2007-09 Ein Tag im Phaeno
Das MitMachMuseum im Norden — am 01. September 2007
Selbst für nicht naturwissenschaftlich angehauchte Menschen ist ein Tag im Phaeno, dem naturwissenschaftlichen Mitmach- und Anfassmuseum (angelsächsisch „Sience Center“) definitiv ein Besuch wert! Der nächste Winter kommt bestimmt.
Als wir 2006 einen Familienausflug in die Autostadt gemacht haben, stand gleich fest, dass Marco und ich noch mal nach Wolfsburg kommen müssen, um das Phaeno zu besichtigen. Bei diesem naturwissenschaftlichen Mitmach-Museum (auf angelsächsisch Science-Center) handelt es sich ebenfalls um eine Stiftung der Volkswagen AG. Wie eigentlich so ziemlich alles in WOB.
Stichwort „gekoppelte Dreh-Schwingung. Irgendwie kann man Stunden lang davor sitzen, weil das Ding ständig neue Bewegungen vollführt. Okay, manchmal muss man dann doch Hand anlegen, und wieder etwas Schwung in die Geschichte bringen…
Noch einmal Schwingungen. Diesmal aber von einer Saite. Und durch die Trägheit des Auges kann diese Schwingung dann mit der rotierenden Trommel im Hintergrund besser sichtbar gemacht werden. In weiser Voraussicht haben die Erbauer dieser Gitarre die Seiten aber besonders stark gedämpft, so dass sich die Lärmbelästigung in Grenzen hält!
Schwingung zum Dritten. Der naive Beobachter wird spätestens an dieser Stelle gemerkt haben, dass das Thema Schwingungen und Wellen offensichtlich einen nicht zu unterschätzenden Stellenwert einnimmt. Er soll recht behalten!
Genauer gesagt handelt es sich hier allerdings um das Thema Wellen, nicht Schwingungen. Ein gut 20m langes Rohr mit einem Durchmesser von 30cm. Ideal, um die Schallausbreitung und Ausbreitungsgeschwindigkeit zu demonstrieren! Praktischerweise gibt es auf halber Strecke noch einmal eine Klappe, so dass man sein Echo etwas „beschleunigen“ kann.
Noch mal Schwingungen. Diesmal an einem Chello.
Die Aufgabe hier ist es, mal möglichst unspektakulär zu sein: Man springe auf einen Beschleunigungssensor und versuche, möglichst sanft aufzukommen. Wem das gelingt, dem sei ein Applaus gegönnt!
Stichwort: Fliegender Teppich. Auch der fliegende Teppich muss mal an die Tanke. In diesem Falle wird er jedoch nicht mit Benzin, sondern mit Druckluft gefüllt, um danach dann für eine halbe Minute über die glatte Fläche zu schweben. Leider ist das Ventil nicht für grobe Hände, sondern ehr für Feinmechaniker gedacht gewesen. Von daher lässt die Dichtigkeit beim „Auftanken“ leider etwas zu wünschen übrig…
Seifenblasen mal anders: Digital fallen sie vom Himmel. Dennoch kann man mit ihnen spielen und sie wieder nach oben befördern. Freundlicherweise platzen sie auch nicht so schnell, wie die echten Seifenblasen…
Isohypsen :o) Linien gleicher Höhe. Und eine faszinierte Maus!
Und hier bin ich fasziniert! Vierdimensionalität! Ein Stab tritt durch eine Ebene hindurch. Und was für eine Spur hinterlässt er? Eine Parabel! Das ist doch wirklich faszinieren, oder?
Ich seh schon, dafür können sich nur wenige begeistern ;o)
Malen für Fortgeschrittene: Man muss den Tisch bewegen oder aber eine 3D Projektion erstellen. Sieht einfacher aus, als es ist!
Der Sturm im Wasserglas…
… überträgt sich dann auch mal ein paar Nummern größer als 5 Meter hoher Feuer-Sturm! Seeehr beeindruckend. Und dann noch dazu der freundliche Hinweis jahrelanger Forschung unübersehbar auf dem Schlüssel hinterlegt.
Und schließlich geht der Wirbelsturm dann in ein sanftes laues Lüftchen über und verliert so jegliche Gefahr unter beibehaltung seiner Faszination!
Schaum kann man hier nicht schlagen, so zähflüssig, wie das Öl ist. Aber aus den tropfenförmigen Blasen werden nahezu berfekte Kugeln, je weiter sie nach oben steigen…
Und dann noch etwas für den Spaßfaktor: Die gute alte Telefonzelle — allerdings mit Sprachverzerrer, so dass man gerne auch mal wie ET nach Hause telefonieren kann.
Und dann ist da noch die Medizintechnik-Abteilung, wo man alles anfassen kann und gucken kann, was in einem passiert — wie zum Beispiel das EKG!
Und wer sich nach Eindrucksvollem, wie den Feuersturm seht, dem sei nach dem Deutschen Museum der zweitstärkste Blitzgenerator Deutschlands ans Herz gelegt. Ohren zu, denn es wird verdammt laut und man ist verdammt nah dran!
Magnetfeldlinien in einer magnetisch aktiven Flüssigkeit.
Hat schon mal jemand versucht 100 Watt, was ja wirklich nicht viel ist, per Hand oder per Fuß zu kurbeln? Das ist dann auf ein Mal doch verdammt viel!
Und wer von der Anstrengung noch nicht genug hat, der kann nicht die Hüften, sondern die Schultern kreisen lassen und versuchen, eine kleine Kugel in der großen zum rotieren zu bringen.
Hinterher sieht man dann nämlich, wo man ganz heiß geworden ist — an der Nase jedenfalls nicht!
Aber man kann auch andere für sich flitzen lassen: Auf der Luftkissenbahn zum Beispiel!
Das ist etwas für Menschen mit Geduld: Diverse Zahnräder hinter einander. Mit einem gigantischen Übersetzungsverhältnis, was dafür sorgt, dass das letzte Zahnrad sich aus dem Beton-Klotz heraus sprengen wird, weil sich das erste mit einer umdrehung pro Minute dreht. In über einer Millionen Jahren wird es soweit sein!
… und dann kam der Strom!
Dampfmaschine zum selber machen
Und noch ein Wirbelsturm. Diesmal aber sehr zweidimensional.
Und die Antwort auf die ewige Frage: Was fällt schneller, ein Ball aus Holz oder einer aus Blei?
Fazit: Auch für nicht naturwissenschaftlich angehauchte Menschen, ist ein Besuch im Phaeno definitiv eine Reise wert. Das ist wie mit der Mathematik: Jeder brüstet sich, dass er keine Ahnung davon habe. Aber irgendwie würde sich keiner (!) damit rühmen, Legastheniker zu sein, oder? Also runter vom Sofa und rein ins Museum, es lohnt sich wirklich!