2011-01 Angrillen in Dänemark wird Fünf
Die Önskeskive — Vom 22. bis zum 29. Januar 2011
Kaum zu glauben, aber was 2007 mal gestartet ist, ist zu einem tollen Regeltermin im hohen Norden geworden! Und wir werden immer internationaler, denn dieses Mal postet ein Schwede einen Norwegischen Link übers wetter in Dänemark!
Ankommen
Abschied ist ein schweres Schaf. Und die Mäuse zu Hause sind auch ganz traurig, dass es mich wie jedes Jahr in die jannuarliche Ruhe Dänemarks zieht. Der Kofferraum ist ebenfalls wie all die Jahre zuvor proppenvoll. Aber der gute Golf packt das schon!
Und tatsächlich, nach dem üblichen Frühstück bei Leif und Steffi überqueren wir auch pünktlich um 11 die Grenze des kleinen Königreichs im Norden von Europa. Und damit wir es uns fürs nächste Mal merken: 80 Außerorts!!!
Was den Hamburgern der Elbtunnel ist den Dänen der Tunnel von Aalborg. Die machen dort genau denselben Akt, wie in Hamburg und wenn der mal zu ist, haben auch die Dänen ein Problem. Aber zugegeben: Dort war noch nie Stau und ich hoffe, dass das auch in Zukunft so für uns bleibt.
Überraschung auf der Zielgeraden. Kurz vor Blokhus kreuzt man ein Mal die Bundesstraße 559 (wenn man nicht gerade von Aalborg aus auf dieser Straße kommt — viele Wege führen nach…). Zumindest war das früher so und das Navi ist nach wie vor der Meinung. Nun hat sich aber im Laufe unserer Abwesenheit seit Januar 2010 aber etwas getan und ein Kreisel hat diese komische versetzte Kreuzung (die bis 2006 noch eine richtige Kreuzung war) ersetzt. Spanische Verhältnisse in Dänemark???
Essen
Der Frühstückstisch in Haus 2. Diese dänischen Wickelbrötchen sind nach wie vor ein Gedicht. Eine gelungene Kreuzung aus Croissants und Brötchen. Frankreich trifft Deutschland und wer hat’s erfunden? Die Dänen! An Kalorien vermutlich auch nicht zu überbieten. Als ur-deutsches Kulturgut darf daher auch kräftiges Schwarzbrot nicht fehlen — gerne auf dem Quarz-Toaster etwas aufgeknuspert…
Und zum Frühstück dürfen Eier natürlich nicht fehlen. Hier das Highlight für alle die, die immer Schale mit im Rührei haben: Fertig gerührtes Ei im praktischen Fruchtzwerge-Becher. Wenn das mal kein Fortschritt ist! Und wer mit 10 Eiern immer noch nicht genug hat, ist in Dänemark ebenfalls gut aufgehoben, da gibt es nämlich die praktische 15er Packung.
Highlight dieses Jahr als Winter-Essen: Selbst gemachter Labskaus. Für viele DK-Reisende eine Premiere. Und dank Marcel und Britta definitiv ein Geschmackserlebnis! Unglaublich lecker und so gar nicht pampig, wie man vom Hörensagen kennt. Und mit läuft schon alleine beim Schreiben wieder das Wasser im Mund zusammen Smile.gif
Naja, aber auch so die Kleinigkeiten zwischendurch dürfen nicht fehlen. In Haus 2 ist daher der gute Rene zum Küchenchef ernannt worden und kredenzt uns außerhalb der gemeinsamen Mahlzeiten (Montags, Mittwochs und Freitags) ein ganz privates leckeres Mal.
Trinken
Nachdem im letzten Jahr das Blokhus Bier auf der Getränkekarte stand, ist es in diesem Jahr das Lökken-Bier. Man möchte meinen, dass die Dänen mit ihren weit versprengten Privatbrauereien das Bier erfunden hätten. Es scheint hier jedenfalls wesentlich mehr lokale Biere zu geben, als ein paar hundert Kilometer weiter südlich.
Dennoch gilt für die gesamte DK-Woche: Kein Bier vor vier! Und das erste gibt es natürlich wie immer am Anreise-Samstag am Strand um 16 Uhr!
Und keine Angst, Dusty bewacht das Bier nicht, der tut nichts, der will nur spielen :o)
Und sonst? Neben viel Bier gibt es natürlich noch andere Leckereien:
Der gute Aalborg Aquavit in der Pfandflasche! Die Dänen haben sonst nicht viel übrig für Pfand (außer beim Bier). Aber der kalte Klare ist ebenfalls kostenpflichtig verpackt. Und dabei trinken wir ihn nur, weil man in dort trinken muss. Im Vergleich zum heimischen Helbing macht der Alborg leider so gar keinen schlanken Fuß…
Und Wein darf natürlich auch nicht fehlen. Ein gutes Stück dänischer Käse und ein Glas leckeren Wein — wer sagt da schon nein! Fragt sich nur, ob wir im nächsten Jahr den mit dem Ritter wieder finden.
Besichtigen
Die ganze Zeit in Blokhus vor dem Kamin sitzen ist zwar schön, aber etwas raus muss man auch. Also wird das GPS-Gerät eingenordet und wir setzen uns ins Auto. Und wohin geht es?
Der Andreas hat mal in seiner Foto-Kiste gekramt und ein paar Bilder aus vergangenen Jahres zu Tage befördert. Da gibt es den Leuchtturm noch mit Wohnhaus und Kiosk noch. Mittlerweile ist ja alles dem Erdboden gleich gemacht — aber dennoch ist alles jedes Jahr anders. Diesmal schon das Durchfahrt-Verboten-Schild (wobei der korrekte Deutsche dieses Schild nicht als „Durchfahrt verboten“ identifiziert sondern an das Gegenstück zur Einbahnstraße — fragt sich nur, wo die Autos her kommen sollen, wenn nicht zuvor über diese Straße?)
Wir erklimmen also die Düne…
… und stellen fest: Alles ist wieder ganz anders! Während man 2008 noch vor versandeter Tür stand, kommt man 2009 in das Innere hinein und oben drauf um dann 2010 vor einem vermauerten Eingang zu stehen, der dann in diesem Jahr endlich wieder offen ist!
Was allerdings fehlt, ist das Treppenhaus aus Holz. Schade! Was bleibt, sind nur die Schatten an der Wand…
Bevor wir ganz sandgestrahlt werden — es bläst dieses Mal ein unglaublich kalter und kräftiger Wind — verlassen wir diesen Ort der Veränderungen mit dem Versprechen, im nächsten Jahr garantiert wieder zu kommen!
Bei unseren weiteren Rundgängen zum Beispiel in Lökken oder der Blokhuser und Huner Kirche stellen wir fest: An vielen Orten gibt es ihn, den kleinen Lebensretter an der Wand: Ein automatischer externer Defibrillator AED.
Spazieren
Warum in die Ferne schweifen, wenn das Schöne so nahe liegen kann? Der Strand hat gerade im Winter etwas besonders faszinierendes — und praktisches, denn hart gefroren wie Beton ist er prima mit dem Auto befahrbar! Und so kann man auch mal Strandabschnitte erreichen, die man zu Fuß erst tiefgefroren betreten würde… Aber wie immer gilt: Carpe diem, nutze den Tag, denn hier im Norden geht die Sonne früh unter und man sitzt schnell in der blauen Stunde am Strand.
Apropos blaue Stunde und die untergehende Sonne: Das ganze gibt es nicht nur auf Capri, sondern auch in Dänemark!
Panorama – Strand von Blokhus
Feiern
Der gute Jan hat sich für dieses Jahr etwas ganz besonderes ausgedacht: Die Önskeskive — die Wunsch-Scheibe! Jeder durfte sich einen Titel wünschen, alle kommen auf eine CD und dann wird am ersten Abend geraten, von wem welches Lied ist!
Zum Mitraten:
Pet Shop Boys — Suburbia
Karpo — Movie Star
Polarkreis 18 — Allein allein
Unheilig — Geboren um zu leben
Villeman og Magnild — In Extremo
Mary Roos — Einmal um die Welt
David Brown — Heros
Empire of the Sun — We are the People
Sten & Stanley — Copacabana
Eskobar — You Got Me
Culcha Candela — Monsta
MikeOldfield — Tatoo
Red Hot Chili Peppers – By The Way
Anajo — Mein lieber Herr Gesangsverein
Outro Lugar — Salome de Bahia
Leichtmatrose — Gestrandet
John Miles — Music
Den Preis für die Besten Socken geht übrigens dieses Jahr an Martin! Hier nur eine Fotomontage, weil man ja nicht ständig die Kamera schussbereit hat, aber der Preis war wirklich verdient!
Und der Preis für die schlechtesten Schlappen geht gleich an 2 Personen: Torben und Rene! Der Bund lässt grüßen…
Bergfest am Mittwoch. Angrillen in Dänemark! So, wie es sich gehört. Und das bis tief in die Nacht hinein! Und wenn das Fleisch gar ist, dann kommen die Grillmeister Andreas und Robin so richtig in Fahrt, dass der Rest Angst haben muss, dass nicht die ganze Hütte mit abfackelt!
Der Morgen danach…
… startet mit Tee auf der praktischen Warmhalteplattform. Aber nur bis Vier Smile.gif
Unser Vermieter hat im Frühjahr mal ordentlich investiert und eine Warmwasser-Solaranlage installiert. Ob diese nun etwas gebracht hat oder nicht, kann man bei unserem gigantischen Stromverbrauch nicht sagen. Aber interessant ist es schon, diese Anlage mal aus der Nähe zu betrachten, die sonst oben auf dem Dach installiert ist.
Fraglich ist nur, ob wir diese filigranen Glasröhren im Jahr 2012 wieder sehen werden. Ich habe die Befürchtung, dass der nächste Fußball im Sommer vielleicht nicht im Tor landen wird :o(
Heimfahren
In dieser Woche haben wir unter anderem
- 1132 kWh Strom verbraucht (Jahresbedarf eines 2-Personen Haushalts: 2000 kWh)
- 17 Säcke Holz im Ofen verfeuert
- 171 Flaschen Bier entsorgt.
Dazu kamen noch 2 Flaschen Aalborg Aquavit und diverse Flaschen Wein Smile.gif
Und wie gewünscht füllen wir den Pool für die Reinigung mit kaltem Wasser, bis die Düsen bedeckt sind. Nur haben wir irgendwie vergessen, den Hahn abzudrehen…
Und dann gibt es noch eine Erfreuliche Meldung auf der Rückfahrt: Jans Auto hat die 140.000km unbeschadet überstanden und es freut sich schon, uns im Januar 2012 wieder gen Norden zu bringen — wir freuen uns!