2013-09 All Inclusive in Side
Vollkasko-Urlaub mit Selbstbereiligung — vom 07. bis zum 14. September 2013
Eine Woche im All-Inclusive-Hotel. Eine Woche mit der Familie. Eine Woche in der Türkei. Eine Woche mit viel Spaß. Eine Woche mit viel Erholung. Eine Woche mit leckerem Essen. Kurz: Eine tolle Urlaubswoche!
Hinflug
Leider hatten wir am ersten Urlaubstag schon einen Todesfall zu verzeichnen. Im Nachhinein sollte sich herausstellen, dass Hasi doch nur geschlafen hat, denn als wir wieder aus der Türkei zurück waren, war Hasi verschwunden. Er ist bestimmt weg gehoppelt!
Das kommt auch selten vor: Der Koffer ist nur halb voll! Aber wozu haben wir eine Luftmatratze mit? Fix aufgepustet füllt sie die letzten Lücken im Koffer und schafft so Platz für viele neue getürkte Klamotten auf dem Rückflug. Und wie von Mama gelernt kommt oben auf die Wäsche ein Handtuch!
Aufstehen mussten wir gegen 4:30 Uhr. Welch’ eine unchristliche Zeit für einen Urlaub! Dann mit der ersten Bahn zum Flughafen tingeln und dann warten. Dieses Mal verzichten wir sogar auf das standardmäßige Wasser, was scheinbar noch teurer geworden ist, als es ohnehin schon war!
Der Flug. Mittlerweile kann man ja nicht mal mehr online ohne Gebühren einchecken. Zumindest nicht frühzeitig. Also später digitaler check in. Dennoch gelingt es uns, in der Premium Economy zu sitzen. Der Flieger, eine B757, ist etwas länger als normale Flugzeuge mit Standardrumpf und einem Mittelgang und so gibt es ein “vorne” und “hinten”. Wir sitzen vorne. Ganz vorne Smile.gif Jedenfalls einige Frown.gif. Ansonsten muss man sagen, dass die B757 eine alte Lady ist und dann auch noch eine seltene. 55 Flieger wurden davon nur gebaut. 10% davon sind in der Hand von Condor und die letzte wurde 2005 ausgeliefert!
Die Ankunft war sehr professionell mit persönlicher Begrüßung. Der Transport dann nicht mehr so. Bei Öger ist es eigentlich Pflicht, dass ein Reiseleiter auf dem Transfer zum Hotel dabei ist. Irgendwie scheint er bei uns jedoch den Bus verpasst zu haben…
Das sind doch viel angenehmere Preise. Kein Vergleich zum Wucher am Flughafen. So viel Miete können die da gar nicht zahlen…
Allerdings sieht man hier auch gleich die direkten Auswirkungen der Erdogan-Regierung: Alkohol wird kräftig besteuert! Da freut man sich doch, dass man in einem All-Inclusive-Hotel ist.
Nächstes Steuer-Highlight in der Türkei und “Geschenk” von Erdogan: Die Spritpreise. Umgerechnet locker über 2 EUR der Liter. Und das bei einem Einkommen, was deutlich unter unserem liegt. Hoffentlich zieht es unsere Bundeskanzlerin nicht mal in einen Türkeiurlaub. Sie käme vielleicht noch auf dumme Gedanken!
Und weil der Sprit so teuer ist, steht an fast allen Ampeln eine Anzeige, wie lange man hier noch warten muss. Und mitunter muss man lange warten!!!
Nein, nicht unser Hotel. Wir haben nicht bei Lego gewohnt!
Hotel
Unser Hotel ist, zumindest von vorne, weit weniger spektakulär wie der Lego-Bau. Generell muss man sagen, dass alle offiziellen Bilder des Hotels wenig einladend aussehen. Das Hotel hat dann doch wesentlich mehr zu bieten, als im Katalog und auf deren Webseite dargestellt wird! Und wenn es die kleinen Details sind, die so im Vorgarten herum krabbeln. Leider gilt hier (und an späteren Stellen auch noch) der Spruch von Vicente aus dem Hostal Marina: Ein 5-Sterne-Hotel hat noch lange keine 5-Sterne-Gäste! Wie sonst erklärt man sich das Schild am Pool, das das Hineinwerfen von Schildkröten in den Pool verboten ist?
Das Zimmer hingegen ist zumindest von der Größe her 5 Sterne in Landeskategorie wert. Statt des erwarteten Doppelbetts gibt es zusätzlich noch ein Einzelbett. So kommt die Maus auch auf ihre Kosten Smile.gif Hingegen Abzüge gibt es bei der Bettdecke: Wo wir in Leon noch ein gemeinsames Kopfkissen (die Bettwurst oder das Matrimonium) hatten, gibt es in Side nun eine gemeinsame Bettdecke, die Marco aufgrund ihrer Unteilbarkeit auf halber Strecke markiert und somit die Reviere abgesteckt hat.
Die nächsten Abzüge bekommt das Bad. Der Fußboden im Zimmer mit Laminat ist angenehm neu. Die Fugen im Bad hingegen nicht. Da war das 3-Sterne-Haus in Antalyas Altstadt definitiv auf demselben, wenn nicht gar besseren Niveau!
Schön ist hingegen der Balkon, auf dem man auch problemlos nackig sitzen kann und sich eine frische Brise um die Nase wehen lassen kann.
Panorama – 2013-09 Side vom Balkon
Blick vom Balkon im 4. Stock auf Kumköy mit seitlichem Meerblick und dem Taurus-Geburge.
Der Blick vom Balkon ist zwar einladend. Die Minibar auch. Aber beides haben wir sehr wenig genutzt — außer zum Wäsche trocknen. Irgendwie setzt man sich dann doch nicht hin und trinkt das letzte Bier vorm zu Bett gehen. Selbst dann nicht, wenn auch die Minibar inklusive ist und ständig aufgefüllt wird. Man ist irgendwann auch satt…
Apropos Minibar nachfüllen: Am ersten Morgen bemerken wir den Fehler, nicht das rote Schildchen raus gehängt zu haben. Dafür gab’s am Nachmittag dann den Schwan von dem Frott-Tier dekoriert mit Marcos Sonnenbrille. Man darf auch nichts rumliegen lassen.
Apropos rumliegen lassen: Das Schild fanden wir UNTER dem Bett!
Ein systematischer Nachteil an einem AI-Hotel ist, dass man 24 Stunden am Tag etwas essen kann. So auch in diesem Hotel. Daher sollte man, zumindest des guten Gewissens wegen, den Fahrstuhl mit seinen 1m/s vermeiden und die Treppe benutzen. Schneller ist man damit übrigens auch. Und man spart sich transpirierende Mitfahrer!
Tags darauf kommt Sabrina an. Wir warten vor dem Hotel. Und warten. Und warten. Und warten…
Das warten wird irgendwann auch belohnt und sie kommt und wir sind komplett! Reiseleiter Scholz übernimmt wie am Vortag das Kommando und sorgt dafür, dass auch Sabrina genau wie wir im Haus 1 (von fünfen) untergebracht wird.
Übrigens ein netter Trick für den nächsten Türkei-Urlaub: Man stelle sich mit dem Koffern einfach in die Schlange an der Rezeption. Schon bekommt man das AI-Bändchen um. Und danach geht man dann in das Hotel, was man gebucht hat Smile.gif
Weiterhin ist bemerkenswert: Bei der Anreise wird einem der Koffer aus der Hand gerissen und man muss sich um nichts weiter kümmern. Er kommt wie von Zauberhand aufs Zimmer und natürlich zufälligerweise genau dann, wenn man selber da ist. Bei der Abreise hingegen heißt es: Sieh zu, wie Du Deine Sachen runter bekommst und sie in die Abstellkammer rein wuchtest, falls Du später abreist!
All Inclusive beinhaltet ja nicht nur die Getränke und das Essen, sondern auch das stetige Ankämpfen gegen potenzielle Langeweile. Es ist nichts gefährlicher, als gelangweilte Urlaubsgäste! Daher gibt es ein Animationsprogramm sowohl am Tag am Pool als auch abends auf der großen Bühne im Freilufttheater. Glücklicherweise relativ dezent und unaufdringlich. Da ist das Nachbarhotel mit dem ohrenbetäubenden Weckgruß um 10 Uhr schon wesentlich anstrengender: “Guten Morgen guten Morgen guten Morgen Sonnenschein!”
Erichs Lampenladen? Ein Bisschen…
Essen
Essen kann man prinzipiell den ganzen Tag über. Es startet mit dem Frühstücksbuffet um 8 im Erdgeschoss, geht dann irgendwann über ins Mittagessenbufet (kalt und warm) im Keller bzw. da das Hotel am Hang liegt, nach hinten raus auf die Terrasse. Ferner kann man auch am Strand oder auf halbem Wege dorthin in 2 Restaurants essen. Nachmittags gibt es dann überall auf dem Gelände verteilt Leckereien wie Waffeln oder so um dann ab 19 Uhr wieder im Erdgeschoss die große Schlacht zu eröffnen, zu der sich auch schon 30 Minuten vorher angestellt wird. Ab 22 Uhr gibt es dann ein kleines Nacht-Buffet für alle die, die immer noch nicht genug haben oder nachts angereist sind.
Frühstück
Morgens, wenn die Welt noch in Ordnung ist, frühstücken wir in lockerer Folge draußen auf der Terrasse. Jochen und Waltraut sind in der Regel schon da, wir setzen uns später irgendwo in die Nähe und wenn dann Sabrina kommt, findet sich auch noch ein Plätzchen. Alles ganz entspannt… Jedenfalls bis das Nachbarhotel den Weckruf ertönen lässt: “Guten Morgen, guten Morgen Sonnenschein!”
Von süß bis herzhaft ist alles dabei. Wurst und Käse, Marmelade und Kuchen vom Buffet oder Eier in allen Variationen mit diversen Zutaten direkt vom Kochtresen. Nur bei den Frühstückseiern und beim Honig muss man selber tätig werden…
Mittag
Mittags gibt es in der Regel etwas Leichtes. Auch einen leichten Weißwein. Gerne etwas Salat oder etwas frisches Hühnchen…
Vielleicht aber auch nur etwas frisches Obst. Was nicht fehlen darf ist ein kleines Süßi zum Kaffee. Da haben die Türken ja ohnehin die Fähigkeit entwickelt, mehr Zucker in eine Süßspeise hinein zu tun, als physikalisch möglich ist. Also doch lieber etwas Obst!
Alternativ zur Terrasse am Hotel gibt es noch 2 Restaurants auf dem Weg zum Strand. Da kann man herrlich im Schatten sitzen, wird bedient und bekommt viele landestypische Leckereien, wie zum Beispiel die hauchdünne und schmale 1,50 Meter lange Pizza und erfrischendes Ayran. Genau richtig bei 38°C!
Abend
Abends heißt es dann Ring frei für die Schlacht! Allerdings muss man sagen, dass der Krieg am Buffet gar nicht so schlimm ist, wie befürchtet. Okay, die meisten Menschen vergessen ob der Reichhaltigkeit der dargebotenen Speisen, dass sie nicht allein auf der Welt sind und so sind diverse Zusammenstöße vorprogrammiert. Aber im Großen und Ganzen können sich die meisten Gäste benehmen. Sowohl was das “herumfuhrwerken” im Buffet anbelangt, als auch das Thema “Aufessen”. Da sind die wenigen einheimischen Gäste durchaus schlimmer!
Und es ist jeden Abend dasselbe: Es beginnt ganz harmlos mit ein paar kleinen Häppchen und dann…
… wird man doch von der massiven und beeindruckenden Menge und Vielfältigkeit schlichtweg überrannt!!!
Das Buffet, sowohl am Mittag als auch am Abend, machte zu keinem Zeitpunkt den Eindruck, als seien die Heuschrecken darüber her gefallen. Ständig wird nachgefüllt und in Ordnung gebracht, was wenig feinmotorische Hände etwas verrückt haben. Es finden sich keine trockenen oder unschönen Ecken an den Lebensmitteln oder sonst etwas. Kurz: Das Essen ist einfach makellos und perfekt.
Der Wein hingegen ist ein Griff ins Klo. Entweder haben die Türken den deutschen vor Jahrzehnten mit Frostschutz gepanschten Wein aufgekauft oder sonst irgendetwas in die Flaschen gefüllt. Mit Wein jedoch hat das wenig zu tun. Weder der Rote noch der Weiße überzeugen — außer beim gemeinsamen deutlichen Geschmack nach Lösungsmitteln. Bei manchen stärker, bei manchen weniger, aber immer deutlich da. Man beteuert mehrfach, dass es nur eine Sorte Wein gebe. Stimmt auch, denn unterschiedliche Weine werden vom Personal vorm Servieren kurzerhand in eine Flasche gekippt. Unsere Lernkurve ist steil, wir schwenken auf Bier zum Essen.
Die Sache mit dem Zucker ist nach wie vor ein Rätsel der Menschheit. Und Kuchen abends zum Nachtisch muss auch nicht immer sein. Erstaunlicherweise ist der Körper aber in der Lage, sich an dieses klebrige Baklawa zu gewöhnen. Wo man sich am ersten Abend aus lauter Enthusiasmus 3 Stücke auftut und schon nach einem Halben an Insulinmangel eingeht, schafft man nach einer Woche problemlos diese Dosis!
Bemerkenswert ist allerdings das Eis. Mal ganz davon abgesehen, dass man da vom Hotelpersonal nach Strich und Faden gefoppt wird, ist es einfach einzigartig! Eine Hochzeit aus fluffiger Sahne und Kaugummi. So etwas habe ich noch nie zuvor gegessen und dieses zähe leckere Zeug ist definitiv empfehlenswert!
Restaurant
Ein Mal pro Woche kann man in einem der Themen-Restaurants essen, wo man A La Carte speisen kann und dabei von Kellnern bedient wird. Am vorletzten Tag reservieren wir für den letzten Abend um gesagt zu bekommen, dass man jeden Abend in den Restaurants (5 an der Zahl) speisen kann. Zu spät. Wir entscheiden uns für das türkische und sollten nicht enttäuscht werden!
Zum einen ist das Essen, wie zu erwarten war, sehr lecker. Zum anderen ist der Wein hier unten (die Restaurants liegen im Keller, d.h. auf Pool-Ebene) genießbar! Unser Kellner erzählt uns nämlich vertrauensvoll, dass es “oben” einen anderen Wein gebe, der auch nicht so gut sei. Das können wir bestätigen. Ebenso die gute Qualität des Tropfens in den Restaurants!
Zum Nachtisch gibt es dann, wie so oft in diesem Urlaub, einen Raki auf Eis bzw. in Eis. Raki ist bekanntlich kein Alkohol sondern Medizin. Komisch. Das behaupten alle mediterranen Länder von ihren Anis-Variationen:
- Anis auf dem spanischen Festland
- Hierbas auf Mallorca
- Pastis in Frankreich
- Sambuca in Italien
- Ouzo in Griechenland
Trinken
Trinken muss man. Bei bis zu 38°C im Schatten, die übrigens ganz entspannt auszuhalten sind, ist eine Zufuhr von Wasser lebenswichtig. Es hat ein paar Tage gedauert, bis wir herausgefunden haben, warum überall im Hotel, auf dem Tauch-Boot und in den Straßen die ganzen Plastikdeckel der Wasserflaschen gesammelt werden. Aber die Idee, pro 250kg Deckel einen Rollstuhl zu spenden ist schon eine feine Sache!
Vor dem Essen gibt es dann einen kleinen Aperitif in Form eines Martini, den wir auf der Veranda zu uns nehmen — mit der charmanten Aussicht auf den Pool.
Hinterher gibt es dann zumeist das eine oder andere Bierchen oder aber einen Cocktail. Je nach Lust und Laune der Angestellten sogar etwas zum Knabbern. Aber man isst ja ohnehin viel zu viel dort!
Und so ganz nebenbei, in schonenden homöopathischen Dosen führen wir Waltraut in die digitale Welt der Smartphones ein. Und sie schläft sich ganz tapfer!!!
Pool
Über 7 Brücken musst Du geh’n…
Nun, nicht ganz, es waren nur 6 Brücken die sich über den Haupt-Pool hinweg spannen. Zählt man dann den etwas abgelegeneren Pool bei den Nachbarhäusern noch dazu, kommt man aber locker auf über 10 Brücken. Ich muss sagen, dass es mir der Pool und die Anlage drum herum sehr angetan haben. Schön zum herumwandeln — sowohl an Land als auch im Wasser. Sowohl für Sonnenanbeter als auch Schattenparker ist dort gesorgt — sowohl an Land als auch im Wasser Smile.gif
Panorama – 2013-09 Kumköy Beach Resort Hotel-Pool
Was wiederum weniger behagt ist das Pool-Personal bzw. eigentlich der Haus-Fotograf. Da läuft man mit einem dicken fetten Fotoapparat morgens, mittags oder abends um sich selbst oder andere Impressionen zu digitalisieren, und dann ist er da: “Willst Du machen Foto? Kann ich helfen!” Ja, danke aber nein. Und das JEDEN TAG! Diese Art von Beratungsresistenz nervt leider gewaltig und betrifft leider nicht nur den Fotografen…
Die Rutschen. Spaßfaktor hoch 10. Sehr genial! Einzige Spaßbremse ist der Aufpasser (“Sagst Du Freund das nur rutschen vorwärts und allein”). Aber der hat ja auch manchmal Mittagspause Smile.gif
Was zu keinem Zeitpunkt fehlen darf ist das Bier um 4. Sei es am Strand oder am Pool. Wozu hat denn die Luftmatratze diese praktischen Becher-Halter? Nur der Service am Pool lässt manchmal etwas zu wünschen übrig. Aber wollen wir mal dankbar sein…
Panorama – 2013-09 Kumköy Beach Resort Hotel-Pool 2
Es mag Einbildung sein oder die Tatsache, dass ich die meiste Zeit auf der Luftmatratze im Wasser herum gedümpelt bin, aber irgendwie war ich lieber am Pool, als am Meer. Auch scheint hier der Kampf um die Liegestühle nicht ganz so hart ausgefochten zu werden, wie weiter unten.
Eines sei noch erwähnt: Die Animation. Glücklicherweise sparsam dosiert und nur stundenweise verfügbar. Und dann auch nicht wirklich übermäßig aufdringlich laut. Zumindest dann nicht, wenn man nicht an dem Pool-Seitenarm ist, wo diese Aktivitäten stattfinden…
Planten & Blomen
Wir sind noch gar nicht richtig angekommen, da kommt schon das erste Aha-Erlebnis: Bis dato wusste ich nämlich nicht, dass Avocado an Bäumen wachsen. Zwar hatte ich mir noch nie so richtig Gedanken darüber gemacht (nein, sie wachsen nicht in Holzkisten und sind einzeln abgepackt) aber an Bäumen? Nun, man geht nicht dümmer ins Bett…
Strelitzien hingegen sind bereits bekannt. Wenn auch hier der Name Riesen-Strelitzien wieder ganz andere Dimensionen bekommt. Aber im Süden wächst ja ohnehin alles wie Unkraut, was zuhause mühsam gepäppelt und gepflegt wird.
Viel imposanter sind dagegen die lilafarbenen Pflanzen. Und sie haben, wie sollte es anders sein, lila Blüten! So viel zum Thema Chlorophyll.
Hierzulande eher als Tee bekannt bzw. als Hauptkomponente in Früchtetees ist es in der Türkei an jeder Ecke anzutreffen: Der Hibiskus. Hier zugegebenermaßen ein gelbes Modell. Sonst eher in Rot zu finden.
Viel spannender sind die Palmen-Variationen. Genauer gesagt 2 an der Zahl (von den Yucca-Palmen mal abgesehen, die hier auch eine beängstigende Größe annehmen). Da ist zunächst mal die Dattelpalme. Genau wie bei den Avocado frage ich mich: Werden die Früchte im Hotel verwendet? Keine Ahnung!
Und dann die Kreuzung aus der guten deutschen Trauerweide mit der mediterranen Palme. Ein sehr spannendes Gewächs!
Was darf am Mittelmeer nicht fehlen? Oliven, richtig! Und ja: Grüne und schwarze Oliven kommen vom selben Baum! Die einen sind reif, die anderen nicht.
Und dann gibt es noch die einen oder anderen kleinen flinken Bewohner — nur draußen, im Zimmer hatten wir keine ungebetenen Gäste.
Meer
Was soll man sagen? Dieter Nuhr hat einfach Recht, wenn es um das Thema “Deutsche und Handtücher” geht. Wir sind da einfach bekloppt und ziemlich einzigartig auf der Welt, was diesen Okkupismus angeht. Meine spanische Tante zumindest kennt dieses Phänomen von ihren Landsleuten nicht.
Ich für meinen Teil habe definitiv keine Probleme damit, die Handtücher anderer Urlauber sauber zusammenzulegen und ordentlich zu deponieren, falls einer mal beim Verlassen der Liege selbiges vergessen haben sollte Smile.gif
So ein Eis am Strand ist schon etwas Feines! Aber man bedenke: Der Eismann ist leider nicht am Strand, also muss man die frostige Frische von etwas weiter weg holen. Kommt man auf die Idee, schließen sich spontan andere an, sind aber zu bequem, mit zu kommen. Also geht man alleine los und kommt sich dann auf dem Rückweg vor wie in die tiefste Kindheit zurück versetzt, wenn man nicht in der Lage ist, sein Eis zeitnah aufzulecken und statt dessen selbiges auf den Händen zu verteilen…
Da hat man nach langer Suche endlich ein passendes und vor allem freies Plätzchen gefunden und gibt sich der vollkommenen Entspannung im angenehmen Halbschatten hin, da lugt er plötzlich von oben zwischen den Segeln hindurch! Oder aber es zieht der Schatten einer vermeintlichen Wolke vorbei, die einem mittelschweren deutschen Gewitter Konkurrenz macht!
Dabei ist es nur das schelmische Grinsen des Parasailing Fallschirms!
Woraufhin Waltraut seufzt: “Nun kommen wir schon seit 9 Jahren hier her und ich wollte damit schon immer mal fliegen! Aber ich trau mich nicht.”
Gesagt, getan: “Waltraut, wir haben eine gute und eine schlechte Nachricht: Die Gute ist, dass wir Rabatt bekommen, wenn alle fliegen. Die schlechte ist, es geht in 10 Minuten los!”
Auf geht’s: Die ersten Meter zu Fuß durchs Wasser, dann rauf aufs kleine Gummiboot und dann rüber zur potenten Maschine!
Und dann geht’s auch schon los! Gurt umbinden, auf den Boden des Boots setzen, einhaken, Luft anhalten und abheben! Einfach genial!!!
Von oben bietet sich dann ein sehr spektakulärer Blick über die Küste. Eine herrliche Aussicht und der ganze Ort liegt einem zu Füßen. Es ist gar nicht kalt, es weht in der Sonne eine angenehme Brise. Dennoch verschlägt einem die Aussicht definitiv den Atem.
Die Geschäftsleitung aus unserem Hotel sollte übrigens auch mal so eine Tour machen. Denn so bekommt man ganz schnell und einfach ein paar herrliche und wesentlich bessere Bilder von der gesamten Anlage als die, die überall aushängen…
Und landen geht genauso einfach: Man landet wieder im Sitzen auf dem Boot. Vorher gibt es, nach Wahl, noch ein kleines Fußbad in der Menge und zur Verwunderung der anderen Badegäste!
Wer mich kennt weiß, dass ich stets voll digitalisiert durch die Lande streife. So auch dieses Mal! Die Auswertung des GPS-Empfängers ergibt, dass wir etwa 115 Meter über den Meeresspiegel unterwegs waren und dabei eine schicke kleine Runde über den Strand gemacht haben! Wer hätte das gedacht…
In einem sind sich alle einig: Boa, war das geil!!!
Darauf erst mal ein Bier um 4 am Strand!
Kinder, wie die Zeit vergeht! So sehen 15 Minuten am Strand aus…
Shopping
Komköy besteht aus: Hotels, Klamottenläden, Apotheken, Juweliere, Brillenläden, Hotels, Apotheken, Brillengeschäfte, Modeläden, Apotheken, Brillenläden, Hotels, Klamottenläden, Brillenläden, Hotels, Apotheken, Juweliere, …
Das ist unterm Strich also die Auswahl, die man so lange vermisst hat. Jeder verkauft dasselbe. Das meiste ist getürkt. Viele schreiben es auch dran. Manch einer schreibt auch dran, dass die Preise Festpreise sind. Oder aber, dass der Preis ohne Handeln 10EUR ist, mit Handeln dann 30EUR. Ein Stück weit kann man das ja auch verstehen. Die Jahresmieten für einen Laden von geschätzten 50m² beträgt dann angeblich schon mal 26.000EUR. Da muss man viele Klamotten verkaufen, um das wieder rein zu bekommen.
Also sind die Türken genau so schlau, wie die Spanier und stellen Stühle vor die Tür für genervte Männer während sich die Damen drinnen vergnügen.
Ja, die Klamotten und (fast) alles andere auch sind sehr günstig dort. Zumeist aber auch billig. Sprich ein schönes “Marken”-T-Shirt wird nach dem Waschen auch gerne mal halb so lang und dafür doppelt so breit. Leider sieht man es ihm beim Kauf nicht an, was es für Post-Wasch-Neurosen entwickelt. Aber so eines von fünfen hat diese Ambitionen.
Eine Konstante gibt es aber: Der Bau-Boom an der türkischen Riviera bleibt ungebrochen! Und so ist dieses Einkaufszentrum in diesem Jahr brandneu, letztes Jahr standen an derselben Stelle nur provisorische Zelte. Was davor an der Stelle war, verrät der Name der neuen Schoppingmeile: Übersetzt heißt es nämlich “Komköy Bauern Center”!
Was vermisst der Aufmerksame Beobachter unter all den Klamottenläden, Apotheken, Hotels, Juwelieren und Brillenläden? Richtig: Restaurants und Bars! Gibt es nicht. Oder kaum. Den AI-Hotels sei Dank. Wir finden dennoch eine kleine Kneipe und bestellen Cocktails. Serviert wird mit großem Tamtam! Sowohl die Getränke, als auch die Rechnung in einer edlen Leder-Mappe. Hinter den Kulissen ist es dann wieder sehr ernüchternd. Beim Getränk im wahrsten Sinne des Wortes, da kaum Alkohol drin ist. Bei der Rechnung schmunzeln wir ob der schlichten Einfachheit Smile.gif
Aber wer braucht schon eine Bar oder Kneipe, wenn er beim Juwelier auch etwas zu trinken bekommt. Waltraut und Jochen sind nicht umsonst Stammkunden beim Juwelier im neuen Bauern-Center. So gibt es neben Gold, Silber und Diamanten auch Tee, Cola und Raki satt. Und so ganz nebenbei werden dann Geschäfte abgeschlossen, Schmuck zum Polieren da gelassen (ohne Quittung oder sonst etwas) oder selbiger wieder abgeholt. Es funktioniert alles, man muss sich nur drauf einlassen…
Side
Side, die alte Handelsstadt. Damals war es vielleicht ausreichend gewesen, dass sich der Ganze Verkehr in die Stadt und wieder aus der Stadt hinaus durch dieses kleine schmale Tor quetschen muss. Heute ist dieser Durchgang dem Verkehrsaufkommen in Anzahl und Größe jedoch nicht mehr gewachsen und so bleiben die meisten Fahrzeuge draußen. und trotzdem sind noch viel zu viele Autos drinnen in der Stadt.
Vielleicht um wenigstens das Fahrverbot in der Fußgängerzone etwas einzudämmen sind an fast jeder Straßenkreuzung Kameras installiert. Vielleicht gab es die aber auch nur im Dutzend billiger…
Wir haben uns einen der wärmsten Tage zur Erkundung der nächstgrößeren Stadt ausgesucht. Dennoch immer wieder erstaunlich, dass auch die Pflanzen sich dieser Wärme problemlos anpassen und hier sieht man wieder einmal live und in Farbe, was bei uns nur im Supermarkt herum liegt: Granatäpfel, Weintrauben, Chili und wieder Hibiskus!
Wir biegen gleich am Anfang der Fußgängerzone in eine der unzähligen Seitenstraßen ab und rollen das Feld von hinten auf. Unser Ziel: Die berühmten Säulen von Side.
Wenn es warm ist, muss man öfter eine Pause einlegen und an einem schattigen und luftigen Plätzchen etwas trinken. Wir haben nach unserem Spaziergang durch viele kleine Seitenstraßen schließlich wieder das Wasser und dort ein nettes kleines Lokal gefunden, wo eine steife Brise weht und uns wieder trocknen lässt.
Wir trinken etwas und verzichten auf Speisen, obwohl die Gerichte mit Huhn mit Sicherheit an Frische nicht zu überbieten wären!
Es ist ein beliebtes Motiv auf Postkarten dieser Region, die Ruinen des alten Apollon-Tempels von Side mit dem Meer im Hintergrund. Es ist vielleicht sogar das einzige Motiv dieser Art. Denn noch ist vieles Kaputt in Side. Man bemüht sich zwar, alles wieder aufzubauen aber so richtiger Fortschritt ist da nicht zu erkennen. Vielleicht in ein paar Jahren mal. Und auch hier gilt: Nichts anfassen, sonst Hand ab. Das war schon damals so und ist heute nicht anders…
Von den Tempel-Ruinen führt uns der Weg weiter am Wasser zum Hafen, wo das Tauchboot für den morgigen Ausflug bereits angelegt hat. Schließlich stoßen wir wieder auf das südliche Ende der Fußgängerzone, die wir nun bergauf zurück schlendern.
Die Geschäfte sind dieselben, wie in Kumköy. Die Preise auch. Lediglich die Kulisse ist eine andere. Alles wirkt etwas größer, ordentlicher, schicker und historischer aufgemotzt.
Panorama – 2013-09 Amphitheater Side
Der Rückweg führt uns noch am Amphitheater vorbei. Jochen ist der Meinung, dass man es mal gesehen haben muss. Wir gehen also hinein. Zumindest versuchen wir es und scheitern kläglich. Waltraut hat stets betont, wie toll es in der Türkei doch ist und alles so einfach. Man kann überall im Urlaub mit Euro bezahlen. Stimmt, kann man. Muss man aber nicht. Denn das ist durchweg teurer. Manchmal nur etwas, oft aber im zweistelligen Prozentbereich. Das hatten wir kurz zuvor bereits beim Christmas Shopping in Antalya festgestellt und dort konsequent vermieden. Die Suche nach einem Geldautomaten gestaltet sich dann auch als schwierig, denn der Türke an sich scheint, zumindest in Side, unter “Automat” dennoch eine Person zu verstehen. Und der gibt man dann doch nicht die PIN seiner Kreditkarte…
Wir sind dann schließlich aber doch erfolgreich und drinnen im historischen Theater. Imposant. Definitiv. Und da die Rückwand des Theaters auch zerstört ist, ist die Aussicht umso beeindruckender! Der Wermutstropfen ist jedoch die Tatsache, dass dieses Theater zurzeit aktiv genutzt wird und man deswegen nicht überall hin darf. Sehr schade!
Ein anstrengender, warmer und sehr interessanter Tag neigt sich dem Ende entgegen. Es fehlen noch ein paar Familienfotos.
Und nicht vergessen: Keine Steine einpacken!!!
Und direkt hinter den alten Thermen ist der Busparkplatz und der Dolmus-Minibus bringt uns wieder zurück in unsere moderne Therme.
Tauchen
Es gibt etwa 20 Schnupper-Taucher an Bord, die nach und nach versenkt werden. Im ersten Tauchgang ist es 1:1 mit einem Tauchlehrer, im zweiten Tauchgang dann 2:1. Beide Tauchgänge finden für die Schnupperer am selben Tauchplatz statt. Daher bleiben wir entsprechend lange am selben Ort. Wir nutzen daher die Zeit zum Baden und planschen. Das Wasser ist mit 27°C kuschelig warm!
Da das Personal für mehrere Stunden aber auch nicht aus dem Wasser kommt, müssen Pausen halt effektiv genutzt werden. Da kommt bei einigen schon wieder die Idee auf, Zigarettenrauch in die Pressluftflaschen zu füllen…
Tauchen in Side. Ein Stück weit Massenabfertigung. Zumindest beim Schnuppertauchen. Aber egal, es geschieht alles ohne Hektik und mit der Zeit, die man bzw. Sabrina braucht. Wobei sie eigentlich gar keine Zeit brauchte, sondern gleich runter ist. Und dort wird, dank permanentem Anfüttern, einem die ganze Fauna geboten. Man fühlt sich wie auf einer Fisch-Autobahn. Aber da es auch ein eigens präpariertes Foto-Podest gibt, ist es auch wie im Fotostudio! Ach ja, und ein (vermutlich) eigens dafür versenktes Schiffchen gibts auch noch auf der kleinen Runde um den “Idiotenhügel”. Aber wir beide hatten auf jeden Fall einen kuschelig warmen und tollen Tauchgang!
Die zweite Runde an dem Tag war dann etwas lockerer und mit schwimmen anstatt nur auf dem Podest knien und gucken. Es geht an der selben Stelle wieder runter, ein mal ums Wrack herum und während die Damen Muscheln sammeln, geht der Herr auf Fisch-Jagd Smile.gif Vorbei geht es dann an einer Anemone, die sich vor Schreck auch gleich in ihr Loch zurück zieht, aber kurze Zeit später wieder heraus kommt. Am Ende kommt dann der Höhepunkt des Tauchgangs: Ein Oktopus. Leider lässt er sich trotz Streicheleinheiten meinerseits und Fütterversuchen seitens der Tauchlehrerin nicht dazu bewegen, aus seinem Loch heraus zu kommen.
Tags darauf geht es dann alleine auf “richtige” Tauchtour. Unterm Strich ist es genau dieselbe Tour, wir tags zuvor, nur dass wir natürlich länger und tiefer unten bleiben.
Der dritte Tauchgang im Urlaub startet wieder in der selben Ecke, wo das Schnuppertauchen statt gefunden hat, jedoch geht es in einfacher Richtung eine knappe dreiviertel Stunde bis wir mitten in der Pampa wieder aufgelesen wurden. Unterwegs gibt es immerhin ein größeres Wrack mit Kommandozentrale aus Wilhelmshaven sowie den Fütterversuch einer Muräne mit einem Ei. Wobei unser Guide das Ei im Mund behalten hat. Leider war die Muräne so ängstlich und die restlichen Fische so gierig, dass erstere leer ausgegangen ist.
Spätestens jetzt fällt auf, dass die Fauna hier nur aufregend ist, wenn man Futter dabei hat. Die Flora hingegen ist quasi nicht vorhanden. Es ist spannender, auf einer Autobahn zu tauchen als auf diesem kargen Untergrund, wo nicht einmal Seegras wächst. Es ist alles tot! Vermutlich nimmt man es in dieser Region nicht so genau mit dem Umweltschutz Frown.gif Um die Orientierung in dieser Unterwasserwüste nicht ganz zu verlieren, gibt es dementsprechend gespannte Leinen, die einen leiten…
Sowohl die Schnuppertaucher als auch wir “Professionellen” haben den ersten Tauchgang absolviert und es wird serviert. Hühnchen, Nudeln und Salat. Genau wie gestern. Genau wir morgen. Genau wie jeden Tag. Das Personal kann kein Huhn mehr sehen. Den Gästen ist es egal, sie wechseln häufig genug. Dennoch gibt es für deutsche Zungen einen Geschmacks-Zauber: An den Nudeln ist Minze dran!
Der zweite Tauchgang des Tages war erneut ein Drift-Tauchgang. Erneut starten wir an einem gesunkenen Boot. Diesmal wenig spektakulär, immerhin kann man aber durch eine Tür hindurch tauchen. Der Rest geht leider im Sediment unter. Der Wellengang wird etwas stärker und der Untergrund komplett aufgewirbelt. Die Sichtweite ist streckenweise unter 2 Meter. Das ganze endet in einem Orientierungstauchgang und einem erhöhten Luftverbrauch bei anderen, die dann kurzerhand abgeschossen werden und wir in reduzierter Gruppe dicht an dicht zu Ende tauchen. Inka würde sagen: Nehmt’s als Erfahrung!
Obwohl man für 2 Tauchgänge, inklusive Transfer, Mittagessen und Equipment nur 50 EUR zahlt (ja, ich hatte ein ungutes Gefühl im Bauch beim Buchen) muss ich sagen, dass das ganze sehr professionell, sicher und zuverlässig durchgeführt wurde. Und das, obwohl 40 Taucher an Bord waren. Und auch beim Equipment muss ich sagen, dass ich Anderorts schon älteres gesehen habe.
Die Tauchschule “Silver Diving” kann ich jedenfalls empfehlen. Das Tauch-Revier hingegen überhaupt nicht. Mein Buddy hatte 6 Tauchgänge gebucht. Bei der kargen Flora und Fauna dürfte das ziemlich schnell ziemlich langweilig werden. Ich jedenfalls habe aufgrund der Leblosigkeit dort wenig Lust auf einen weiteren Tauchgang…
Wellness
Kaum sind wir alle vollzählig, beginnt schon der erste Programmpunkt auf unserem Urlaubsplan. Aber keine Sorge, es wird nicht stressig, denn Waltraut lädt uns zum Wellness ein. Einen halben Tag geht es ins Hamam. Alle zusammen, alle gleichzeitig. Erst eine Waschung, dann ein Peeling mit Kaffee, dann eine Seifenschaum-Massage, dann eine Öl-Massage, gefolgt von einer Gesichtsmaske und schließlich noch ein Wellness-Tee…
Wir starten also tiefenentspannt in den Urlaub!
Und als Dankeschön für den entspannten Start gibt es von uns eine Runde Füße knabbern mit Doktorfischen. Waltraut wollte das schon immer mal machen. Nur sind die paar Aquarien, die am Straßenrand stehen, nicht besonders vertrauenswürdig. Auf Nachfragen wäscht man sich nämlich vorher nicht die Füße, sondern vertraut darauf, dass sie sauber sind. Dankeschön!
Wie es der Zufall aber so will, gibt es in unserem Hotel am letzten Tag ganz frische und hungrige Knabberfische und Waltraut und Jochen sind die ersten, die ihre frisch gewaschenen Füße dort ins Becken halten dürfen…
Heimwärts
Nach einer Woche ist es an der Zeit, wieder heim zu fliegen. Lange haben wir gebraucht, um Flüge zu finden, die am selben Tag und (fast) zur selben Uhrzeit von Antalya sowohl nach Hamburg als auch nach Hannover fliegen. Aber Marco hat schlussendlich bei Ögertours auch etwas gefunden.
Apropos Öger: Auf der Hinfahrt ist es Pflicht, dass ein Herr Öger dabei ist. Auf der Rückfahrt nicht. Auf der Hinfahrt hatten wir keinen. Auf der Rückfahrt schon.
Und mit diesem Herrn Öger (er kennt die hässliche Hertie-Ruine in Barmbek!) kommen wir ins Gespräch. Zum einen finden wir beruhigender Weise heraus, dass wir eines der Top-Hotels in dieser Region hatten und DAS Top-Hotel der heutigen Tour. Zum anderen gibt es während der einstündigen Fahrt zum Flughafen viel Neues und Wissenswertes über das Land. Und vielleicht ist es ganz gut, dass wir das erst auf der Rückfahrt erfahren haben…
Dass die Türkei Spitzenreiter in Sachen Sprit ist, wissen wir schon. Aber auch bei Autos. Neue kosten mindestens 50%, meist 80%-100% mehr, als in Deutschland. Erdogans Steuern sei Dank. Gleiches Gilt übrigens für Alkohol. Wissen wir aber auch schon.
Immobilien hingegen sind spottenbillig. Da zahlt man für eine Eigentums- oder Mietwohnung mit allem Drum und Dran (ja, auch mit Gemeinschaftspool und so) etwa die Hälfte von dem, was es hier (ohne Pool) kostet.
Die Arbeitsverträge — und jetzt wird es unangenehm — sind sogenannte 24/7 Verträge: Man ist 24 Stunden am Tag erreichbar. Und zwar für 7 Monate. Zumindest gilt das für die Busfahrer. Die Reiseleiter haben etwas entspanntere Arbeitszeiten und auch einen freien Tag in der Woche. Unser Reiseleiter kümmert sich daher auch während der Fahrt um den Busfahrer, fragt ihn des Öfteren, ob er müde ist oder etwas zu trinken braucht.
Schließlich kommt das Gespräch zu den Gehältern — was vorher schon angekündigt wurde und eigentlich keiner so recht geglaubt hat. Der Busfahrer bekommt 600EUR pro Monat. Der Reiseleiter 800EUR. Für 7 Monate, wohlgemerkt. Und das Niveau des Busfahrers trifft in etwa auch das der Hotelangestellten…
Wir sitzen wieder im vorderen Teil des Flugzeuges. Premium Economy. Allerdings für mich nicht ganz so Premium, wie auf dem Hinflug. Dafür gibt es sowohl Istanbul bei Nacht (links), als auch Berlin (rechts).
In einem Punkt war unser Flug aber wirklich PREMIUM Economy: Beim Essen bzw. eher beim Trinken. Dank unserer exklusiven Kristallgläser und der Investition in eine Flasche Rotwein haben wir den Rückflug angenehm feucht-fröhlich bei insgesamt 3 Flaschen und Erdnüssen verbracht. Und auch das Kabinenpersonal hatte echt seinen Spaß. So macht fliegen wirklich Spaß!
Fazit:
Es war ein Vollkasko-Urlaub mit Selbstbeteiligung. In weiser Voraussicht der Löhne und Gehälter des Personals haben wir (Waltraut) großzügig Trinkgelder verteilt. Jedoch: Dieser Urlaub war nicht günstig. Da fragt man sich doch, wo welcher von unseren Euros hängen bleibt…
Unterm Strich muss man jedoch sagen: Wir hatten eine wundervolle Familien-Woche, haben viel gesehen und erlebt und sind total entspannt und heile wieder heim gekommen!