELONA.
Aber nun mal Butter bei die Fische! Der Welt-Kardiologen-Kongress ESC (wo ich einen Vortrag hatte), der europäische EMV-Kongress (wo ich Vorträge gehört habe) sowie eine Erasmus-Fortbildung zum Thema Wireless Systems (an der ich teilgenommen habe) gaben sich in BARCELONA ein Stelldichein.
Da die Flüge dementsprechend teuer waren, konnte Marco leider nicht mitkommen. Dafür kam dann aber die Maus mit auf Reisen und hat BARCELONA von allen Seiten gesehen und allerlei Köstlichkeiten probiert…
Seeehr praktisch. Bei Iberia kann man online einchecken. Gesagt getan. Schwupps, sitzt man auf A1! Geil! Dann am Schalter: „Kann ich das Ticket bitte noch einmal sehen? Oh, tut mir leid, die Spanier raffen das nicht so ganz. A1 ist Business-Class. Ich muss Sie leider umbuchen…“ Na toll. Also nicht auf A1 :o(
Der Flug gen Süden war bei Iberia gebucht. Allerdings operated by Air Nostrum. Ja. Genau. Hört sich an, wie Never-Come-Back-Airlines!!! Der Flieger war auch erwartungsgemäß so ein Mini-Flugzeug vom Typ CRJ200 mit je zwei Sitzplätzen rechts und links vom Gang. Daher ging es auch mit sehr gemischten Gefühlen ins Flugzeug…
Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Bei der Frage nach einem Sekt glaubt man zunächst, sich verhört zu haben. Aber nein, dem ist nicht so!!! Also hab ich erst mal einen Sekt getrunken. Selbstverständlich aus einem richtigen Glas! Danach dann, wie sollte es anders sein, heiße Tücher, damit man auch mal richtig sauber wird, für das Essen.
Apropos Essen: Was darf’s sein? Fisch oder Fleich? Fleisch bitte. Gerne! Mit Spinat? Sehr gern. Dazu noch etwas Tomate-Mozarella-Salat? Gerne doch. Saft? Klar. Wasser? Auch! Nach dem Essen etwas Nachtisch? Obst? Und hinterher noch einen Kaffee? Eine Praline auch noch, bitte…
Also ich hätte alles von Air Nostrum erwartet, aber DAS garantiert nicht!!!
Barcelona
In Deutschland noch eisig kalt. In BARCELONA bannig heiß. Also was macht man? In Deutschland frieren oder in BARCELONA schwitzen? Ich hab mich für ersteres entschieden und bekam letzteres trotzdem dazu. An der Rezeption bildete sich eine Pfütze unter mir…
Das Zimmer war dann durchaus komfortabel! Mit Mini-Küche und Mini-Wanne. Aber die Maus und ich, wir sind ja nicht so groß. Und Internet und Klimaanlage. Letztere habe ich sogar noch 2 Tagen schon zu bedienen gewusst! Man kann sie nämlich auch nur als Propeller betreiben.
Den Rest des Tages haben die Maus und ich dann die Stadt per Pedes erkundet. Soweit das vom Hotel, das auf dem Campus-Viertel lag, überhaupt möglich war… Viel haben wir dann dementsprechend auch nicht gesehen.
Der Caprabo, der bei Google Earth eingezeichnet war, war eine Finte. Er fand sich schließlich nach 2 Tagen Internet-Recherche in einer Seitenstraße!
Sagrada Familia
Tags darauf war dann Touristen-Nepp im Doppeldecker-Bus angesagt. 18 EUR für einen Tag oder 22 EUR für 2. Die Maus und ich hatten eh nix besseres zu tun. Außerdem mussten wir nur für eine Person bezahlen ;o)
So haben wir uns beide schön oben in der Sonne durch die Stadt kutschieren lassen. Mit Informationen in spanisch, katalan (*grusel*), englisch und sogar deutsch!
Erste Station des Pflichtprogramms ist dann natürlich auch die Sagrada Familia. Böse Zungen sagen auch „Die unendliche Geschichte“ dazu.
Also als Europäer mit durchschnittlichem Halbwissen weiß man, dass Gaudi um die Jahrhundertwende seinen eigenen Jugendstil geprägt hat und sich u.a. in dieser Kirche verewigt hat. Leider ist er während des Baus gestorben und die Pläne sind verschütt gegangen, so dass heute noch dran geplant und gebaut wird.
Das sollte man so etwa über die Sagrada Familia wissen.
Aber das, was man dann drinnen erlebt, habe ich beim besten willen nicht erwartet!!! Das Ding is ja alles andere als fertig!!! Das Hauptschiff ist noch nicht mal zur Hälfte fertig! Es fehlt ne ganze Fassade! Ich dachte, okay, da fehlt hier und da noch ein Türmchen… Aber eine ganze Fassade??? Wer ahnt denn so etwas???
Also drinnen ist nix fertig. Die Bauarbeiter haben gerade mal so einen Pfad mitten durch die Gerüste frei geschlagen, dass man überall mal die Nase rein stecken kann. Aber von ’ner Kirche (geschweige denn, die höchste der Welt – falls das denn wirklich irgend wann mal fertig werden sollte) sieht man definitiv nichts. Spätestens jetzt versteht man auch, warum man 9 EUR Eintritt zahlen soll…
Das einzige Fenster in der Kirche. Alle anderen sind noch nicht fertig. Aber da sowieso eine ganze Fassade fehlt, kommt genug Licht rein ;o)
So, und wer es nicht glaubt, dass der Laden wirklich nur halb fertig ist, der sei jetzt eines Besseren belehrt!
Aber die Kirche hat ja auch ihre positiven Seiten. Der Baustil ist und bleibt einmalig!!! Diese Treppe als Beispiel: Woran erinnert die einen? Richtig! An ein Stück Schale eines frisch geschälten Apfels. Da ist der Maus gleich wieder das Wasser im Schnäuzchen zusammen gelaufen, gell?
Und so ist das immer bei Gaudi. Seine Bauten zeichnen sich durch eine große Nähe zu organischen Dingen aus. Säulen sind wie Bäume aufgebaut. Bögen folgen grundsätzlich der Form einer hängenden Schnur.
Diese Fassade ist übrigens noch von Gaudi selber entworfen und auch gebaut worden. Also der älteste Teil der Kirche. Auf die Türme kann man übrigens rauf fahren. Sowohl an der alten als auch an der neuen Fassade. Die 2 EUR hätte ich auch dafür ausgegeben. Allerdings wollte ich die 90 Minuten Wartezeit nicht investieren!!! Genau wir im Heidepark stehen immer Schilder an der Warteschlange: Von hier aus warten Sie nur noch 60 Minuten!
Camp Nou
Nach diesem Kulturschock musste erst mal wieder was handfestes her. Außerdem hatte die Maus ganz schlimmen Hunger!!!
Also wurde der nächste Pans & Company angesteuert und erst mal ein leckeres Baguette eingeworfen. Allerdings musste ich der Maus etwas helfen, weil sie dann doch nicht alles geschafft hat…
Zuuufälligerweise lag besagter Pans & Company Laden direkt neben Camp Nou. Das ist das Heimstadion vom FC BARCELONA. Außerdem noch mit seinen 110.000 Sitzplätzen das drittgrößte Stadion der Welt.
An dem Wochenende war spielfrei. Mal ganz gut so, denn sonst wäre die kleine Maus von den Menschenmassen bestimmt über den Hafen gerannt worden. Das Wochenende drauf, wo die Kollegen da sind, gibt’s dann aber ein Heimspiel vor rund 90.000 Zuschauern, was von den Svens auch besucht wurde.
Weiter gehts auf der Avenida Diagonal. Wenn man auf einen Stadtplan schaut, dann stellt man fest, dass diese Allee tatsächlich ein mal Quer durch BARCELONA führt. Sie beginne im Uni-Viertel und endet schließlich am Meer.
Apropos Stadtplan: Selbiger suggeriert zumeist, dass alle Straßen von West nach Ost verlaufen. Dem ist bei weitem nicht so! Denn kaum ein Stadtplan von BARCELONA ist genordet! Viel mehr sind alle so orientiert, dass die Küstenlinie horizontal verläuft. Zugegebenermaßen erspart man sich so einen halben Plan nur mit Wasser zu zeichnen. Allerdings erschwert diese unübliche Ausrichtung die Orientierung doch erheblich.
Plaza España
Der naive Beobachter wird der Meinung sein, dass sich um diesen Platz das Leben in BARCELONA abspielt. Da kennt er aber die Catalanen schlecht. Deswegen ist das Zentrum der Stadt auch die Plaza Catalunya!
Nichts desto trotz ist hier ein Teil des Messegeländes untergebracht. Allerdings ist der Kardiologenkongress nicht hier. Aber immerhin startet der Zubringerbus dorthin, in den sich selbst die Maus dann hinein geschmuggelt hat.
Das Nationalmuseum
Auf einer Seite des Olymp gelegen. Für besonders fußfaule Touristen ist der Aufstieg aber in sofern erleichtert worden, als dass es dort Rolltreppen gibt, die einen bequem hinauf befördern. Es sind bestimmt über 2 Dutzend!
Am Wochenende gibt es dort übrigens ein besonderes Spektakel zu beobachten: Der Brunnen wird erstens in Betrieb genommen (Tagsüber ist er zumeist abgeschaltet) und dann auch noch festlich illuminiert. Dazu erklingt dann auch noch klassische Musik! Ein Spektakel, das man sich nicht entgehen lassen sollte, so meine Kollegen…
Der Olymp
Okay, der Berg in BARCELONA, wo 1992 die Olympischen Spiele stattgefunden haben. Das ganze Olympia-Konzept war ungefähr genau so erfolgreich, wie das Expo-Konzept in Hannover: Von Nachhaltigkeit keine Spur.
Viel mehr werden gerade die ersten Not-Renovierungen am Olympia-Stadion durchgeführt, um es vor dem endgültigen Verfall zu bewahren…
Ein mal quer durch die Stadt kann man diese stilisierte Fackel sehen. Sogar von der Universität aus! Nur habe ich es irgendwie nie geschafft, einen Fotoapparat dort hin mitzunehmen…
Gesponsert ist das Teil übrigens von der Telefonica, weshalb sich auch der Name des Monuments danach richtet!
Ein Weg, um den Olymp zu verlassen ist das Cable-Car (Gibt es dafür eigentlich ein passendes deutsches Wort???). Obwohl die Maus und ich lange darüber nachgedacht haben, ist uns leider kein passendes deutsches Wort dafür eingefallen…
Jedenfalls gibt es auf halber Strecke (leider im Tunnel) die Bifurkation, an der beide Wagen einander passieren. Wer das ganze lieber bei Licht sehen mag, der sei an den Tibidabo verwiesen. Aber dazu später mehr…
Der Hafen
Runter vom Berg geht es danach zum Hafen. Vorbei am angeblich größten Kühlschrank der Welt.
Zufälligerweise lag die AIDA gerade vor Anker. Ich konnte die Maus gerade noch so davon abhalten, durch die Gitterstäbe zu krabbeln und über das Ankertau an Bord zu klettern!
Panorama – Hafen von Barcelona
Am Hafen von Barcelona
Direkt am Hafen endet auch die Rambla. Um es gleich vorweg zu nehmen: Eigentlich gibt es in BARCELONA nicht DIE Rambla. Ganz offiziell existieren nämlich rund ein halbes Dutzend davon. Allerdings ist, wenn von DER Rambla gesprochen wird, zumeist diese große Flanniermeile gemeint.
An ihrem Ende steht dann das Kolumbus-Denkmal. Trotz intensiven Studiums der angebrachten Tafeln konnte mir die Maus aber auch nicht erklären, was denn nun Kolumbus mit BARCELONA zu tun gehabt haben könnte. Dieser ist nämlich viel weiter südlich in Spanien nach Amerika aufgebrochen…
Wenn man mal nicht weiß, von wem eine Statue ist, dann ist es mit ziemlicher Sicherheit Gaudi oder aber einer seiner Schüler gewesen.
Nur die Krabbe hat er nicht verbrochen. Das ist das Maskottchen der Olympischen Spiele gewesen. Andere Assoziationen drängen sich einem bei dem Ding geradezu auf…
Na, und diese Rakete kam der Maus gleich spanisch vor!!! Das selbe Gebäude steht nämlich noch einmal in London! Mit dem kleinen Unterschied, dass es nicht in den Farben von Barca beleuchtet ist, wenn ein Heimspiel stattfindet.
Sir Norman Foster was here und hat vermutlich das selbe Gebäude gleich zwei mal gewinnbringend an den Mann gebracht…
Und dann ist da noch ein Park direkt neben dem Hotel, sprich von Palau Reyal gleich um die Ecke. Das Tor zu besagtem Park ist auch von Gaudi entworfen worden, obwohl es eigentlich ehr an H. R. Giger und seine Aliens erinnert…
Jedenfalls muss man dem Drachen die Zunge aus dem Mund ziehen, um die Tür zu öffnen. Und die Maus hat sich auch ganz mutig in Gefahr begeben, war aber leider etwas zu schwach und hat es nicht geschafft, die Tür zu öffnen.
Dieser Haufen Sch… (so nannte es Prof. Koch) ist der stilisierte Wal des Olymischen Hafens. Dieser lag am Rande von BARCELONA und man versuchte auf Gedeih und Verderb zu den Olympischen Spielen den Hafen auch in die Mitte der City zu verlagern.
Wenn der Prophet aber nicht zum Berg kommt, dann muss der Berg wohl oder übel… Daher hat man kurzerhand im Nordosten von BARCELONA angebaut, und somit zumindest die geografische Mitte der Stadt dem Olympiahafen etwas näher gebracht. Das Resultat nennt sich fortan Forum und hat außer hübsch-hässlichen Neubauten eigentlich wenig zu bieten. Dort endet übrigens auch die Avenida Diagonal.
Den Stadtteil Forum haben wir nur gesehen, weil wir besagten Touri-Bus durch dieses Viertel genommen haben. Immerhin hat die Maus dem Wasserturm auch einen Kuss gegeben…
Das vermutlich einzige Highlight der Forum-Bustour ist der Friedhof. Der ist aber auch mit einer der anderen beiden Buslinien zu erreichen.
Jedenfalls ist es ein sehr imposanter, typisch spanischer Friedhof mit bis zu 7 Stockwerken! In Spanien werden die Toten nämlich selten in der Erde begraben, sondern statt dessen eingemauert. Das Grab wird dann einfach mit einer ca. 70cm x 50cm großen Platte nach vorne hin verschlossen.
Bei Grabnummer 15.000 hat die Maus dann auch das zählen aufgegeben…
Dass die Spanier es mit dem Tierschutz nicht ganz so genau nehmen, hat die Maus schon geahnt! Aber nachdem sie die Vogel- und anderen Tierverkäufer auf der Rambla gesehen hat, war sie doch schon sehr sauer!
Und dazu kommt dann noch, dass die Leute ihren Laden dann um 18 Uhr einfach zu machen, und die Vögel dann bei immer noch 30 Grad in diesen kleinen Kabuffs einsperren!
Und selbst um halb 10 ist es mit 26°C immer noch angenehm warm…
Palau Reyal
Eine Sommerresidenz der Spanischen Könige und der Name der U-Bahn-Station beim Mäuse-Hotel. Aber wie das immer so ist: Je näher man an einer Sehenswürdigkeit dran wohnt, desto unwahrscheinlicher ist es, dass man sie besucht.
Und so bleibt es trotz Kaiserwetter nur bei einem Foto des Eingangsbereichs…
Sonntag. Die Maus wollte ausschlafen. Und so haben wir auf das Frühstück im Hotel verzichtet und statt dessen versucht, auf einem der vielen Plätze in der Altstadt etwas passendes für uns zu finden…
Einen Kaffee könne man uns bieten, aber Croissants sind leider alle… Aber dort gegenüber beim Bäcker könnten wir uns gerne eines kaufen und dann hier essen!
Na, also so etwas passiert einem garantiert nicht in Deutschland!!!
Nach dem reichhaltigen Frühstück auf dem belebten Platz ging es dann von der Altstadt an der Hafenpromenade weiter zum Strand. Schließlich ist ja Sonntag!!!
Aber die Maus hatte dann doch keine Lust, sich im Sand zwischen die vielen Touristen zu legen, so dass wir dann schnell wieder weiter gezogen und statt dessen bei strahlendem Sonnenschein an der Promenade entlang flanniert sind.
Endlich mal eine Statue (oder was auch immer), die ganz offensichtlich nicht von Gaudi entworfen wurde!!!
Allerdings haben wir auch nicht heraus bekommen können, von wem denn dieses Wunderwerk nun stammte…
Und gleich neben dem großen Fährhafen ist die Maus dann auf etwas gestoßen, das man in Deutschland so garantiert nie im Leben genehmigt bekommen würde.
Eine öffentliche Kaimauer, von Zivilpersonen begehbar, mindestens 2 Meter über dem Wasser, welches mindestens 5 Meter tief ist und dann nicht die Spur eines Geländers!!! Da hatte selbst die Maus etwas Angst, hinunter zu fallen…
La Rambla
Also das Aufwärm-Programm dieser Combo war auf jeden Fall wesentlich interessanter, als das eigentliche Show-Programm, was im Anschluss folgte. Egal. Lecker war es trotzdem
Allerdings sind auch diese Junx ausschließlich auf Spenden seitens der Zuschauer aus… Aber immerhin wird auch das sehr nett in die Show eingebettet!
Ich hab’s ja echt nicht geglaubt, aber es gibt sie wirklich noch: Die Hütchenspieler!!!
Und das System ist immer noch ganz klassisch: Es gibt den Spieler. Klar. Dann einer im Publikum, der immer verliert. Und dann noch einer, der es danach immer besser weiß, und immer gewinnt!
Nachdem der Verlierer seinen falschen Tipp abgegeben hat, kommt entweder der Gewinner dran, oder aber, es wird ein zufälliger aus dem Publikum angesprochen. Der bekommt dann ohne Einsatz 10 EUR, wenn er richtig liegt.
Wenn sich jedoch jemand aus dem Publikum freiwillig einmischt, dann geht es immer in Schritten von 50 EUR Einsatz in die Höhe!
Aber es gibt ja auch noch harmlose Selbstdarsteller.
Zauberer zum Beispiel. Seeehr nett und kurzweilig anzuschauen.
Kurz: Auf der Rambla kann man, wenn man alle seine Habseligkeiten fest hält, Stunden lang flannieren und schauen und gucken und staunen…
EMV-Konferenz
So, der Geld-Spar-Vorlauf ist vorbei und der Kardiologen-Kongress ist mit großem Erfolg abgearbeitet. Jetzt geht es mit Elektrotechnik weiter. Die EMV-Konferenz startet.
Da das Team auf der Konferenz aber so sehr eingespannt ist, haben sie einfach Papp-Aufsteller von sich ausgestellt, damit man wenigstes weiß, nach wem man suchen muss…
Und der Teufel steckt, wie immer, im Detail! Wer sieht es? *grinz* Und da sage noch mal einer, Ingenieure haben keinen Humor!
Um das ganze etwas lockerer starten zu lassen, beginnt die Veranstaltung mit einem ganz besonderen Schmankerl: Als Teil des Social Programs gibt es eine Fahrt mit dem Katamaran in den Sonnenuntergang!
Hey, mach doch mal ebend ein Gruppenfoto von uns! – „Oh, ja, mit meiner Kamera auch!“ – „Und mit meiner!“ – „Und hier ist meine!“ …
Mit dem Katamaran in den Sonnenuntergang
Tja, und da isser, der Katamaran! Ein amtliches Teil. Zumindest wenn man so etwas noch nie in Natura gesehen hat. Sie Maus hatte auch etwas Respekt davor…
Zu aller Überraschung gab es dann auch noch lecker spanisch Schmackofatz auf dem Boot. Und selbstverständlich auch eine Theke *hicks*
Und dann ging es los! Raus aus den Hafen. Vorbei an dem World Trade Center (die Catalanen waren schon immer etwas größenwahnsinnig!).
Wenn man Salva (der Chef der Fortbildung) und Ferran (der Chef des Kongress‘) sucht, dann findet man sie selbstverständlich an der Theke!!!
Und das sind die GEMs. Leider noch nicht ganz vollständig. Die Svens fehlen leider noch. Die kommen erst im Laufe der Woche. Da haben die aber echt etwas verpasst!!! Und etwas geärgert haben sie sich schon ;o)
Nach dem World Trade Center war die nächste Attraktion der rostige Kahn, der dort im Hafen vor sich hin dümpelte. Die Maus war dadrüber gar nicht so begeistert…
Deswegen hat sie sich schnell auf die andere Seite des Katamarans gesetzt, weil dort die Aussicht viel schöner war!
Tja, und so sieht das aus, wenn sich die Maus so richtig in Szene setzt! Da wird ein ganz schöner Aufriss getrieben um mit der Maus ein paar schöne Bilder von ihrem Erlebnissen zu machen…
Und so etwas Angst hatte die Maus aber auch, als sie da so knapp auf der Reling gesessen hat. Da war sie echt froh, als sie wieder in der kuscheligen Tasche verschwinden durfte!
Tja, und kaum trinkt die Maus mal ein kleines Glas Wein, was sie ja eigentlich gar nicht soll, wird sie schon ganz übermütig und legt sich einfach so auf die Netze des Katamarans! Wenn sie da durchgefallen wäre!!!
Dann soll sie sich lieber gut an der Reling festhalten. Das ist mir wesentlich lieber und viel sicherer!!!
Und dann gehts richtig rund. Die Wellen ziehen so an der Maus vorbei. Etwas Gischt spritzt hoch, wenn man sich über die Reling lehnt.
Und auf den Netzen lässt es sich ja sooo gut aushalten. Das fanden übrigens auch die schnuckeligen Belgier *g*
Und dann kommt er wirklich, der Sonnenuntergang. Naja, zumindest bald. Auf einem Silbertablett serviert. Okay, fast ;o)
Und kaum ist das Hafengeländer verlassen, werden die Segel gehisst und der Motor einen Gang zurück geschaltet. Wenn man nicht hin hört, dann bemerkt man ihn auch fast gar nicht ;o)
Und wie das halt so ist bei einem Sonnenuntergang, muss man natürlich auch Porträt-Aufnahmen machen. Es gibt einfach kein besseres Licht dafür…
Hallo Helge!
Und dann isser wirklich da. Der Sonnenuntergang. Nur für die Maus! Den haben wir gaaanz für uns genossen…
Also diese Netze sind wirklich eigenartig. Die haben eine unglaublich hohe Anziehungskraft, und wenn man da ein mal drin liegt, und das leise plätschern unter sich hört, dann beschäftigt einen eigentlich nur eine Frage: „Wen kann ich jetzt am besten einspannen, um mir ein neues Glas wein zu holen?“
Mikel, unser Junior-Prof, hat es diesbezüglich zu einer beneidenswerten Perfektion gebracht und immer einen gefunden, der zufällig auch auf dem Weg zur Theke war!!!
Tags darauf.
Die drei Svens und Prof. Garbe sind dann auch endlich vor Ort! Fragt sich nur, woher der fiese Sven denn nur diesen Hut her hat??? Immerhin war die Sonne schon lange untergegangen und in der U-Bahn scheint sie zudem noch äußerst selten!
Lecker Essen
Dank einer Freundin von Mikel hatte für unser Abendessen einen wirklichen Insider-Tipp parat: Eine alte Taverne namens Can Margarit.
Wir waren etwas früh dran und der Restaurant-Teil noch geschlossen war, „mussten“ wir uns vorne bei den Weinfässern aufhalten, wo man sich einfach mal so bedienen kann…
Can Margarit
Die Taverne Can Margarit ist ganz offensichtlich die Urmutter aller Tavernen. Zumindest hält sie genau das, was der Name „Taverne“ verspricht. Leckere einheimische Küche aus Ton-Schalen serviert. Dazu dann selbst gekelterter Wein, den man sich direkt aus dem Fass zapfen kann.
Zu finden ist die Taverne in der Calle Concordia 21.
Link in Google Maps
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Tja, und hier der eindeutige Beweis, dass das ganze GEM definitiv kein Kostverächter ist! Naja, bei den Professoren als Vorbild…
Und außerdem noch der Beweis, dass der böse Sven durchaus auch an ausgewählten alkoholischen Getränken Gefallen findet…
Und das ist der schrecklich ungemütliche (*grinz*) Tavernen-Teil des Etablissements. Mit diesen riesigen Fässern voller edler Flüssigkeit umrahmt von Tropfkerzen aus mehreren Generationen…
Und wer es nicht glaubt, wie gesund und wichtig Wein ist, der hat es hier noch mal bunt auf Kalk!
So, das Restaurant wurde geöffnet. Wir dürfen Platz nehmen. Und womit geht es weiter? Klaro, mit Wein!!! Dieses Mal jedoch auch nicht minder rustikalen Ton-Krügen *hicks*
Aber schließlich hab es dann doch noch etwas zu Essen. Nicht zuletzt dank der Dolmetscherei seitens der Maus…
Man einigte sich schließlich auf Tapas in reichlichen Variationen. Darunter unter anderem Brot mit Tomate. Angeblich typisch für BARCELONA. Komisch. So etwas ähnliches erzählt man auf Mallorca auch… Außerdem waren dann noch Schnecken dabei. Dass die schlecht schmecken, kann man nicht wirklich sagen. Von der Konsistenz her schlechten Calamares sehr ähnlich. Der Geschmack scheint ausschließlich durch die Soße geprägt zu sein.
Der Hauptgang war dann auch das Highlight: Hase mit Knoblauch, Zwiebeln und Thymian. Einfach nur ein Gedicht.
Na, da sage noch mal einer, dass unser Institut keinen homophilen Einschlag hat…
Lecker Trinken
Essen und Trinken hält ja bekanntlich Leib und Seele zusammen. Daher geht es weiter zum Empfangscocktail des Kongresses. Irgendwo am Hafen. Irgend ein großes und berühmtes Gebäude.
Dort haben wir es dann auch ausgehalten, bis wir vom Personal raus geschmissen wurden…
… um danach dann mit den schnuckeligen Kollegen aus Hamburg auf der Plaza Espania weiter zu machen *grinz*
Apropos Plaza Espania (schrecklich, diese katalanische Schreibweise ohne ñ!!!): Hier mal bei Nacht und bei Tag.
Dort gibt es übrigens auch wieder einen angeblichen (!) Insider-Tipp: Eine absolute In-Kneipe, wo man sich schon eine Stunde vorher anstellen muss, um überhaupt hinein zu kommen – schönen Dank auch!!!
Feueralarm
Man kann ja nicht jeden Abend auf Düse gehen. Kostet ja auch alles Geld, nicht wahr? Und irgend wer muss ja schließlich auch die gekauften und im Schweiße unseres Angesichts ins Hotel geschleppte Bier-Vorräte austrinken. Ergo muss auch mal ein Abend daheim her!
Da Bier alleine aber langweilig ist und zudem noch Hunger macht, musste Popcorn aus der Mikrowelle her. Übrigens sehr lecker. Und fix gemacht. 3 Minuten in die schnelle Welle. Fertig. Schon eine Woche zuvor im Mäuse-Zimmer ausgetestet. Also bei Helge rein in den Ofen und 3 Minuten eingestellt.
Bereits 2 Minuten später ging der Feueralarm los. Dabei gab es gar keinen Rauch!!! Okay, es hat etwas gerochen, aber wirklich nicht beunruhigend viel. Und wie gesagt: Definitiv kein Rauch! Egal. Jedenfalls war der Alarm ohrenbetäubend. Und alle Flur-Türen in dem Laden gingen zu…
Das Problem war nun, den Alarm wieder zu deaktivieren. Obwohl der Nachtwächter gleich auf heimliche Raucher tippte (das scheint wohl dort öfter vor zu kommen), war er nicht in der Lage, den Alarm in weniger als 5 Minuten abzuschalten!
Nach diesem Schrecken hatten wir uns dann ein Tässchen Bier verdient! Und mit uns der gesamte GEM-Flur. Gut, dass Prof. Garbe in einem anderen Flügel geschlafen hat.
Die anschließende hochwissenschaftliche Diskussion als Teerunden-Ersatz kam schließlich zu dem Ergebnis, dass der Detektor unter der Decke nicht nur Rauch, sondern ebenfalls ionisierte Luft detektieren müsste. Anders kann dieser Alarm nicht erklärt werden.
Für weitere wissenschaftliche Untersuchungen fehlte jedoch weiteres Popcorn.
Den nächsten Abend verbrachten wir dann besser wieder unter freiem Himmel. Aber in der Altstadt von BARCELONA ist es unter Umständen gar nicht sooo einfach, abends draußen ein Kaltgetränk serviert zu bekommen.
Entweder ist die Bar hoffnungslos überfüllt (das sind dann die guten Bars) oder aber, sie schließen in wenigen Augenblicken. Notgedrungenerweise haben wir uns dann für letztere entschieden, und schnell noch eine Sangria (die Betonung dieses Wortes liegt übrigens auf der letzten und nicht auf der ersten Silbe!) geordert.
Der Fernsehturm
Da das ganze ja nun eine technische Veranstaltung war, durfte ein Ausflug zum Fernsehturm auch nicht fehlen. Besagter Turm ist eines der unzähligen Wahrzeichen von BARCELONA und ausnahmsweise mal nicht von Gaudi, sondern von XXX entworfen.
Die Besonderheit liegt übrigens in der Tatsache, dass dieser Turm kein tragendes Fundament hat, so dass er nach unten hin auch nicht breiter wird. Statt dessen erlangt er seine Stabilität durch die Abspannungen nach allen Seiten hin. Die eigentlichen Plattformen wurden übrigens am Boden zusammengebaut und anschließend erst nach oben gezogen.
Steht man am Fuße des Turms, so hat man mal eine ganz andere Sicht auf den Tibidabo, den Vergnügungspark samt Kirche auf dem benachbarten Berg. Eine merkwürdigere Kombination sucht übrigens seinesgleichen…
Da das ganze ja nun eine technische Veranstaltung war, wurde der Fernsehturm aber auch von innen betrachtet. Da gibt es zum einen über 6 Zoll dicke Kabel zu bestaunen, die vom Keller hinauf zu den Antennen im Turm führen.
Aber auch die restliche Verkabelung ist nicht von schlechten Eltern, obwohl man in diesem Falle ehr von Klempner-Arbeiten als von Elektrikern sprechen kann. Die Leitungen im Keller sind nämlich, wie die Kabel auch, Koaxialleiter, jedoch bestehen aus Kupferrohren mit passendem Innenleiter!
Und hier das technische Zentrum für den Ferhseh-Empfang in ganz Nordost-Spanien. eigentlich ist es ein Wunder, dass wir dort überhaupt Zutritt erhalten haben, sind doch die Spanier was die Paranoia angeht, ziemlich dicht hinter den Amerikanern…
Interessant war übrigens auch, dass sie dort vor Ort ihr eigenes Wetter-Radar hatten, auf dem jede einzelne Wolke abgebildet war.
Wochenende.
Die Maus fährt zum Flughafen und fliegt von dort aus nach Madrid zu Tia Pili…
Auf diesem Flug, diesmal original Iberia, gab es übrigens nichts, aber auch reinweg gar nichts zu essen!!!
FC BARCELONA
Während die Maus das Wochenende in Madrid verbracht hat, haben sich die Kollegen das Fußball-Heimspiel von BARCELONA angeschaut…
Und am Sonntag abend gehts dann wieder von dem Katastrofen-Terminal 4 in Madrid zurück nach BARCELONA.
Zwei Highlights sind aber noch berichtenswert: Zum einen die Regenbogen-Bemalung. Und dann noch der Automat mit den frischen einzeln abgepackten Äpfeln! Wenn das mal nicht gesund ist.
Da gebranntes Kind bekanntlich das Feuer scheut hat die Maus wohl weißlich ein kleines Sandwich eingepackt. Zu Recht, denn es gab auch auf dem Iberia-Rückflug nichts zu futtern.
Als Ausgleich jedoch viele lärmende Kinder in den hinteren Reihen, wo wir einquartiert wurden. Beim Online-Checkin war die Maschine als voll ausgebucht dargestellt. Komisch. Real hat sie sich dann als halb leer entpuppt. Also kurzerhand umsetzen. Vorne ist es wesentlich leiser!
Montag, 11. September. In BARCELONA ist das kein Tag der Andacht, sondern ein Tag der Freute. Nach dem Sturz des Diktators Franko im Jahre 1976 (jaha, Spanien war bis 1976 eine Dikatur!) erlang BARCELONA eine bis dato nie geahnte Freiheit und Unabhängigkeit. Also ist es kurzerhand zum städtischen Feiertag erklärt worden.
Alle haben frei. Wir auch. Kein Seminar. Der Kongress ist zu Ende. Alle Kollegen bis auf den Korte-Sven sind weg. Also Sightseeing. Die kleine Rambla. Die fette Katze.
Die Kathedrale
Das erste Sightseeing-Ziel war, wie sollte es anders sein, die Altstadt mit ihren engen Gassen, die wir bis Dato ehr bei Nacht erkundet hatten.
Dort steuerten wir dann zunächst die Kathedrale von BARCELONA an, was übrigens nicht die Sagrada Famlilia ist! Das Finanzierungskonzept der Kathedrale ist mehrgleisig. Es fängt mit Patenschaften für Mauersteine an und hört bei Eintrittsgeldern für einen Besuch wieder auf.
Allerdings ist das mit den Eintrittsgeldern so eine Sache. Denn man muss nicht immer Eintritt bezahlen. Sondern nur an Feiertagen und Nachmittags. Klingt komisch, ist aber so!
Na, und wenn die Maus in einer Kirche Eintritt bezahlt, dann macht sie da natürlich auch Fotos…
Nachdem man lange durch diese wirklich finstere romanische Kirche gewandelt ist, sehnt man sich nach etwas Licht, dass man im Innenhof der Kirche auch findet. Zusammen mit ein paar Palmen und einem idyllischen kleinen Teich.
Gleichzeitig stellen wir fest, dass die Kirche noch über einen (in Benutzung befindlichen) zweiten Seiteneingang über eben diesen Innenhof verfügt! Bekannt ist uns der Innenhof, da man ihn aus einer Seitengasse in der Altstadt her sieht. Nur dass er zur Kathedrale gehört, ist bis Dato nicht ersichtlich gewesen…
Weiter geht es durch die Altstadt, den Fremdenführer in der Hand. Eigentlich ein faux pas, denn in eben diesem Reiseführer steht drin, dass man sich nicht als Tourist zu erkennen geben sollte. Lieber soll man sich eine örtliche Zeitung kaufen, und darin den Reiseführer Einwickeln. So entgeht man nämlich den Taschendieben… Ah ja!
Panorama – Historisches Krankenhaus in Barcelona
Jedenfalls steht in diesem Reiseführer (der mit den Insider-Tipps) auch das ehemalige Krankenhaus von BARCELONA als sehenswürdig aufgeführt. Mittlerweile ist es allerdings die Nationalbibliothek. Und damit dem touristischen Zugang entzogen. Nichts desto trotz kann man den Innenhof besichtigen.
Und dann noch ein kleiner Pflicht-Teil: Ein Foto der Kirche des Camp, in Gedenken an unseren Ehemaligen Mitarbeiter Scampy alias Michael Camp!
Der Markt
Der Rückweg durch die Altstadt schließlich führt durch den Markt. Vermutlich war diese Lokalität zuvor ein freier Platz, der erst hinterher mit einem Dach verstehen wurde. Zumindest macht er solch einen Eindruck.
Das, was geboten wird, ist ganz klassisch ein spanischer Markt. Nicht jedermanns Sache, aber mit Sicherheit sehenswert: Obst, Gemüse, Fleisch und besonders natürlich Fisch. Lebend. Oder besser lebendiger, als tod!
El Tibidabo
Für den Nachmittag steckten die Ziele besonders hoch: Ein Besuch des Tibidabo.
Um es gleich vorweg zu nehmen: Wir waren nicht dort! Feiertag. Ruhetag. Aus die Maus. Es ging nichts. Weder diese blaue Straßenbahn, noch das Cable Car. Aber wir ließen uns nicht entmutigen, und haben den Ersatzverkehr mit dem Bus genommen, um festzustellen, dass das Einzige, was geöffnet hatte, eine Bar war. Immerhin eine, mit einer verdammt guten Aussicht!
Immer noch mit den besten Vorsätzen geht es zu Fuß weiter den Berg hinauf. Bis zu dem Punkt, wo wir nach 2 Stunden Fußweg feststellen, dass wir grade einmal die Hälfte hinter uns gebracht haben.
Folglich drehen wir um. Und, wie das immer so ist, geht der Weg bergab wesentlich schneller, als bergauf. Vielleicht auch nur deswegen, weil wir auf dem Rückweg die Treppe und nicht die Serpentinen gefunden haben.
Tags darauf.
Der folgende Tag ist wieder ein herkömmlicher Werktag. Also die Sache mit der Fortbildung. Allerdings ist diese Ausgefallen, da der Vortragende aufgrund von akuten Nierensteinen (oder wie übersetzt man bean stones am treffensten???) ins Krankenhaus gewandert ist.
Dummerweise Regnet es auch noch an dem Tag!
Das naturwissenschaftliche Museum
Daher führt uns der Weg, das ist ja eine technische Veranstaltung, in das technische Museum der Stadt!
Der Eintritt, sonst 1,50 EUR, ist an diesem Tag gratis, da es dort ebenfalls einen Kongress gibt. Meeresbiologen. Und wieder einmal stellen wir fest, dass es auch Fachrichtungen mit einem wesentlich höheren Frauenanteil gibt.
Apropos Fachrichtung und Regen: Die Abteilung im Museum, die die Elektrotechnik beherbergt, ist geschlossen. Wegen Hochwassers! Man sieht eifrige Herren mit Industrie-Staubsaugern, die sichtlich bemüht sind, größeren Schaden am Museumsinventar zu verhindern. Spätestens an dieser Stelle wird einem klar, was schon während des gesamten verregnetes Weges zum Museum im Hinterkopf gesteckt hat: Die Spanier sind solchen Regen weder gewohnt noch gewachsen!
Die Abteilung für Mechanik erfreut sich allerdings noch trockenen Fußes und zeigt sich in voller Funktionsfähigkeit.
Mechanik schreit ja immer nach Schwingungen und Wellen, weil das so schön anzuschauen ist… Es geht los mit einem Drehschwinger, der sich bis in stolze 5 Meter Höhe reckt!
Darauf folgt ein weiterer Drehschwinger, der stehende Wellen verdeutlichen soll.
Dabei liegt die Betonung ganz offensichtlich auf SOLL!
Davon war die Maus sehr begeistert. Ein Sprachrohr von 100 Metern Länge! Der Wehrmutstropfen, den der Benutzer dann jedoch schlucken muss, ist die Dämpfung… Das, was man so im Ohr hat, geht fast im Hintergundgebrabbel im Museum unter und man muss sich schon arg konzentrieren.
Der Klassiker aus dem Büro: Die Longitudinalwelle. Leider sind die kleinen Dinger im Büro nicht so ausgenudelt, wie das Riesenmodell im Museum.
Die Kugeln hängen schon sehr weit auseinander, so dass das ganze System leider sehr stark gedämpft ist.
Jetzt wirds elektronisch. Das Pendel. Mit einer Aufzeichnung auf dem Monitor.
Und weil Ingenieure nun mal gerne spielen, basteln sie sich eine exponenziell abklingende Sinusschwingung für Sven und einen QRS-Komplex nach Herzinfarkt für mich.
Jetzt kommt Chemie. Oder Physik/Thermodynamik. Egal.
Der Trippelpunkt des Wassers. Jaha! Wasser gleichzeitig in fester (Eis), flüssiger (Wasser) und dampfförmiger Form. Hört sich spektakulär an. Aber ein Eiswürfel im Campari-Glas hat meiner Meinung nach den selben Effekt. Nur ist der etwas kleiner, als dieser 2 x 4 x 0,5 Meter große Klotz!
Von den Schwingungen und Wellen kommen wir doch noch nicht los.
Die Herausforderung hier war, und wir haben lange gebraucht, aber ein Blick hinter die Kulissen ist wirklich extrem aufschlussreich und suuuper spannend: Alle 3 Arten von Wellen (Longitdinalwelle, Transversalwelle und Drehwelle) werden durch nur einen Motor erzeugt und dann mit Hilfe von Hebeln umgesetzt.
Noch mal Wellen.
Diesmal aber am Strand. Okay, nicht wirklich ein einladender Strand, aber wann hat man schon mal die Gelegenheit, Wasserwellen von der Seite zu sehen?
Also wenn ich mal zu viel Geld übrig habe, dann kaufe ich mir so einen Tisch für’s Wohnzimmer!!! Damit kann man einen Tornado machen. Sooo genial! Aber das Glitzerzeug, was da drin ist, KANN einfach nicht gesund sein ;o)
Apropos gesund: Die Maus war mal ganz mutig und hat sich in das Auge eines Tornados gewagt. Es hat satte 3 Minuten gedauert, bis der Mini-Wirbel sich wieder beruhigt hat…
Das wäre etwas für unser aller Chef gewesen. Die Normalverteilung.
Leider Gottes ist es aber auch eine Geduldsmaschine. Denn die nächste Kugel fällt erst, wenn die vorhergehende am Boden angekommen ist……
Findet Nemo!
Jesses, der hat sich aber ordentlich durchkitzeln lassen, in diesen Korallen, oder was auch immer das war.
DAS Teil war genial!!! Die Gott-Maschine!!!
Hintergrund der Geschichte: Diese Fische leben in Flüssen und schwimmen daher immer gegen den Strom. Tag ein, Tag aus.
Und hier kann man die Strömungsrichtung halt per Knopfdruck umkehren. Und damit drehen sich auch die Fische auf Knopfdruck um. Gemein, nicht wahr? Aber spaßig!!!
Anfangs haben wir ja gedacht, dass dieses Vieh im Glashaus nicht echt ist, weil es doch sehr monoton den Kopf immer nur von rechts nach links bewegt hat…
Aber irgend wann ist es dann doch noch aufgestanden. Um zu pinkeln!!!
Es geht ins Urwaldhaus. Man betritt es von unten. Unter die Wurzel des Baumes. Und was ist unter der Erde? Genau!
Ameisen. Blattschneider-Ameisen, um genau zu sein. Die haben dort unten ihren Bau. Und man konnte genau hinein schauen. Sie verschwinden durch ein Röhrensystem irgend wo hin nach oben…
Um dann in einem komplett zugeklebten Glaskasten mit einer kleinen zerschundenen Pflanze wieder aufzutauchen. Mitten im Regenwald. Hoffentlich sind alle Fugen gut mit Silikon zugeschmiert…
Wie gesagt, betritt man den Regenwald von unten. Daher erhascht man hier und da einen Blick durch die Wurzeln ins Wasser und hindurch bis zur Glasscheibe…
Und da isser, der Regenwald.
Alle 3 Minuten gibt es einen kurzen Regenschauer. Daher ist die Luftfeuchtigkeit auch bei 100% und es ist unheimlich schwül!!!
Will man aus dem Tropenhaus wieder heraus, so erwarten einen diese beiden Kumpanen, die auch genau wissen, wo es wieder raus geht. Aber genau deswegen ist dort auch eine Schleuse, die verhindert, dass die beiden auf Wanderschaft gehen.
Und dass die Vögel alles andere als scheu sind, verwundert wohl keinen. Ganz im Gegenteil! Kaum bleibt man stehen, kommen sie schon herbei geeilt und inspizieren, was es zu inspizieren gibt…
So, und an dieser Stelle wird nun eines der Geheimnisse von Gaudi gelüftet:
Warum sehen seine Bögen immer so toll aus? Ganz einfach: Man nehme eine Kette und hänge sie auf. Genau diesen Bogen verwendet Gaudi in allen seinen Bauten und diese natürliche Biegung wird vom Menschen als besonders ästhetisch wahr genommen.
Kommen wir mal wieder weg von der Architektur hin zur Physik. Das Magnetfeld. Mit Hilfe dieser Flüssigkeit (Öl mit Eisenpartikeln) wird es möglich, den Feldverlauf eines Stabmagneten sichtbar zu machen.
Außerdem ist es eine nette Spielerei, wenn man den Magneten durch die braune zähflüssige Suppe bewegt…
Das Foucaultsche Pendel. Über schlappe 8 Stockwerke!
Die Hindergrundinformation:
Wenn sich die Erde nicht drehen würde, oder wenn wir auf dem Äquator wohnen würden, dann würde ein Pendel immer brav von rechts nach links pendeln, wie man das eigentlich auch von ihm erwartet.
Da wir nun aber nicht am Äquator wohnen und sich die Erde dreht geschieht folgendes: Das Pendel bewegt sich nicht nur von rechts nach links, sondern beschreibt auch eine langsame Kreisbahn! Das liegt daran, dass sich die Erde langsam unter dem Pendel drunter weg bewegt.
Wären wir am Nordpol, dann wäre dieser Effekt noch deutlicher: Das Pendel direkt über der Drehachse aufgehängt würde seine Schwingungsebene innerhalb eines Tages (einer Erdumdrehung) ein mal komplett drehen, weil sich die Erde unter dem Pendel drunter weg dreht.
Je weiter man zum Äquator kommt, desto schwächer wird der Effekt. In BARCELONA braucht das Pendel etwa 3 Tage für eine gesamte Drehung. Und dass das wirklich passiert sieht man daran, dass es etwa alle 12 Minuten ein neues Stäbchen umschmeißt, weil es sich etwas weiter gedreht hat… Auf dem Bild sieht man nun ein solches Stäbchen im Umfallen!
So, spätestens hier ist man wieder etwas schlauer ins Bett gegangen ;o)
Astronomie.
Heliozentrisches Weltbild.
Die Sonne im Mittelpunkt des Sonnensystems. Aber noch fehlen ein paar Planeten…
Hier wird nicht etwa das Satelitenfernsehen empfangen, sondern Schallwellen auf einer Strecke von knapp 100 Metern übertragen.
Die Sprachqualität erinnert übrigens sehr stark ans Telefon, denn irgendwie fehlen doch essentielle hohe Frequenzen!
La Rotonda.
Eigentlich ein Kreisel. Aber in der Nähe von diesem Gebäude gibt es gar keinen Kreisel, deswegen erscheint der Name etwas fragwürdig. Jedenfalls handelte es sich bei diesem Haus um ein Krankenhaus. Davon gibt es in BARCELONA reichlich, wie wir feststellen! Deswegen ist es mittlerweile auch ein Hotel geworden. Aber davon gibt es ja auch genug ;o)
Abschlussessen
Die Erasmus-Fortbildung geht zu Ende. Den Abschluss bildet ein Essen mit der gesamten Bande. Das erste Mal, wo alle komplett versammelt waren, war die Einführungsveranstaltung. Und das zweite Mal, wo alle anwesend waren, war dieses Abschiedsessen!
Noch fragen?
Problematisch war die Speisekarte in sofern, als dass sie auf Catalan, und nach Nachfragen dann auch spanisch war. Aber letztenendes hat jeder wohl das bekommen, was er bestellt hat. Fraglich bleibt nur, ob es ihm auch geschmeckt hat!
Jedenfalls gab es ausreichend Wein, und die Maus hat auch ihre Portion abbekommen. Vorneweg wurden Variationen von Tapas gereicht. Danach gab es a la Carte. Und zum Nachtisch dann die berühmte Crema Catalana.
Der Rest des Abends stand dann unter diesem Motto:
Sprich nicht mit unbekannten, sondern versuche, alle kennen zu lernen!
Prooohooost!!!
So, und spätestens an dieser Stelle hat uns unser Chef vorgemacht, wie der Rest des Abends verlaufen wird ;o)
Dann gab es noch einen Schnapps. Was auch immer es war. Angeblich eine Spezialität auch BARCELONA. Süß war es *brrr*
Eigentlich eine urige Disco. Oder doch ehr ein Lager für Schausteller???
Jedenfalls waren wir mehr oder weniger die einzigen, die vor Ort waren. ANGEBLICH ist hier aber sonst immer die Hölle los… Ah ja!
Der Rückflug
Tschööö Hotel!
Hallo Flughafen!
Der letzte Café con Hielo auf spanischem Boden…
Nur der Korte-Sven hat sich gefreut, endlich aus dem Land der viel zu niedrigen Decken nach Hause zu kommen. Aber bei knapp zwei Metern ist man in Spanien einfach falsch aufgehoben…
So, nach dem tollen Hinflug mit AirNostrum nun die Katastrofe auf dem Rückflug.
Am Boden fing es mit dem harmlosen Schlauch an, der von der Decke hing. Das Kabinenpersonal hat vergeblich versucht, ihn irgendwohin zu drücken und hat dann kurzerhand einfach den Passagier, dem der Schlauch vor der Nase hing, woanders hin gesetzt.
Los gehts. Gas geben. Und auf halber Strecke der Startbahn kommt dann die Deckenverkleidung nebst Beleuchtung, Lüftung etc. auf einer Länge von drei Sitzreihen herunter. Aber das scheint das Personal in keinster Weise zu beunruhigen, dass sich deren Flugzeug in Wohlgefallen aufzulösen scheint. Jedenfalls hat sich niemand drum gekümmert!!!
Mit erreichen der Flughöhe und ununterbrochenem Gemurmel im Passagierraum finden sich schließlich die Flugbegleiter am Ort des Geschehens ein und versuchen, den Schaden zu reparieren. Mit Hilfe von professionellem Werkzeug wie Messer und Gabeln und der Hilfe zweier Passagiere gelingt es den Blauen schließlich, eine Konsole von den dreien wieder an Ort und Stelle zu bugsieren – und zwar so, dass das Teil da auch hält. Die anderen Passagiere werden kurzerhand einfach umgesetzt. So, Thema erledigt. So einfach ist das in Spanien.
Was mich aber wirklich besorgt: Wer mich kennt, der weiß, dass ich der Technik nahezu bedingungslos vertraue, aber wenn man so sieht, wie ein Flugzeug sich einfach so in seine Einzelteile zerlegt, dann wird einem schon irgendwie etwas anders…
Jedenfalls finde ich es wirklich bemerkenswert, dass ich keine Sauerstoffmasken gesehen habe!!! Eigentlich hätten da ja auch welche zwischen sein müssen!!! Ich hab wirklich keine gesehen… Vielleicht ist das alles ja auch nur ne Geschichte, um die Passagiere zu beruhigen ;o)
Ob es nun an der Aufregung und der verlorenen Zeit liegt, sei mal dahingestellt, aber auf dem Rückflug war das Essen leider nicht ganz so üppig, wie auf dem Hinflug.
Auch den Sektempfang haben wir vermisst…
Hallo Hannover!
Hallo Maus!!!
Und was für einen tollen Begrüßungskuchen hab ich bekommen!!!